Salzburg: Erkundungsflüge und Lagebeurteilung im Pinzgau und Pongau

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Foto: FF Dienten
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Foto: Wasserrettung LV Salzburg
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Foto: Gerhard Obwaller
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Foto: FF St. Johann
17 Aug 16:03 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

Muren und Überflutungen / Pinzgau fordert Bundesheer für Wald im Pinzgau an

(LK) Die heftigen Gewitter, Regenfälle und Hagelschauen haben in der Nacht auf Dienstag den Katastrophenschutz und die Einsatzkräfte vor allem im Pinzgau und Pongau gefordert. Noch in der Nacht hat der Regen aufgehört, die Bezirkshauptmannschaften sind vorsichtig optimistisch, dass sich die Gesamtlage entspannt. Aufräumarbeiten sind im Gange, der Zivilschutzalarm für die Reinbachsiedlung in St. Johann wurde aufgehoben.

„Katastrophenschutz, Einsatzorganisationen, Bezirkshauptmannschaften sowie die vielen Helfer haben wieder zusammengehalten. Ich war schon mit den Bezirkshauptleuten, Bürgermeistern und Eisatzorganisationen in Kontakt, werde mir aber heute noch selber ein Bild von der Lage in den betroffenen Gebieten machen. Nach den Sofortmaßnahmen ist es wichtig, den Menschen vor Ort zu helfen, wir werden da niemanden alleine lassen“, betont Landeshauptmann Wilfried Haslauer. In diesen Stunden beurteilen der Katastrophenschutz, Wildbach und Lawinenverbauung, der Landesgeologische Dienst und die Straßenverwaltung die aktuelle Lage – teils aus der Vogelperspektive mittels Erkundungsflüge.

Überblick Pongau

  • Zivilschutzalarm für die Reinbachsiedung in St. Johann aufgehoben, auch im Ortsteil Maschl wird aufgeräumt.
  • Aufräumarbeiten laufen im gesamten Bezirk.
  • Rund 70 Personen wurden in der Nacht aus ihren Fahrzeugen gerettet, sie wurden auf der Wagrainer Straße von zwei Muren eingeschlossen. Aktuell werden noch rund 50 von ihnen in der Kaserne versorgt, alle sind wohlauf.
  • Wagrain ist derzeit nur von Flachau erreichbar. „Ich fordere alle auf, die Straßensperren zu befolgen“, so Bezirkshauptmann Harald Wimmer.
  • Die Wildbach-Sperren in den Tälern werden mittels Erkundungsflüge kontrolliert, um Sofortmaßnahmen ergreifen zu können.

Wimmer: „Aufräumen wird Wochen dauern.“

Bezirkshauptmann Harald Wimmer beschreibt die Situation im Pongau derzeit so: „Die Lage hat sich leicht entspannt, da die Niederschläge aufgehört haben. Unsere Hauptaufgabe ist es nun, uns einen Überblick zu verschaffen, teils aus der Luft, um die Sofortmaßnahmen wie das Ausbaggern der Wildbachsperren zu ergreifen. Auch die Straßensituation schauen wir uns genau an. Und natürlich wird an vielen Stellen nun schon aufgeräumt, der Zusammenhalt ist enorm, in diesen Situationen stehen Einsatzorganisationen, wir als Behörde und die Bevölkerung zusammen“, so Wimmer.

Überblick Pinzgau

  • Nachdem der Pegelstand der Salzach bei Mittersill am Montagabend die Fünf-Meter-Marke erreicht hat, wurde die Hubbrücke gehoben, um Verklausungen zu verhindern. Im Laufe der Nacht stieg der Pegel noch auf 5,30 Meter. Inzwischen steht er bei knapp 3 Meter (17.8.2021, 10.30 Uhr)
  • Nachdem die Niederschläge in der Nacht nachgelassen haben, entspannt sich die Lage rund um die Salzach merklich.
  • Zahlreiche Schadensstellen im Bezirk werden aktuell von Fachkräften behoben und von den Behörden bewertet. Dies betrifft beispielsweise Wildbachsperren, die derzeit geräumt werden, um die Funktionalität wiederherzustellen. Man will für eventuell neue Regenfälle gerüstet sein.
  • Im Ortsteil Schwarzenbach der Gemeinde Dienten am Hochkönig hat eine Mure am Montagabend einen Reisebus erfasst, eine Person wurde schwer, zwei weitere leicht verletzt. Ein naheliegender Bach ist stark verklaust und wird derzeit geräumt.
  • Als kritische Stelle hat Manfred Pongruber vom Katastrophenschutz der Bezirkshauptmannschaft Zell am See die Situation am Bahnhof Krimml beschrieben. Drei Mal in drei Tagen war dieser Bereich von Vermurungen betroffen. Gestern Abend wurde das Gebiet großräumig evakuiert. Zur schnellen Räumung der Gefahrenstellen wurde deshalb heute ein Assistenzeinsatz des Bundesheeres angefordert. Eine Garnitur der Pinzgauer Lokalbahn ist verschütte, sie muss mit schwerem Gerät befreit werden.

Gratz: „Alle helfen zusammen.“

Bernhard Gratz, Pinzgauer Bezirkshauptmann, beschrieb am Dienstagvormittag die Lage im Bezirk: „Zum Glück sind die Pegelstände an der Salzach seit einigen Stunden rückläufig, wir erwarten uns mit der Wetterbesserung im Laufe des Tages eine Entspannung der Situation im Bezirk. In der Nacht haben die heftigen Niederschläge allerdings wieder große Schäden, vor allem an Straßen und Infrastrukturen verursacht, die aktuell vor Ort begutachtet und behoben werden. Wir als Behörde, die Einsatzkräfte und natürlich auch die Bevölkerung stehen in dieser schwierigen Situation zusammen.“


Quelle: Land Salzburg



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