Kärnten: Erstes Fachsymposium zu „Klimawandel, Gesundheit und Resilienz“ an der FH Kärnten
LR.in Prettner, LR.in Schaar: Durch Fachsymposium wird wichtiger interdisziplinärer Austausch zwischen Lehrenden und Forschenden im Klima- und Gesundheitsbereich mit Praxis und Politik ermöglicht
VILLACH. Gestern, Donnerstag, wurde an der Fachhochschule (FH) Kärnten, Campus Villach, das österreichweit erste Fachsymposium zu „Klimawandel, Gesundheit und Resilienz“ eröffnet. Die Bedeutung dieser Themen weltweit wird mehr als deutlich, wenn man die großflächigen Waldbrände in Griechenland oder Kanada in diesem Sommer oder die schweren Unwetter und Überschwemmungen alleine in Kärnten bedenkt. Klimawandel hat enorme Auswirkungen auf die physische und psychische Gesundheit!
„Auf der anderen Seite kann die Medizin auch wesentlich zu Umwelt- und Klimaschutz beitragen“, sagte Landesrätin Sara Schaar, Referentin für Umwelt, Naturschutz und Klimaschutz-Koordination, in ihrer Eröffnungsrede. Als Beispiel nannte sie das Narkosegas-Recycling am LKH Villach. „Als erstes Krankenhaus in Österreich werden am LKH Villach Narkosegase gesammelt und daraus wieder neues Narkosegas hergestellt. Außerdem werden die Mitarbeitenden geschult, um kein Narkosegas zu verschwenden.“ Sie gratulierte dem Leiter der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin Ernst Trampitsch, der auch Teil des Nachhaltigkeitsteams am LKH Villach ist, zu diesem hohen Bewusstsein für Umwelt- und Klimaschutz. Denn: Viele Narkosegase sind noch wesentlich klimaschädlicher als CO2.
Begrüßungsworte richteten auch Bundesministerin Leonore Gewessler (per Video), Holger Penz (FH-Studienbereichsleiter Gesundheit und Soziales), Elke Schindler (Medizinische Direktorin am LKH Villach), Walter Leal (Leiter des Forschungs- und Transferzentrums „Nachhaltigkeit und Klimafolgenmanagement“ an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg) und Andrea Stitzel (FH-Senior-Lecturer/Researcher am Studiengang Gesundheitsmanagement) an die Symposium-Teilnehmenden.
Das Fachsymposium dient der noch stärkeren interdisziplinären Vernetzung zwischen jenen, die in diesen Themenbereichen lehren und forschen, sowie der Praxis und Politik. Auf dem Programm des zweitägigen Fachsymposiums standen spannende Keynotes, Präsentationen von Good-Practice-Beispielen und auch Workshops, bei denen sich die Teilnehmenden aktiv einbringen können.
Abschließend fand am heutigen Freitag eine Podiumsdiskussion zum Thema „Die Klimakrise ist eine Gesundheitskrise: Wie bewältigen wir diese?“ statt. Neben Expertinnen und Experten aus dem Gesundheits- und Klimabereich nahmen daran auch Gesundheitsminister Johannes Rauch und Gesundheitslandesrätin Beate Prettner teil.
Gesundheitslandesrätin Prettner hob hervor, dass neben dem Klimaschutz vor allem auch das Thema Klimawandelanpassung an Bedeutung gewinnt. Wie schaffen wir es u. a., ältere und pflegebedürftige Menschen bestmöglich auf die stetig steigenden Temperaturen vorzubereiten? Diesbezüglich wurde mehrmals im heurigen Sommer der Hitzeschutzplan aktiviert. An mehr als 900 Einrichtungen, insbesondere Alten- und Pflegeheime, Krankenanstalten, Rettungsorganisationen und Kinderbetreuungseinrichtungen, werden seitens des Landes Kärnten in Zusammenarbeit mit GeoSphere Austria Empfehlungen und konkrete Verhaltens- und Sofortmaßnahmen übermittelt. Zudem wurden im Frühjahr 2023 alle Pflegenahversorgerinnen und -versorger Kärntens und die Mitarbeitenden der GPS geschult, wie sich die Menschen zu Hause bestmöglich vorbereiten können (regelmäßiges Trinken, Wohnungen verschatten, Schlafräume nach Norden ausrichten etc.).
Präsentierte Beiträge des Fachsymposiums werden übrigens in Buchform veröffentlicht.
„Die Herausforderungen in Sachen Klimawandel und deren Auswirkungen auf unsere Gesundheit können wir nur gemeinsam und interdisziplinär lösen. Daher müssen wir auch offen dafür sein, voneinander zu lernen“, dankten Prettner und Schaar den Initiatorinnen und Initiatoren des Fachsymposiums, welche dieses Voneinander-Lernen gleich an zwei Tagen in Kärnten ermöglicht haben.
Quelle: Land Kärnten