Kärnten: Equal Pension Day zeigt erneut auf - Altersarmut ist weiblich

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ÖGB-Frauenvorsitzende Silvia Igumnov, Nationalrätin Petra Oberrauner, LAbg. Ruth Feistritzer, Bundesrätin Claudia Arpa, LAbg. Marika Lagger-Pöllinger und Landesrätin Sara Schaar (von links).
Foto: Büro LRin Schaar
05 Aug 18:00 2024 von Redaktion Salzburg Print This Article

LR.in Schaar: Pensionslücke liegt bei knapp 40 %: rund 860 Euro weniger für Kärntens Frauen in der Pension – es braucht ein Pensionssystem, das an Lebensrealitäten von Frauen angepasst ist

KLAGENFURT. Der jährliche Aktionstag „Equal Pension Day“ beschreibt jenen Tag, an dem Männer bereits so viel Pension erhalten haben wie Frauen erst bis Jahresende erhalten werden. Die Statistik für Kärnten macht deutlich, dass Frauen in Kärnten durchschnittlich um 39,3 Prozent weniger Pension erhalten als Männer (alle Alterspensionen: 2.186 Euro bei Männern; 1.326 Euro bei Frauen). Damit fällt der „Equal Pension Day“ in Kärnten 2024 auf den 8. August. Österreichweit liegt die Pensionslücke bei 40,1 Prozent, der bundesweite „Equal Pension Day“ fällt auf den 6. August 2024.

„Die Pensionslücke ist ein Spiegelbild der Einkommens- und Arbeitsmarktdiskriminierung, die Frauen während ihres gesamten Erwerbslebens erfahren. Nach wie vor sind festgefahrene Strukturen erkennbar: Frauen übernehmen weiterhin den Großteil der unbezahlten Care-Arbeit für Kinder und pflegebedürftige Angehörige und arbeiten deshalb oft in Teilzeit. Zudem sind Berufe, in denen überwiegend Frauen tätig sind, tendenziell schlechter bezahlt. Dies führt zu einer geschlechtsspezifischen Einkommensschere – in Kärnten sind das rund 13 Prozent – und diese setzt sich in Form einer Pensionslücke fort. Etwa jede fünfte Frau in Österreich über 65 Jahren ist armutsgefährdet“, erklärt Frauen-Landesrätin Sara Schaar.

Je höher das Einkommen im Erwerbsleben ist, desto höher sind die Pensionen. Schon eine kurze Teilzeit-Phase hat große Auswirkungen auf das Lebenseinkommen. „In Kärnten haben wir mit dem Kinderstipendium und der Novelle des Kinderbildungs- und -betreuungsgesetzes bereits wichtige Schritte gesetzt“, so Schaar. Doch es brauche darüber hinaus entschiedene Maßnahmen der Bundesregierung – u. a. die Schaffung einer Rechtsgrundlage für Lohntransparenz und eines Pensionssystems, das an die Lebensrealitäten von Frauen angepasst ist und Zeiten von Kinderbetreuung oder Pflege von Angehörigen bei der Pensionsberechnung stärker berücksichtigt. Schaar: „Diese unentgeltlich erbrachte Arbeit darf nicht zu Altersarmut führen!“ Durch die Schaffung von Rahmenbedingungen, die es Frauen ermöglichen, Vollzeit zu arbeiten, wie der Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen und flexible Arbeitszeitmodelle, könne die Basis für eine gerechte Pensionsberechnung gelegt werden.

Es ist aber auch wesentlich, über Finanzplanung und langfristige Auswirkungen von Teilzeit-Beschäftigung zu informieren. „Zu all diesen Themen setzen wir im Referat für Frauen und Gleichstellung ganzjährig Initiativen, um Frauen zu informieren, zu stärken und so eine Basis für finanzielle Unabhängigkeit bis ins Alter zu schaffen“, sagt Landes-Frauenbeauftragte Martina Gabriel.

„Auch die Pensionsversicherungsanstalt informiert in Form von regionalen Sprechtagen zu Fragen zur Pension. Diese finden in Kärnten nach vorheriger Terminvereinbarung (05 03 03 35 170) in den Bezirksservicestellen der ÖGK statt“, wie ÖGK-Kärnten-Vorsitzender Georg Steiner erklärt.

Anlässlich des „Equal Pension Day“ veranstaltet das Landes-Frauenreferat am 8. August einen Themen-Abend im Open-Air-Kino im Klagenfurter Burghof. Die ersten 150 Karten für die Vorstellung des Films „Morgen ist auch noch ein Tag“ (20.45 Uhr) werden kostenlos zur Verfügung gestellt.


Quelle: Land Kärnten



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