Salzburg: Energiespartipps für Bürger und Gemeinden
Foto: Land Salzburg / Neumayr – Leopold
Rasche Maßnahmen, die sofort wirken / Förderinfos von den Experten
(LK) Steigende Energiepreise und die Zukunft der Wärmeversorgung beschäftigen viele in Salzburg. Gemeinden loten Einsparpotenziale aus. „Das Interesse an effizienter Beleuchtung sowie an nachhaltiger Wärme ist groß. Unsere Profis vom SIR sowie der Energieberatung sind im ganzen Land unterwegs und bringen wertvolle Tipps in die Gemeinden und direkt zu den Bürgern“, informiert Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn.
„Vieles sind kurzfristig umsetzbare Maßnahmen, die ohne große Vorausplanung und mit geringem finanziellen Aufwand machbar sind“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn. Gemeinden können über eine Checkliste abgleichen, welche Schritte heuer noch möglich sind oder rasch in Planung gebracht werden.
Keine Dauerbeheizung für ungenutzte Räume
Sofort durchführbar sind Zeitsteuerungen für die Beheizung von Räumen, die nicht dauerhaft benützt werden. Auch Absenkungen in der Nacht und am Wochenende empfehlen die Experten vom Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen (SIR) und von der Energieberatung Salzburg. „Altbauten mit massiven Wänden brauchen länger Zeit, um auf die passende Innenraum-Temperatur zu kommen als beispielsweise neue Schulgebäude in Holzbauweise“, berichtet Manfred Koblmüller vom SIR. In der Stadtgemeinde Saalfelden sind die Gebäudeverantwortlichen dabei, genau diese Einsparungspotenziale ausfindig zu machen.
Richtig Lüften zahlt sich aus
Zu vermeiden ist jedenfalls eine Frischluftzufuhr über Kippfenster. „Hier geht es oft um Kommunikation mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Stoßlüften über ein paar Minuten ist der bessere Weg, es lässt die Räume nicht auskühlen“, so Energie-Experte Koblmüller. Das effizienteste System zur guten Innenraum-Luft ist eine kontrollierte Raumlüftung mit Wärmerückgewinnung: „Bei der Sanierung des Gemeindeamts wurde eine Komfortlüftung installiert, die mit dazu beiträgt, dass sich unser Wärmebedarf seither halbiert hat“, so Bürgermeisterin Barbara Huber aus Bruck an der Großglocknerstraße. Auch Bürgermeister Josef Wörndl aus Faistenau ist von der Lüftungsanlage überzeugt: „Wir haben damit bessere Aufenthaltsqualität in unserer Kinderbetreuung, die Wärmeverluste sind auf ein Minimum gesenkt.“
Neues Licht für Henndorfer Gemeindeamt
Energiesparen im Gebäude und mehr Komfort passen oft zusammen. So haben viele Gemeinden die Innenraumbeleuchtung auf LED-Standard umgerüstet. In der Gemeinde Henndorf am Wallersee stand das schon vor fünf Jahren für das Gemeindeamt an, mit merklicher Einsparung im Stromverbrauch und besserer Lichtqualität. Kleinere Verbesserungen bei der Beleuchtung sind auch heuer noch für einzelne Räumlichkeiten machbar.
Beleuchtung zur richtigen Zeit
Die Gemeinde St. Georgen wird im kommenden Jahr ihre Kirchturmbeleuchtung auf LED-Standard umstellen. Falls diese Maßnahme kurzfristig nicht möglich ist, werden viele Gemeinden Objektbeleuchtungen abschalten oder zeitlich beschränken. „Wir denken, dass wir ab dem 6. Jänner keine Weihnachtstimmung mehr benötigen in unserem Ortszentrum“, ist einhelliger Tenor in der Gemeinde Pfarrwerfen. Große Einsparungseffekte sind bei der Beleuchtung der Sport- und Trainingsplätze nach Umrüstung auf LED-Standard zu holen. In den Gemeinden St. Koloman und Bad Vigaun wurde diese größere Investition vor kurzer Zeit getätigt.
Anif und Weißbach halbieren Kosten bei Straßenlicht
Auch die Straßenbeleuchtung ist in den meisten Gemeinden bereits zum Großteil auf LED-Standard umgerüstet. Die Gemeinden Anif und Weißbach bei Lofer haben zu 100 Prozent LED-Straßenbeleuchtung, damit wurde mehr als die Hälfte des ursprünglichen Stromverbrauchs eingespart. Zusätzlich sind in fast allen Gemeinden frühere Abschaltzeiten oder Teilnachtabsenkungen in Vorbereitung oder bereits umgesetzt.
Energie-Gemeindetag am 12. Oktober
Die nächste Gelegenheit für Salzburgs Kommunen, sich zu informieren, bietet der Energie-Gemeindetag am 12. Oktober im Ziegelstadel in Hallein. Ab 13 Uhr wird dabei das Seniorenwohnhaus Hallein, ein Holzbau in Modulbauweise, präsentiert, weitere Themen sind Photovoltaik in der Gemeinde, Erneuerbare Energiegemeinschaften, das Erneuerbare-Wärme-Gesetz sowie Wege aus der fossilen Abhängigkeit.
Beratungstermine für Bürger im Flachgau
Die Energiespartipps sowie Informationen zu Photovoltaik und Fördermöglichkeiten der Aktion „Raus aus Öl und Gas“ werden im Oktober im Flachgau fortgesetzt. Am 13. Oktober kommen die Energieberater nach St. Georgen, am 18. Oktober nach Bürmoos und am 28. November nach Obertrum.
Quelle: Land Salzburg