Salzburg: Feministische Botschaft auf Salzburgs Altem Rathaus
Foto: Land Salzburg / Neumayr/Probst
Kunstprojekt SOLANGE auf Baustellengerüst / 8. März Weltfrauentag
(LK) Vor dem Internationalen Frauentag am 8. März sorgt ein feministisches Kunstprojekt in Salzburg für Gesprächsstoff. Am Baustellengerüst des Alten Salzburger Rathauses ist seit heute eine feministisch-politische Botschaft angebracht, die weithin sichtbar ist. In pinken Buchstaben prangt auf Höhe der Staatsbrücke zwischen Griesgasse und Rudolfskai der Satz: „SOLANGE DU BEI EMPOWERMENT AUF DER LEITUNG STEHST, BIN ICH FEMINIST:IN“.
Seit 2018 beschäftigt sich die Tirolerin Katharina Cibulka mit der Frage, wie lange wir den Feminismus noch brauchen werden. Diese feministischen Forderungen waren bereits an 14 Baustellengerüsten vor bekannten Gebäuden in Österreich zu bewundern. Ihre dem traditionellen Kreuzstich nachempfundenen SOLANGE-Sätze benennen bestehende Missstände. „Meine Intention ist das Sichtbarmachen von Schieflagen und das Sensibilisieren. Starre Rollenbilder behindern alle Geschlechter, und wenn es uns gelingt, durch gute Gespräche Verständnis füreinander zu schaffen, dann haben wir bereits viel erreicht“, so Katharina Cibulka.
Klambauer: „Humorvoll und tiefsinnig.“
„Das alte Rathaus ist ein Symbol für eine Männerdomäne. Wer hier das Sagen hat, steht gerne auf der Leitung, wenn es um Empowerment von Frauen geht. Doch nur eine gleichberechtigte Verteilung von Macht, Ressourcen und unbezahlter Care-Arbeit schafft Raum für Selbstbestimmung und Entwicklung. Darauf machen wir mit dieser Kunstaktion aufmerksam. Der Spruch macht humorvoll und tiefsinnig auf strukturelle Benachteiligungen von Frauen aufmerksam. Damit laden wir zum Diskutieren, Nachdenken und zur Verhaltensänderung ein“, zeigt sich Landesrätin Andrea Klambauer von der Kunstaktion beeindruckt.
Berthold: „Power der Frauen sichtbarer machen.“
Martina Berthold, Baustadträtin der Stadt Salzburg, möchte mit dieser Aktion Frauen ermutigen. „In der Stadt Salzburg werden viele Bauprojekte nur aufgrund der Kompetenz und dem Einsatz von Frauen umgesetzt. Im Magistrat übernehmen sie Verantwortung als Architektinnen, Bauleiterinnen, technische Sachbearbeiterinnen, Radwegeplanerinnen, Objekt- und Projektmanagerinnen. Es ist höchst an der Zeit, die Power der Frauen sichtbarer zu machen. Als Baustadträtin stelle ich für dieses gemeinsame Projekt die derzeit prominenteste Baustelle zur Verfügung. Der Empowerment-Spruch am Rathausgerüst soll Frauen ermutigen, ihre Stärken selbstbewusst zu leben und sich auf der Karriere- oder Bauleiter nicht einbremsen zu lassen.“
Bach: Frauen in Wissenschaft und Technik fördern
Auch der neuen Salzburg AG-Vorständin Brigitte Bach ist die Förderung von Frauen in Wissenschaft, Technik und Management ein großes Anliegen. „Mir persönlich ist es ein großes Anliegen, Frauen in Wissenschaft und Technik zu fördern. Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, kurz MINT, sind Berufsfelder, in denen Frauen noch immer stark unterrepräsentiert sind. Um diesem Trend entgegenzuwirken, müssen wir Stereotypen durchbrechen. Es braucht viel mehr starke Frauen in diesen Bereichen, Mitarbeiterinnen und weibliche Führungskräfte. Die Salzburg AG ist gerade damit beschäftigt, ein Frauenprogramm auf die Füße zu stellen, das sich auch mit diesem Thema befasst“, so Bach.
Quelle: Land Salzburg