Innsbruck: Fahrplanwechsel ab 10. Dezember
Die anhaltend enge Personalsituation bei den FahrerInnen führt nun zu Einschränkungen im IVB-Angebot.
Ab 10. Dezember gilt ein neuer Fahrplan, der auch Reduktionen mit sich bringt. "Dieser Schritt ist leider alternativlos", betont IVB-Geschäftsführer Martin Baltes: "Wir fahren seit September am Limit und es ist keine schnelle Lösung in Sicht. Daher haben wir den Fahrplan angepasst, um unseren KundInnen weiterhin einen verlässlichen Service anbieten zu können, und das Personal gleichzeitig zu entlasten. Nichts ist nämlich ärgerlicher, als wenn der Bus oder die Tram gar nicht kommt." Auch für Mobilitätsstadträtin Uschi Schwarzl steht fest: "Der Personalmangel ist kein spezifisches IVB-Thema, davon sind sämtliche Busunternehmen in Tirol und darüber hinaus betroffen. Trotz der enormen Anstrengungen, zusätzliche FahrerInnen zu rekrutieren, sind aktuell noch zu viele Stellen offen und BewerberInnen jederzeit und herzlich willkommen."
Mehr Verlässlichkeit
Für einen ordnungsgemäßen Betrieb der Busse und Straßenbahnen werden bei der IVB 359 Vollzeitäquivalente benötigt. Der Mangel zeichnet sich jedoch schon seit vielen Jahren ab, weshalb der Personalbedarf seit 2018 durch verschiedene Maßnahmen reduziert wurde: "Wir haben schon sehr frühzeitig reagiert, unser Onboarding-System neu aufgestellt und an den Rahmenbedingungen geschraubt." Unter anderem durch die Auslagerung von Fahrten an Subunternehmer bzw. der Ticketkontrolle wurden Maßnahmen gesetzt, um die FahrerInnen zu entlasten. Die Ausbildungszeit für BewerberInnen wurden optimiert. Die IVB übernimmt zusätzlich sämtliche Kosten inkl. D-Führerschein und stellt neue KollegInnen ab dem ersten Ausbildungstag an. Für Studierende wurde ein eigenes Arbeitszeitmodell eingeführt. Mit dem neuen Fahrplan ab 10. Dezember wird es eine zusätzliche Entlastung geben.
Konkret gibt es weniger zu besetzende Dienste an Schul- und Feiertagen. Daher wird an Schultagen auf den Linien 2, 5 und R im Ferienfahrplan gefahren, an Ferientagen kommt ein gesonderter Fahrplan auf den Linien 1, 3, A und K zum Einsatz. Die Linie 2 und 5 fahren ab 10. Dezember im 15-Minuten-Takt, auf der gemeinsamen Strecke also im 7,5-Minuten-Takt. Auf der Tramlinie 5 wird aber durch die Doppeltraktion die Transportleistung wiederum gesteigert. Die Linie 6 verkehrt künftig täglich zwischen 6 und 20 Uhr, wobei der Takt auf den Schulbetrieb abgestimmt ist. Am Wochenende, abends und bei den Nightlinern ist keine Ausdünnung geplant. Das Nachtangebot wurde zuletzt sogar auf die Fenstertage ausgeweitet und das Nightliner-Netz wird nun durch neue Routenführungen optimiert. Zur besseren Orientierung werden auch einige Haltestellenamen angepasst. Einen kompletten Überblick zu den Änderungen gibt es unter www.ivb.at. Der reduzierte Fahrplan gilt vorerst bis Ende März 2024. "Unsere FahrerInnen brauchen jetzt einfach eine Verschnaufpause. Vom Angebot her bewegen wir uns aber immer noch auf einem hohen Niveau", bittet Martin Baltes um Verständnis.
Neuer Passagierrekord
Tatsächlich wurde das Angebot seit 2015 sukzessive ausgebaut. Dementsprechend ist auch die Nachfrage gestiegen: Für das laufende Jahr wird ein neuer Höchststand mit über 70 Mio. Fahrgästen erwartet. "Die Entwicklung des Öffi-Angebots in der Landeshauptstadt ist eine Erfolgsgeschichte. Dafür möchte ich mich auch einmal bei allen MitarbeiterInnen bedanken, die sich tagtäglich dafür einsetzen. Für die Stadt ist die IVB ein unverzichtbarer Partner am Weg zur Klimawende", betont Stadträtin Uschi Schwarzl.
Auch in schwierigen Zeiten halten übrigens die KundInnen der IVB die Treue, so das Ergebnis des ÖPNV-KundInnenbarometers 2023. In gleich 20 Kriterien schaffte es die IVB auf den ersten Platz und konnte sich damit einmal mehr im Konzert vieler anderer Städte und Verkehrsverbünde behaupten. "Auch bei den Imagewerten konnten wir wieder sehr gut abschneiden. Diesem großen Vertrauen wollen wir mit einem offenen und transparenten Dialog begegnen, indem wir unsere KundInnen proaktiv informieren, warum diese Einschränkungen zum jetzigen Zeitpunkt notwendig sind", so Martin Baltes.
Quelle: Stadt Innsbruck