Wien: Erstmals klinische Psycholog*innen direkt an Wiener Schulstandorten
Neues Projekt unterstützt bei psychischen Belastungen und bietet direkte Unterstützung
Mit dem gestrigen Beschluss über die Förderung der Sieger*innenprojekte der „Wiener Mutmillion“ im Wiener Gemeinderat geht auch das Projekt „KLIPSY School“ im Umsetzung. Erstmals werden damit klinische Psycholog*innen direkt an Wiener Schulstandorten in Favoriten und Liesing eingesetzt. Die Psycholog*innen können in kontinuierlicher Begleitung frühzeitig und im gewohnten Umfeld der Schüler*innen psychische Belastungen erkennen und, wenn notwendig, direkte Unterstützung anbieten oder rasch an weitere psychosoziale Angebote vermitteln. Hauptzielgruppe des zunächst auf ein Jahr ausgelegten Projekts sind Kinder und Jugendliche im Pflichtschulalter. Gleichzeitig richtet es sich aber auch an das Bildungspersonal und Erziehungsberechtigte.
Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr hebt die Wichtigkeit der ‚Wiener Mutmillion – angstfreie Schule‘ hervor: „Das Ziel ist, dass die Schule zu einem angstfreien Raum wird und die Schüler*innen mit Freude in die Schule gehen. Wir müssen alles dafür tun, dass es unseren Kindern und Jugendlichen nach den schwierigen Jahren der Pandemie, des Krieges und mit den aktuellen und nicht enden wollenden Herausforderungen gut geht. Kinder sollen gerne in die Schule gehen, denn nur in einer angstfreien Schule wird Wissen zu einem Abenteuer und eine gute Zukunft zu einem Versprechen. Mit Innovationen wie ‚KLIPSY School‘ wird die psychische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen gezielt gefördert.“
„Die letzten Jahre waren für viele Menschen eine enorme Herausforderung Besonders stark waren davon aber Kinder- und Jugendliche betroffen. Um hier die Abhilfe zu schaffen, ist frühzeitiges Erkennen und rasche Hilfe im Bedarfsfall das Um und Auf. Mit dem Projekt „KLIPSY School“ kann an mehreren Schulstandorten genau das erreicht werden“, betont der Koordinator für Psychiatrie, Sucht- und Drogenfragen der Stadt Wien, Ewald Lochner.
Das Pilotprojekt wird an mehreren Schulstandorten in Wien starten. Es stellt damit einen Teil des Ausbaus der psychosozialen Versorgung, speziell für junge Menschen in Wien, dar. „Wir haben im vergangenen Jahr ein neues Kinder- und Jugendpsychiatrisches Ambulatorium eröffnet, weitere werden noch in diesem Jahr folgen. Mit dem Projekt ‚KLIPSY School‘ starten wir nun einen weiteren wichtigen Puzzlestein in der Versorgungslandschaft. Wir bauen damit die psychische Gesundheitsversorgung und Früherkennung bei psychischen Herausforderungen für Kinder und Jugendliche aus und wirken den verstärkten Belastungen unkompliziert und zeitnah entgegen. Durch die kontinuierliche Begleitung an den einzelnen Bildungseinrichtungen kann den psychosozialen Herausforderungen direkt an dem Ort, an dem sie häufig zutage treten, der Schule nämlich, begegnet werden. Gleichzeitig können die Chancen schwere Krankheitsverläufe abzuwenden, erhöht werden“, so Lochner.
Das Projekt beinhaltet auch Maßnahmen zur Verringerung von Vorurteilen, Ängsten und Stigmatisierungen im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen, um so Hürden gegenüber psychosozialen Hilfen abzubauen und raschere Hilfe zu ermöglichen. Der modulare Aufbau des Projekts, ermöglicht das Anpassen an die individuellen Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen und des Bildungspersonals. Unter anderem bieten die verschiedenen Module Hilfe zur Selbsthilfe und Beratungsgespräche, Unterstützung anderer Berufsgruppen durch gemeinsame Fallkonferenzen mit multiprofessionellem Ansatz, Intervention bei akuten Krisen, klinisch-psychologischen Diagnostik und therapeutischen Methoden.
Quelle: Stadt Wien