Cloppenburg: Ermittlungserfolg nach bandmäßigen und gewerbsmäßigen Getreidediebstahl
ots/Polizeiinspektion Cloppenburg / Vechta
Cloppenburg/Vechta (ots) - Fünf Tatverdächtige in Untersuchungshaft, Entwendungsschaden wird auf mehrere Millionen Euro geschätzt
Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte der Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta haben von Dienstag, 25. August 2020, auf Mittwoch, 26. August 2020, sechs Männer im Alter von 26 bis 72 Jahren vorläufig festgenommen. Die Tatverdächtigen stehen im Verdacht für einen gewerbsmäßigen und bandenmäßigen Diebstahl von mehreren Tonnen Getreide verantwortlich zu sein.
Im Juli 2020 wurde durch den Inhaber einer größeren südoldenburgischen Getreidehandelsfirma ein größerer Getreidediebstahl angezeigt. Firmeninterne Berechnungen hatten zuvor einen Fehlbestand an Weizen seit Anfang 2019 in Höhe von über 6.800 Tonnen im Wert von 1,2 Millionen Euro ergeben. Durch mehrwöchige und intensive Ermittlungen konnten Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte einen anfänglichen Tatverdacht gegen Mitarbeiter der Firma erhärten. So konnte festgestellt werden, dass drei Mitarbeiter der geschädigten Firma in ihren Nachtdiensten regelmäßig "Besuch" von drei weiteren Tatverdächtigen erhielten. Die von diesen mitgeführten zwei LKW wurden sodann von den Mitarbeitern der Firma mit Getreide beladen. Anschließend wurden die beiden voll beladenen LKW in einer Sackgasse an der Autobahn 1 im Bereich Vechta zwischengeparkt. Am darauffolgenden Nachmittag kehrten die tatverdächtigen Abnehmer des Getreides zum Abstellplatz zurück und lieferten das Getreide an weitere Getreidehändler ab.
In der Nacht von Dienstag, 25. August 2020, auf Mittwoch, 26. August 2020, folgte der vorläufige Höhepunkt der Ermittlungen: Nachdem Einsatzkräfte der Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta die Tatverdächtigen bei einer Tatausführung beobachten konnten, schlugen die Kräfte zu und nahmen am 25. und 26. August 2020 alle sechs Tatverdächtigen vorläufig fest. Die Tatverdächtigen aus Friesoythe, Cloppenburg, Garrel und Fürstenau wurden am Mittwoch, 26. August 2020, und am Donnerstag, 27. August 2020, dem Amtsgericht Oldenburg vorgeführt. Das Amtsgericht folgte den Anträgen der Staatsanwaltschaft Oldenburg und ordnete für fünf der sechs Tatverdächtigen die Untersuchungshaft an. Sie befinden sich derzeit in einer Justizvollzugsanstalt.
Nach den Festnahmen führten die Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten umfangreiche Durchsuchungsmaßnahmen durch. Die Beamten konnten diverses mutmaßliches Beweismaterial, wie ca. 150.000 Euro Bargeld und drei scharfe Schusswaffen, sicherstellen. Aus den sichergestellten Dokumenten ergibt sich derzeit der Verdacht, dass die Bande offenbar seit Anfang 2013 in 1.146 Fällen (LKW-Ladungen) insgesamt deutlich über 10.000 Tonnen Getreide im Gesamtwert von 2,79 Millionen Euro entwendet und anschließend weiteräußert hat.
Die Ermittlungen hinsichtlich mutmaßlicher Unterstützer und Abnehmer der Tatverdächtigen dauern an.
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