Vorarlberg: Engagiertes Miteinander gegen Gewalt an Frauen
Foto: VLK
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Landesrätin Wiesflecker und Landesrat Gantner luden zum Runden Tisch – Zusammenarbeit von Opferschutzeinrichtungen und Sicherheitsbehörden im Fokus
Bregenz (VLK) – Im Rahmen der „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“, die vom 25. November bis 10. Dezember weltweit auf dieses Thema aufmerksam machen, luden Landesrätin Katharina Wiesflecker und Landesrat Christian Gantner zu einem Runden Tisch. Vertreterinnen und Vertreter der Opferschutzeinrichtungen, der Gewaltberatungsstellen, der Frauen- und Mädcheneinrichtungen und der Sicherheitsbehörden informierten die Regierungsmitglieder und die Abgeordneten der politischen Fraktionen über ihre enge Zusammenarbeit insbesondere in Hinblick auf konkrete Gefährdungsabklärungen und Risikoeinschätzungen.
„Von Gewalt betroffene Frauen müssen rasch wirksame Hilfe bekommen, dafür ist eine verbindliche Kooperation und Zusammenarbeit aller beteiligten Hilfssysteme wichtig. Behörden und Einrichtungen pflegen hier ein engagiertes Miteinander“, sagte Landesrätin Wiesflecker.
Sicherheitslandesrat Gantner: „Für die sich seit vielen Jahren positiv entwickelnde Zusammenarbeit ist den SystempartnerInnen bestens zu danken. Im Rahmen der professionellen Tätigkeit der verschiedenen Organisationen und Einrichtungen können künftige Gewaltdelikte durch TäterInnen reduziert und ein weiterhin hoher Opferschutz gewährleistet werden.“
Heuer gab es in Österreich bereits 28 Femizide, auch in Vorarlberg wurde eine Frau von ihrem Ex-Partner ermordet. „Femizide sind nur die Spitze der Eskalation, Gewalt fängt schon viel früher an. Deshalb ist es wichtig, möglichst früh Hilfe zu holen, um die Gewaltspirale zu durchbrechen“, betonte Landesrätin Wiesflecker.
Bis Ende Oktober 2022 wurden 406 Betretungs- bzw. Annäherungsverbote ausgesprochen, die ifs Gewaltschutzstelle betreute 778 Opfer familiärer Gewalt, davon waren 82 Prozent Frauen. Die ifs Beratungsstelle für Gewaltprävention hat im Zeitraum vom September 2021 bis Juni 2022 329 Daten von GefährderInnen erhalten, davon haben 204 Personen die Beratung positiv absolviert. 57 Personen haben über die verpflichtende Beratung hinaus Leistungen in Anspruch genommen. 89 Prozent der KlientInnen waren männlich.
„Die verpflichtende Täterarbeit ist ein wichtiger Schritt, um weitere Eskalationen in einer Gewaltbeziehung möglichst zu verhindern“, sagte Landesrätin Wiesflecker. Gerade dafür brauche es eine enge Kooperation der Sicherheitsbehörden und der Beratungsstellen im Sinne des Opferschutzes. „Der runde Tisch hat uns gezeigt, dass die Zusammenarbeit in Vorarlberg sehr gut funktioniert“, betonte auch Landesrat Gantner. Die beiden Regierungsmitglieder bedankten sich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die engagierte Arbeit in diesem Bereich.
Die Ausstellung „Die rote Linie“, die anlässlich der „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ in Kooperation mit der Landeshauptstadt Bregenz im Landhaus gezeigt wird, kann noch bis 7. Dezember besichtigt werden. Gemeinsam mit dem Frauenmuseum Hittisau wurde die Ausstellung von der ifs Frauenberatungsstelle bei sexueller Gewalt gestaltet. Wer Interesse an einer Führung hat, kann sich dorthin wenden: Telefon 05 1755 536, E-Mail [email protected]
Quelle: Land Vorarlberg