Wien: Faktencheck zum Forderungspapier des „Streikkomitees“ an der Zentralen Notaufnahme der Klinik Ottakring
Ärztlicher Direktor Dr. Gläser und Primar Dr. Spiel: Forderungen zum Teil bereits umgesetzt
Die Kollegiale Führung der Klinik Ottakring hat in den vergangenen Tagen – insbesondere seit Bekanntwerden des Forderungspapiers des „Streikkomitees“ der Zentralen Notaufnahme – intensive Gespräche mit den Mitarbeiter*innen der Abteilung geführt. In einem Faktencheck wurden die formulierten Forderungen auf deren Berechtigung hin geprüft. Dabei ergibt sich folgendes Bild: Ein Großteil der formulierten Wünsche wurde bereits realisiert oder aber die Umsetzung der gewünschten Maßnahmen bereits angestoßen und terminisiert. Außer Frage steht, dass besonders Mitarbeiter*innen an Zentralen Notaufnahmen unter einem besonderen Druck stehen, der bei allen Bemühungen um Verbesserungen im Zentrum der Betrachtungen steht.
Die Kollegiale Führung der Klinik Ottakring hat in den vergangenen Tagen – insbesondere seit Bekanntwerden des Forderungspapiers des „Streikkomitees“ der Zentralen Notaufnahme – intensive Gespräche mit den Mitarbeiter*innen der Abteilung geführt. In einem Faktencheck wurden die formulierten Forderungen auf deren Berechtigung hin geprüft. Dabei ergibt sich folgendes Bild: Ein Großteil der formulierten Wünsche wurde bereits realisiert oder aber die Umsetzung der gewünschten Maßnahmen bereits angestoßen und terminisiert. Außer Frage steht, dass besonders Mitarbeiter*innen an Zentralen Notaufnahmen unter einem besonderen Druck stehen, der bei allen Bemühungen um Verbesserungen im Zentrum der Betrachtungen steht.
Sachliche Gespräche anstatt Arbeitsniederlegung
Dr. Peter Gläser, Ärztlicher Direktor der Klinik Ottakring, sieht eine gute Grundlage für sachliche Gespräche: „Ein Faktencheck, den wir im Hause in den vergangenen Tagen durchgeführt haben, stimmt mich zuversichtlich, dass eine Arbeitsniederlegung noch immer abgewendet werden kann. Ein Teil der formulierten Forderungen ist nämlich bereits erfüllt bzw. entsprechende Maßnahmen sind bzw. werden eingeleitet. Wenn alle Beteiligten guten Willens sind, dann ist also die geplante Aktion nicht notwendig. Darauf hoffe ich im Sinne der Versorgung unserer Patient*innen.“ Intensive Gespräche mit Vertreter*innen von Pflege und Ärzteschaft haben in den vergangenen Tagen stattgefunden. Klar ist für Gläser: „Gerade der Druck auf die Zentralen Notaufnahmen hat in den letzten Jahren zugenommen. Deshalb sind etwa Entlastungsmaßnahmen wie die Einrichtung der Erstversorgungsambulanzen ganz wesentlich.“
Auch der Abteilungsvorstand an der Zentralen Notaufnahme der Klinik Ottakring, Primar Dr. Alexander Spiel, appelliert an die Sachlichkeit und Gesprächsbereitschaft seiner Kolleg*innen. „Es ist in unser aller Interesse, Arbeitsbedingungen laufend zu verbessern und Lösungen für bestehende Probleme zu finden. Ich bitte alle Kolleg*innen um konstruktive Zusammenarbeit.“
Alle Zentralen Ambulanten Erstversorgungseinheiten im Wiener Gesundheitsverbund entsprechen ausnahmslos und in jeder Hinsicht den Vorgaben aus dem Österreichischen Strukturplan Gesundheit
Der Österreichische Strukturplan Gesundheit (ÖSG) und die Regionalen Strukturpläne Gesundheit (RSG) sind die zentralen Planungsinstrumente für die integrative Versorgungsplanung in Österreich. Der ÖSG ist seit dem Jahr 2013 integraler Bestandteil der Gesundheitsreform (Zielsteuerung Gesundheit) und ist mit den Zielen und Maßnahmen der Gesundheitsreform abgestimmt. Die vorliegende Fassung des ÖSG enthält als Rahmenplan verbindliche Vorgaben für die Planung bestimmter Bereiche des Gesundheitsversorgungssystems, im Besonderen für regionale und sektorale Detailplanungen (Gesundheitsstruktur- und Leistungsangebotsplanung) in den Regionalen Strukturplänen Gesundheit (RSG) sowie Kriterien für die Gewährleistung der bundesweit einheitlichen Versorgungsqualität. Der ÖSG gibt unter anderem Art und Umfang sowie verbindliche Qualitätskriterien für die bereitzustellenden medizinischen Leistungen je klinischem Versorgungsbereich vor – so auch für die Zentrale Ambulante Erstversorgung (ZAE).
Zusätzliche ärztliche Dienstposten in der Zentralen Notaufnahme (ZNA) Ottakring sind bereits genehmigt
Die ZNA in der Klinik Ottakring verfügt derzeit über 31 ärztliche Dienstposten (Vollzeitäquivalente), von denen 27 besetzt sind. Zwei zusätzliche Dienstposten sind bereits genehmigt und können ab sofort besetzt werden. Sobald die bisher offenen Stellen besetzt sind, werden weitere vier Dienstposten genehmigt, die im Anschluss umgehend besetzt werden können. Damit können in Summe 37 ärztliche Dienstposten besetzt werden.
Beim Pflegepersonal sind nahezu alle Stellen bereits besetzt. Die ZNA in der Klinik Ottakring verfügt derzeit 44,5 Pflegedienstposten (Vollzeitäquivalente), von denen 43,25 besetzt sind. Auch der Klinisch Administrative Dienst ist derzeit voll besetzt. Die Bewerber*innen-Lage ist im Bereich der Pflege sehr gut.
Regelmäßige Neuberechnung der Rettungskontingente findet ohnehin regelmäßig statt. Gesundheitsverbund muss zurückgehende Rettungszufahrten anderer Spitalsträger kompensieren.
Eine Neuberechnung der Rettungskontingente und eine Gewichtung der Versorgungspflichtzufahrten wird bereits in einer Arbeitsgruppe mit allen relevanten Stakeholdern bearbeitet. In Wien gibt es eine spürbare Zunahme der Rettungsanfahrten insgesamt. Im Vergleich zum präpandemischen Jahr 2019 haben sich die Rettungsanfahrten an die Krankenanstalten Wiens um 8 Prozent bzw. um 20.231 Einsätze vermehrt. Die Hauptlast der Rettungen wird durch den Wiener Gesundheitsverbund getragen. Im Jahr 2022 endeten 91,3 Prozent aller Rettungsanfahrten im Gesundheitsverbund, während im präpandemischen Jahr 2019 rund 88 Prozent den Gesundheitsverbund ansteuerten. Das liegt nicht nur daran, dass die zusätzlichen Rettungszufahrten vom Gesundheitsverbund gestemmt werden, sondern ebenso daran, dass die anderen Träger immer weniger Rettungszufahrten abwickeln und damit einen zunehmend kleineren Beitrag zur Versorgung leisten, was den Gesundheitsverbund überproportional stark belastet.
Zentrale Bettenkoordination in der ZNA Ottakring bereits 2018 umgesetzt
Schon 2018 wurde für die Bettenkoordination eine zusätzliche Stelle in der ZNA geschaffen. Das Regelwerk und die Kontingentschlüssel des Bettenmanagements wurden 2019 evaluiert. Hierzu wurde deshalb schon 2018 eine entsprechende Stelle in der ZNA geschaffen.
Auf Basis einer Analyse von 1142 Patient*innenaufnahmen aus der ZNA in der Klinik Ottakring wird derzeit die nächste Entwicklungsstufe der Kontingentverteilung erarbeitet. Dies geschieht zur Vorbereitung der Herbst- und Wintermonate für den Fall, dass die tatsächlich betriebenen Betten unter Druck geraten. Aktuell halten sich Bedarf und Angebot an Kontingentbetten in der Klinik Ottakring die Waage.
Die Erstversorgungsambulanz in der Klinik Ottakring nicht vollständig ausgelastet.Derzeit könnten dort mehr Patient*innen betreut werden.
Eine Ausweitung der Öffnungszeiten der Erstversorgungsambulanz (EVA) wird immer anhand des tatsächlichen Bedarfs diskutiert und bei Bedarf selbstverständlich auch genehmigt. Es gibt eine entlastende EVA an der Klinik Ottakring, die gut arbeitet, jedoch nicht vollständig ausgelastet ist, die eine akute Ausweitung der Öffnungszeiten derzeit rechtfertigen würde. Während im letzten Quartal 2022 beispielsweise rund 2.400 Patient*innen in der EVA der Klinik Ottakring versorgt wurden, waren es in den EVA der Kliniken Favoriten und Donaustadt je rund 10.000 Patient*innen, in der EVA der Klinik Floridsdorf rund 7.900 Patient*innen, in der EVA der Klinik Landstraße rund 6.400 Patient*innen oder in der EVA am AKH rund 14.600 Patient*innen. Eine Ausweitung findet immer – wie auch an allen anderen EVA – dem Nutzungsgrad entsprechend statt.
Zusätzlicher Akutbehandlungsraum an der ZNA Ottakring bereits bewilligt
Die Klinik Ottakring betreibt einen voll ausgestatteten, rein unfallchirurgischen Schockraum im Pavillon 30 auf der Unfallchirurgie mit einer Sliding Gantry Computertomografie. Aufgrund der Pavillonstruktur und der damit verbundenen Entfernung und ohne bauliche Verbindung benötigt die ZNA eine Anpassung der vorhandenen Infrastruktur zur Schaffung eines zusätzlichen Akutbehandlungsraums. Diese wurde geplant, eingereicht und bewilligt. Die Realisierung ist für 2025 geplant.
Ausreichend Ultraschallgeräte an der ZNA vorhanden
Derzeit sind fünf Ultraschallgeräte verfügbar und im Einsatz. Der Bestand diagnostischer Ultraschallgeräte in der ZNA der Klinik Ottakring übererfüllt sogar die Vorgaben aus dem Österreichischen Strukturplan Gesundheit.
Erweiterung der Monitoranlage bereits vor Monaten beantragt und am Weg zur Genehmigung
Die bestehenden Monitoring-Einheiten arbeiten laut Auswertung der technischen Wartungsprotokolle, die bei Medizinprodukten obligatorisch sind, absolut im Normbereich: An der ZNA der Klinik Ottakring stehen ausreichend, insgesamt 17 Monitore zur Überwachung der Vitalfunktionen zur Verfügung. Alle Geräte werden entsprechend den Vorgaben und Normen regelmäßig gewartet. Eine Erweiterung der Monitoranlage wurde bereits vor Monaten von der ZNA beantragt. Derzeit laufen alle Vorbereitung für die Genehmigung.
Quelle: Stadt Wien