Burgenland: Entgegen der Rollenklischees/"Diversity Talk - Portraittheater über Margarethe Ottillinger"

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Diversity-Talk_1 & 2: Prof.in(FH) Mag.a Karin Schweiger, Gleichbehandlungsbeauftragte der FH Burgenland, Martina Knartz, BSc, Leiterin des Referats Frauen, Antidiskriminierung und Gleichbehandlung, Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Astrid Eisenkopf, Anita Zieher, Schauspielerin als Margarethe Ottillinger, DIin Elke Szalai, MA, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Department Soziales der FH Burgenland und Prof.(FH) Mag.(FH) Manfred Tauchner Departmentleiter Soziales FH Burgenland
Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland/Büro LH-Stv. Eisenkopf/FH Burgenland
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Diversity-Talk_1 & 2: Prof.in(FH) Mag.a Karin Schweiger, Gleichbehandlungsbeauftragte der FH Burgenland, Martina Knartz, BSc, Leiterin des Referats Frauen, Antidiskriminierung und Gleichbehandlung, Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Astrid Eisenkopf, Anita Zieher, Schauspielerin als Margarethe Ottillinger, DIin Elke Szalai, MA, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Department Soziales der FH Burgenland und Prof.(FH) Mag.(FH) Manfred Tauchner Departmentleiter Soziales FH Burgenland
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07 Mär 14:00 2023 von Redaktion Salzburg Print This Article

Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Astrid Eisenkopf und die FH Burgenland luden zur Veranstaltung anlässlich des Internationalen Frauentages

Regelmäßig veranstaltet die FH Burgenland im Rahmen ihres „Gender & Diversity“-Schwerpunktes „Diversity-Talks“ zu den unterschiedlichen gesellschaftlichen Themen – dieses Mal holte sie in Kooperation mit dem Referat für Frauen, Antidiskriminierung und Gleichbehandlung des Landes Burgenland eine Pionierin der österreichischen Wirtschaftsgeschichte vor den Vorhang. Bereits vor fünf Jahrzehnten wirkte mit Margarethe Ottillinger eine Frau in Spitzenpositionen eines österreichischen Großkonzerns. Ihr außergewöhnlicher Werdegang stand gestern, Montag, im Mittelpunkt eines Portraittheater mit Schauspielerin Anita Zieher. "Frauen wie Margarethe Ottilinger brechen gängige Rollenklischees auf“, betonte Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Astrid Eisenkopf.

Margarethe Ottillinger studierte an der damaligen Hochschule für Welthandel (heute Wirtschaftsuniversität) in Wien und promovierte 1941 zur Doktorin der Handelswissenschaften. Nach Kriegsende arbeitete sie als Konsulentin beim österreichischen Bundesminister für Vermögenssicherung und Wirtschaftsplanung Peter Krauland. Am 5. November 1948 wurde sie an der alliierten Zonengrenze (Ennsbrücke) auf den Weg nach Wien von sowjetischen Soldaten aus Kraulands Auto heraus verhaftet und wegen Spionage zu 25 Jahren Haft verurteilt. Sie verbrachte sieben Jahre in sowjetischen Gefängnissen. 1955 wurde Ottillinger schwerkrank aus der Haft entlassen und kehrte nach Österreich zurück. Noch im selben Jahr nahm sie ihre Tätigkeit in der OMV-Aktiengesellschaft auf, bereits 1956 wurde sie als einzige Frau in den Vorstand berufen und führte diese Position bis zu ihrer Pensionierung 1982 aus.

„Im Zuge der Erarbeitung der ersten Burgenländischen Frauenstrategie unter dem Titel 'Gleich*in die Zukunft', hat sich in Kooperation mit der FH Burgenland wieder einmal gezeigt beziehungsweise bestätigt, dass genau diese Rollenbilder der Dreh- und Angelpunkt sind, um in vielen gesellschaftlichen Bereichen etwas zum Besseren zu verändern. Dementsprechend haben wir das Thema 'Rollenstereotype' auch als eines der maßgeblichen Handlungsfelder in der Strategie herausgearbeitet und entsprechende Maßnahmen formuliert", sagte Eisenkopf.

Das Zitat "Es war der Wunsch, nicht im Alltäglichen dahinzuvegetieren, sondern an der Spitze zu stehen, wie ein Mann Verantwortung zu tragen und arbeiten zu können", sagt bereits viel über Margarethe Ottilinger aus. Sie war eine Frau, die sich in einer Männerdomäne nach oben kämpfte und in den 1950er Jahren etwas geschaffen hat, was auch heute noch eine Seltenheit ist. Sie wurde als Frau Vorstandsdirektorin eines der führenden österreichischen Unternehmen, der OMV. "Ihr Weg dorthin war steinig und von einem außergewöhnlichen Werdegang geprägt, den sie mit viel Mut, Durchhaltevermögen und Entschlossenheit bestritten hat. Nicht umsonst zählt sie zu den Pionierinnen der Österreichischen Wirtschaftsgeschichte", zeigte sich auch Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf von Ottillingers Werdegang beeindruckt.

Ottilinger ist in allem ein Vorbild. "Ein Vorbild, das viele Wege als erste Frau beschritten hat und somit sicherlich den Weg für viele Frauen nach ihr geebnet hat. Und genau solche Frauen braucht es: Frauen, die Wege das erste Mal gehen, um es für Mädchen und Frauen nach ihnen leichter zu machen", betonte Eisenkopf. "Aber es braucht auch Frauen, die als Orientierung dienen können und Mut machen, sich auch Dinge zuzutrauen, die auf den ersten Blick nicht einfach erscheinen. Sei es in der Wirtschaft, in der Technik, in der Forschung, im Sport oder auch in der Politik", erklärte die Landeshauptmann-Stellvertreterin.

Rollenstereotype beeinflussen die Berufswahl, wirken sich auf die Gestaltung des eigenen Lebens aus und schränken oft ein. Sie sind vielfach über Generationen tradiert und fest in der Gesellschaft verankert, daher braucht es viele Kraftanstrengungen und Initiativen, um eine Veränderung zu bewirken. Das Land Burgenland setzt daher vielfältige Initiativen, um hier entgegenzusteuern. Bereits seit einigen Jahren liegt der Schwerpunkt auf die Förderung von Mädchen und jungen Frauen im MINT-Bereich.

Land Burgenland arbeitet intensiv mit Fachhochschule Burgenland zusammen

Das Land hat mit der Mach MI(N)T-Homepage bereits vor zwei Jahren eine neue Plattform zur Verfügung gestellt, die bei der Berufsorientierung unterstützt und junge Frauen und Mädchen für mathematische, naturwissenschaftliche, technische beziehungsweise für Handwerks-, IT- und Ingenieursberufe begeistern soll. Auf der Webseite mach-mint.at werden MINT-Berufsfelder mittels Kurzvideos und Porträts von Role Models präsentiert. Jedes Video ist mit Informationen zum Ausbildungsweg und Einstiegsgehältern hinterlegt. Zusätzlich zu der Webseite startete das Land Burgenland mit Workshops. Bei denen geht es darum, Mädchen im Alter von 11 bis 14 Jahren für MINT-Berufe und Handwerk sowie Burschen für Sozialberufe zu begeistern. Auch der Forscherinnentag für Mädchen im Alter von 9 bis 11 Jahren im Burgenland schlägt in diese Kerbe. 30 Mädchen besuchten bereits das Forschungszentrum des Babyprodukteherstellers MAM in Großhöflein und tauchten in die Welt der Forschung ein.

Die Fachhochschule Burgenland ist seit langem ein kompetenter und überaus engagierter Partner, wenn es darum geht, Frauenprojekte und Fraueninitiativen anzustoßen oder auch zu begleiten. "Diese Veranstaltung ist ein Ergebnis der sehr guten und engen Zusammenarbeit zwischen dem Frauenreferat und der FH Burgenland", so Eisenkopf. Die Landeshauptmann-Stellvertreterin bedankte sich bei den Verantwortlichen der FH Burgenland für die Kooperation bei der Veranstaltung, aber auch für die kontinuierliche hervorragende Zusammenarbeit für die Frauen und Mädchen im Burgenland.

Informationen zu Margarethe Ottillinger
Margarethe Ottilinger (geboren am 6. Juni 1919 in Steinbach, Niederösterreich, verstorben am 30. November 1992) war eine Österreichische Beamtin und Managerin. Sie trat unter anderem als großzügige Förderin des Baus der Wotrubakirche auf. Der Platz vor der Kirche in Wien-Liesing (23. Bezirk) wurde im Jahr 2012 nach ihr Ottillingerplatz benannt. 2017 wurde nach ihr der Margarethe-Ottillinger-Park in Liesing benannt.


Quelle: Land Burgenland



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