Ergebnisse der Studie ,,Zukunftsmonitor NÖ - Pflege und Betreuung“

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Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister und Peter Filzmaier vom Institut für Strategieanalysen präsentierten in St. Pölten die Ergebnisse der aktuellen Studie "Zukunftsmonitor Niederösterreich: Pflege und Betreuung". In der Bildmitte drei Generationen der Familie Weichhart: Carolina und Juliane, ihre Mutter Maria und Urgroßmutter Franziska.
Foto: © NLK Pfeiffer
16 Jän 07:00 2020 von Redaktion Salzburg Print This Article

LR Teschl-Hofmeister: Gemeinsame, nachhaltige und zukunftsweisende Lösungen

„Mit den Ergebnissen der aktuellen Studie ‚Zukunftsmonitor Niederösterreich: Pflege und Betreuung‘ können wir heute Zahlen, Daten und Fakten zum gesamten Generationenbogen von der Kinderbetreuung bis zur Pflege älterer Menschen präsentieren“, sagte Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister am heutigen Mittwoch im Niederösterreichischen Landhaus in St. Pölten, wo sie gemeinsam mit Peter Filzmaier vom Institut für Strategieanalysen die aktuelle Ausgabe der einmal jährlich durchgeführten Langzeitstudie vorstellte. In einem Zeitraum von drei Wochen wurden dafür 1.000 Angehörige der niederösterreichischen Wohnortbevölkerung ab 16 Jahren in einer Mischung aus Online- und Telefonerhebung befragt.

In Bezug auf die Betreuung kleiner Kinder hielt Filzmaier dabei fest, dass „Wunsch und Wirklichkeit weitgehend synchron sind“: Für Kinder unter drei Jahren gaben drei Viertel an, dass diese von den Eltern zu Hause betreut werden sollten, bei Kindern ab drei Jahren dominieren umgekehrt Einrichtungen wie der Kindergarten. Als Gründe dafür, die Kinder nicht zu Hause zu betreuen, wurden vorrangig Berufstätigkeit und finanzielle Erfordernisse namhaft gemacht. „‘Es gibt keinen Platz im Kindergarten‘ ist jedenfalls nicht relevant“, so Filzmaier.

Hinsichtlich der Betreuungsangebote in Niederösterreich sprach Filzmaier von klaren Mehrheiten im Ausmaß zwischen zwei Dritteln und drei Vierteln für die positive Bewertung von Wohnortnähe und verfügbaren Plätzen, wohingegen die Kosten weniger Kritikpunkt als erwartet gewesen seien. Mit der Nachmittagsbetreuung sind vier Fünfteln zufrieden. Bei den Betreuungsangeboten für Schulkinder werden Verfügbarkeit und Wohnortnähe mehrheitlich positiv bewertet, gleiches gilt für die Kosten.

Zur Pflege merkte Filzmaier an, dass sich 50 Prozent bereits Gedanken gemacht hätten, die Materie aber immer noch ein Frauenthema sei:„Persönliche Betroffenheit orten 35 Prozent, zwei Drittel machen sich Sorgen über die Leistbarkeit, 86 Prozent definieren die Pflege als – nicht zwischen Bund, Ländern und Gemeinden differenzierte – öffentliche Aufgabe. Nach den Studienergebnissen gibt es jedenfalls definitiv keinen Pflegenotstand“.

Teschl-Hofmeister meinte dazu hinsichtlich der Kinderbetreuung, Niederösterreich verfüge über rund 1.500 institutionelle Einrichtungen, darunter 1.100 Kindergärten, 250 Tagesbetreuungs-Einrichtungen und 150 Horte: „Dem Wunsch nach einer bedarfsgerechten, zeitlich flexiblen und wohnortnahen Kinderbetreuung tragen wir u. a. mit dem blau-gelben Familienpaket und dem Ausbau der Kinderbetreuungs-Einrichtungen Rechnung“.

Die Betreuungsquote bei den Drei- bis Sechsjährigen von 97 Prozent sei die höchste aller Bundesländer, der Österreich-Durchschnitt liege demgegenüber bei 94 Prozent, fuhr die Landesrätin fort und hob hervor, dass auch die Nachmittagsbetreuung kontinuierlich optimiert werde: „Im Vorjahr hatten wir dafür in Niederösterreich 479 Standorte mit 1.050 Gruppen für insgesamt 20.000 Kinder. Heuer kommen nochmals 18 Standorte für 300 Kinder dazu. Statt auf Flächendeckung setzen wir dabei auf Wahlfreiheit und den tatsächlichen Bedarf der Gemeinden“.

Im Bereich der Pflege sprach Teschl-Hofmeister vom Credo „Mobil statt stationär“ und präzisierte, dass 19 Prozent der Pflegebedürftigen mobile Dienste und 9 Prozent eine 24-Stunden-Betreuung in Anspruch nähmen, unter 10 Prozent würden stationär betreut. Demgegenüber würden 63 Prozent zu Hause informell gepflegt. Derzeit gebe es 91.800 Pflegegeldbezieher, für 2025 erwarte man 106.000.

„Insgesamt investieren wir 589 Millionen Euro in den Bereich Pflege und Betreuung, 2020 haben wir die Mittel im Landesbudget um 26 Millionen Euro aufgestockt. Wir brauchen gemeinsame, nachhaltige und zukunftsweisende Lösungen, jedenfalls aber keine Panikmache. Die Situation in Niederösterreich ist immer noch sehr gut. Wir müssen aber Rahmenbedingungen schaffen, um mehr junge Menschen für den Pflegeberuf zu begeistern, bundeseinheitliche Standards wären sehr gut“, so die Landesrätin abschließend.



Quelle: Land Niederösterreich



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