Niederösterreich: Europaregion Donau-Moldau im Gespräch über Auswirkungen und Herausforderungen der Pandemie
LR Eichtinger: Ziel ist eine wohnortnahe Gesundheitsversorgung für rund sechs Millionen Menschen der Europaregion
Anlässlich des Vorsitzwechsels in der Europaregion Donau-Moldau (EDM), den heuer das Bundesland Niederösterreich innehat, fand ein Online-Gespräch mit den Präsidiumsmitgliedern Landesrat Martin Eichtinger, Bezirkstagspräsident Franz Löffler aus der Oberpfalz und dem stellvertretenden Kreishauptmann Pavel Hroch aus Südböhmen in Kooperation mit dem Europa-Forum Wachau und dem europäischen Ausschuss der Regionen statt. Im Zentrum der Diskussion stand das Thema „Verbundene Grenzregionen – Auswirkungen und Herausforderungen der Pandemie“. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die grenzüberschreitende Mobilität gelegt, vom Pendeln und Arbeiten in den Grenzregionen bis hin zur Freizeitgestaltung und dem Bedarf an Gesundheitsversorgung. Grundlage des Gespräches war eine vorab durchgeführte Umfrage unter den Bürgerinnen und Bürgern in den Regionen der EDM. Das Gespräch wurde aufgezeichnet und ist nachzusehen unter www.europaforum.at bzw. www.europaregion.org.
Landesrat Eichtinger hielt fest: „Der vertrauensvolle Austausch mit unseren Nachbarregionen ist während der Pandemie noch wichtiger geworden und hat sich sogar intensiviert. Durch das Bemühen gemeinsame Wege aus der Pandemie zu finden, sind wir in der Grenzregion noch stärker zusammengewachsen. Für unseren gemeinsamen Lebensraum ist die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich von ganz essenzieller Bedeutung. Genau aus diesem Grund hat Niederösterreich alle Gesundheitskooperationen in der Initiative Healthacross zusammengefasst und eine Langfriststrategie für die grenzüberschreitenden Gesundheitskooperationen entwickelt.“
Niederösterreich wird während seiner Vorsitzführung 2022 den Fokus auf die grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung legen. Dabei soll insbesondere der Austausch zwischen den Kliniken in der Europaregion intensiviert werden, um eine gemeinsame, wohnortnahe Gesundheitsversorgung im Grenzraum und der gesamten Region sicherzustellen. Eichtinger verwies in diesem Zusammenhang auf das gemeinsame Gesundheitszentrum in Gmünd-?eské Velenice, ein einzigartiges europäisches Leuchtturmprojekt, das die Gesundheitsversorgung im grenzüberschreitenden Raum sicherstellt.
Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist jedoch nicht nur im Gesundheitsbereich, sondern auch für viele andere Themen entscheidend: für den Schutz des Naturraumes, die Ökologie, die Digitalisierung, die wirtschaftliche Zusammenarbeit und im Bereich der Kunst und Kultur.
Pavel Hroch erklärte im Gespräch: „In der südböhmischen Stadtgemeinde Milevsko möchten wir eine bedeutende Reliquie, den Heiligen Nagel, ausstellen, der hier im Jahr 2020 gefunden wurde und sehr wertvoll ist. Im hiesigen Prämonstratenserkloster möchten wir eine Ausstellungsfläche errichten und solche Bedingungen schaffen, um hier auch Besucherinnen und Besucher aus Österreich und Bayern begrüßen zu können.“
Franz Löffler sprach den Pendlerinnen und Pendlern großes Lob und seine Hochachtung für das Durchhalten in der Pandemie aus und betonte: „Die Erfolge der letzten 30 Jahre, was das Zusammenwachsen in allen Lebensräumen angeht, waren deutlich größer, als alle pandemiebedingen Herausforderungen. Das Bewusstsein, warum wir offene Grenzen als Mehrwert brauchen, wurde durch die Pandemie deutlich geschärft.“
Quelle: Land Niederösterreich