Familienpolitik: Kärnten schickt 73-seitigen Bericht über familienfreundliche Maßnahmen nach Madrid
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LH Kaiser, LHStv.in Prettner, LHStv.in Schaunig, LR Fellner, LR Schaar, LR Gruber, LR Schuschnig: Wer gute Rahmenbedingungen für Familien schafft, schafft damit auch Anreize für Unternehmen und internationale Fachkräfte – Bericht an IFFD in nächster Regierungssitzung beschlossen
Klagenfurt (LPD). Ein 73 Seiten starker Bericht aus Kärnten geht demnächst per Post nach Madrid. Adressat ist die International Federation for Family Development (IFFD), von der Kärnten letztes Jahr für seine Bemühungen, das Land zur kinder- und familienfreundlichsten Region Europas zu machen, mit einem international beachteten Award ausgezeichnet wurde. Kärnten hat sich 2019 mit der Unterzeichnung der sogenannten Venice Declaration dazu verpflichtet, einen jährlichen Fortschrittsbericht über die Entwicklung und Verbesserung von familiären Lebenssituationen zu verfassen. Es geht hier um Bereiche wie Wohnraum, Bildung, Gesundheitswesen, Sicherheit und Verkehrswesen bis hin zu Neue Technologien, Freizeit und Tourismus. Ältere Menschen, Eltern, Kinder und Menschen mit Behinderung sollen von den gesetzten Maßnahmen profitieren. Der Bericht soll am Dienstag in der Regierungssitzung beschlossen und dann von allen Regierungsmitgliedern unterzeichnet werden.
„Unser Ziel ist es, Kärnten zur kinder- und familienfreundlichsten Region Europas zu machen. Damit schaffen wir gleichzeitig einen enormen Standortvorteil. Den nachhaltigen Erfolg eines Landes kann man nämlich vor allem auch an dessen Kinder- und Familienfreundlichkeit messen – denn, wer gute Rahmenbedingungen für die Familien schafft, schafft damit auch einen Anreiz für investitionsfreudige Unternehmen und für internationale Fachkräfte, die für sich und ihre Familien einen entsprechenden Lebensmittelpunkt suchen, an dem sie sich wohl fühlen und ihre Kinder gut behütet mit besten Zukunftsaussichten aufwachsen können“, betont Landeshauptmann Peter Kaiser.
Auf den 73 Seiten des Berichtes wird u.a. dargestellt, was im Land Kärnten getan wird, um leistbaren Wohnraum zu schaffen, neue Technologien weiterzuentwickeln, was in den Bereichen Bildung und Soziales für Familien getan wird und welche Angebote zur Verfügung gestellt werden. Ebenso geht es darin um das Gesundheits- und Pflegewesen, Prävention, Schutz und Sicherheit, es wird beschrieben, wie es um saubere Luft und die Umwelt bestellt ist, wie die Rahmenbedingungen für ein leistbares Leben aussehen und welche Unterstützungen es dafür gibt. Auch Freizeit- und Tourismusangebote sind aufgelistet und es wird auf Planungen und Projekte im Verkehrswesen eingegangen.
„Die Familie ist die erste und vor allem prägende soziale Gemeinschaft für das Kind. Damit auch Kinder aus einem schwierigen sozialen Umfeld eine unbeschwerte Sommerzeit verbringen können, finanziert das Land Kärnten Familienurlaube: Wir sprechen damit vor allem Alleinerziehende und Großfamilien an, für die ein gemeinsamer Sommerurlaub ansonsten nicht leistbar wäre“, nennt Sozial- und Gesundheitsreferentin LHStv.in Beate Prettner eine gerade in diesen Tagen aktuelle Unterstützungsleistung. „Außerdem fördern wir Ferienwochen mit Erholungs- und Abenteuerfaktor für Kinder und Jugendlich“, so Prettner. Und damit auch Kinder mit Behinderung an inklusiven Feriencamps teilnehmen können, sponsert das Sozialreferat die dafür notwendigen Sonderpädagogen.
Von zentraler Bedeutung sind auch die Bemühungen seitens des Landes für leistbares Wohnen und die Schaffung von nachhaltigem Wohnraum. „Es ist kein Zufall, dass in Kärnten die Mieten vergleichsweise niedrig sind, sondern vor allem unseren den Markt mitbestimmenden Investitionen in den gemeinnützigen Wohnbau geschuldet“, betont Wohnbaureferentin LHStv.in Gaby Schaunig. Die moderne, den Bedarfen der Kärntner Bevölkerung angepasste Wohnbauförderung ermöglicht darüber hinaus, dass sich möglichst viele Menschen in Kärnten ihren Traum von den eigenen vier Wänden erfüllen können. Dank entsprechender Förderschienen mit Blick auf künftige Generationen stehen umweltfreundliche, klimaschonende und sozial nachhaltige Maßnahmen – von Barrierefreiheit bis hin zu klimaaktiv-Standards – im Mittelpunkt aller Förderungen.
Ein unbeschwertes Aufwachsen, Leben und Arbeiten in den Gemeinden ist für LR Daniel Fellner ein „Herzensanliegen“. Als Gemeinde- und Raumordnungsreferent liege sein Fokus auf der Sicherstellung einer enkelgerechten Raumordnung mit Weitblick zum Erhalt der Vielfalt der Kärntner Gemeinden: „Eine sichere Trinkwasserversorgung, der Schutz vor Naturkatastrophen, der Kampf gegen ausufernde Bodenversiegelung – wir arbeiten konsequent daran, unseren Kindern ein lebens- und liebenswertes Kärnten zu sichern.“
In die gleiche Kerbe schlägt Familien- und Umwelt-Referentin LR.in Sara Schaar: „Eine offene und moderne Familienpolitik trägt wesentlich dazu bei, dass sich Menschen hier in Kärnten wohlfühlen. Nur ein Instrument dafür ist – neben vielen anderen gesetzten Maßnahmen – die Kärntner Familienkarte, die allen Familien eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht. Für den Wohlfühl-Faktor ausschlaggebend ist aber auch die beste Umwelt-Qualität, deren Erhalt wir sicherstellen bzw. die wir weiter ausbauen werden.“
Landesrat Martin Gruber betont, dass „die Familie der Kern einer starken Gesellschaft ist“ und deshalb die gesamte Regierung sich hinter dieses Ziel stelle. „Ein familienfreundliches Land misst sich aber nicht an einzelnen Projekten. Es braucht eine gemeinsame Kraftanstrengung aller, die wir mit diesem Bericht auch zum Ausdruck bringen“, so Gruber. Besonders in den ländlichen Gegenden müsse man die Vereinbarkeit zwischen Beruf und Familie noch weiter verbessern. Das sei in vielen Arbeitsgesprächen zum Masterplan Ländlicher Raum von den Teilnehmern hervorgehoben worden. „Es braucht aber Wahlfreiheit, in welcher Form dies erfolgt. Die Politik hat dafür die besten Rahmenbedingungen zu schaffen. Dafür werden wir uns weiter einsetzen.“
Wirtschafts- und Tourismusreferent Sebastian Schuschnig hebt hervor: „Ein familienfreundliches Kärnten ist auch für die Wirtschaft ein wichtiger Standortfaktor. Denn um Fachkräfte und Unternehmen nach Kärnten zu holen, müssen Beruf und Familie mehr denn je vereinbar sein. Das wird in den nächsten Jahren noch an Bedeutung zunehmen.“ Eine generationengerechte Politik sei ihm besonders wichtig. „Wir stellen bei allen Maßnahmen die Auswirkungen auf die nächsten Generationen in den Mittelpunkt. Dazu zählt vor allem auch, dass wir uns entschlossen gegen den Klimawandel einsetzen.“ Deshalb investiert das Land so viel wie noch nie in den Ausbau des öffentlichen Verkehrs und in klimaneutrale Antriebstechnologien. „Nachhaltigkeit und Familienpolitik gehen Hand in Hand“, so Schuschnig.
Die IFFD ist eine nichtstaatliche, unabhängige und gemeinnützige Föderation, deren Hauptaufgabe es ist, Familien durch Ausbildung zu unterstützen. Sie hat einen allgemeinen beratenden Status beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (ECOSOC) und organisiert regelmäßig internationale Familienkongresse. Gegründet wurde die IFFD in Orlando, Florida. Ihr Hauptsitz ist in Madrid, Spanien, wohin auch der Bericht Kärntens geht.
Infos zur IFFD unter: https://iffd.org/
Quelle: Land Kärnten