Tirol: Erkundungen zur Grundwassersituation und Bodenbeschaffenheit im Brixental gestartet
Foto: Helmuth Hammer
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Vorarbeiten für den gemeindeübergreifenden Hochwasserschutz an der Brixentaler Ache
Im Brixental starten im Abschnitt zwischen Hopfgarten und Wörgl die ersten Untergrunderkundungen für das geplante Hochwasserschutzprojekt. Sie sind Teil der vom Wasserverband im Herbst des vergangenen Jahres beauftragten Planungsarbeiten für den Hochwasserschutz von 21 Hektar Bauland sowie wichtigen Bahn- und Straßenverbindungen. An über 50 Stellen werden nunmehr Kernbohrungen, Schürfe und Rammsondierungen durchgeführt.
Das Hochwasserschutzprojekt im Brixental gliedert sich in zwei Abschnitte und umfasst neben linearen Maßnahmen wie Mauern, Dämmen, Ufererhöhungen, Flussaufweitungen oder teilweise Eintiefungen des Flussbetts auch zwei Retentionsräume in Itter und Westendorf. „Mit Hilfe der nunmehr gestarteten Bohrungen und Schürfe soll vor allem die Grundwassersituation im Bereich des geplanten Rückhaltebeckens in Itter erkundet werden“, erläutert der Hopfgartner Vizebürgermeister und Obmann des Wasserverbandes Brixentaler Ache, Michael Wurzrainer. Denn im Zuge des Hochwasserschutzes dürfe es zu keiner Verschlechterung der Grundwassersituation kommen. Sollte diese Gefahr bestehen, müssten entsprechende Maßnahmen gesetzt werden, um dies zu verhindern.
Dort, wo künftig Hochwasserschutzdämme und –mauern die Überflutung von Siedlungsgebieten verhindern sollen, werden zudem 30 sogenannte Rammsondierungen durchgeführt. „Dabei wird der Rammwiderstand des Bodens ermittelt, der wiederum Aufschluss darüber gibt, wie die Gründung der Dämme und Mauern ausgeführt werden müssen, damit sie dem Hochwasser standhalten“, führt Lukas Umach von der Abteilung Wasserwirtschaft, die den Wasserverband gemeinsam mit dem Bezirksbauamt Kufstein bei der Umsetzung des Schutzprojekts maßgeblich unterstützt, aus.
Die Erkundungsmaßnahmen im Teilabschnitt zwischen Hopfgarten und Wörgl sollen noch im März, also vor Beginn der Vegetationsperiode abgeschlossen werden. "Der ursprüngliche Zustand der Flächen, auf denen die Bohrungen, Schürfe und Rammsondierungen stattfinden, wird nach Abschluss der Arbeiten wiederhergestellt“, versichert Wurzrainer. Im Abschnitt zwischen Brixen und Hopfgarten sollen die Untergrunderkundungen ebenfalls noch im heurigen Jahr durchgeführt werden.
Die nächsten Schritte im Schutzprojekt, das zwei voneinander unabhängig realisierbare Teilabschnitte umfasst, sind die Abstimmung der einzelnen Baumaßnahmen mit den betroffenen GrundeigentümerInnen sowie die Detailplanung der einzelnen zu errichtenden Bauwerke. Die Herstellungskosten für das gesamte Schutzprojekt an der Brixentaler Ache werden auf Preisbasis 2019 auf rund 18 Millionen Euro exklusive Grundeinlösen geschätzt. Das Schadenspotenzial bei einen 100-jährlichen Hochwasserereignis beträgt 45 Millionen Euro.
Quelle: Land Tirol