Kärnten: Erfolgreiche Betriebsnachfolge-Initiative wird verlängert
LR Gruber, LR Schuschnig: Bereits rund 400 interessierte Übergeber und Übernehmer wurden beraten, Aktion wird wegen hohem Interesse bis Juni 2023 verlängert - Bis zu 3.000 Euro Beratungsförderung über WKK und die Rechtsanwalts- und Steuerberaterkammer stehen je Betrieb bereit
KLAGENFURT. Jedes Jahr werden in Kärnten rund 450 Betriebe in neue Hände übergeben. In den nächsten drei bis fünf Jahren suchen sogar rund 7.000 Betriebe einen Nachfolger. Insbesondere bei kleinen, bislang familiengeführten Betrieben und im Mittelstand ist die Betriebsübergabe jedoch durchaus eine herausfordernde Phase. „Umso wichtiger ist es, Unternehmer dabei professionell zu unterstützen, um den Fortbestand ihres Betriebes zu sichern. Gerade in ländlichen Regionen müssen wir dafür sorgen, dass die Unternehmen in den Regionen erhalten bleiben“, betonen Regionalentwicklungsreferent Martin Gruber und Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig.
Das Land Kärnten hat deshalb gemeinsam mit der Wirtschaftskammer, der Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer sowie der Kammer der Rechtsanwälte mit der Initiative „Betriebsnachfolge - fließend übergeben, erfolgreich starten" im vergangenen Jahr ein eigenes, vierstufiges Beratungsprogramm gestartet. Neben der Hilfe bei der Suche nach einen geeigneten Nachfolger, unter anderen durch eine Nachfolgebörse der Wirtschaftskammer, werden die Betriebe, die sich professionell beraten lassen, auch finanziell unterstützt. Anfallende Beratungskosten vom Rechtsanwalt oder Steuerberater werden zu 50 Prozent bzw. mit maximal 500 Euro unterstützt. Zusätzlich kann auch über die Wirtschaftskammer eine betriebliche Beratungsleistung, beispielsweise für ein Nachfolgekonzept, einen Business-Plan oder eine Mediation mit bis zu 500 Euro gefördert werden.
Bisher wurden bereits rund 400 Anfragen von interessierten Übergebern und Übernehmern im Rahmen dieser Beratungsschiene abgearbeitet. Die Nachfrage ist weiterhin hoch. „Wir haben deshalb diese Initiative bis Juni verlängert“, so Schuschnig. Die Bandbreite der Beratung reicht von der Ermittlung des Unternehmenswertes, über Fragen des Mietrechts, steuerliche Situationen, Haftungsfragen, Gültigkeit von Verträgen bis hin zu erbschaftsrechtlichen Themen. Eine Förderung kann sowohl vom potenzielle Nachfolger- als auch vom zu übergebenden Unternehmen bei den Partnern beantragt werden. „Durch den vielseitigen und flexiblen Mix an Beratungen sollen sich Übergeber und Unternehmer individuell die professionelle Unterstützung sichern, die es für das jeweilige Unternehmen braucht“, so Schuschnig. Das Wirtschaftsreferat des Landes Kärnten stellte insgesamt 100.000 Euro zur Verfügung.
Wie wichtig eine erfolgreiche Betriebsnachfolge ist, zeigt auch das hohe Interesse an der Förderschiene. Binnen sechs Monaten konnten über 7.290 Seitenaufrufe auf der Homepage verzeichnet werden. Schuschnig unterstreicht abschließend: „Wenn Übergaben scheitern oder kein Nachfolger gefunden wird, müssen Betriebe zusperren und über Jahrzehnte aufgebaute Erfahrung, vorhandene Infrastruktur, Know-how und viele wertvolle Arbeitsplätze stehen am Spiel. Die professionelle Begleitung ist für die Betriebe und für unseren Strandort wichtig“, so der Wirtschaftslandesrat.
Alle Details unter: http://wko.at/ktn/betriebsnachfolge