Braunau am Inn: Festnahme eines Darknet-Vendors
Während des Streifendienstes am 1. September 2022 führte die Braunauer Polizei Personenkontrollen im Bereich des Bahnhofes Braunau durch. Den Polizisten fiel ein 25-Jähriger auf, den sie dann kontrollierten. Bei der Kontrolle fanden sie in dessen Rucksack eine erhebliche Menge synthetischer Drogen, vorverpackt in Darknet-Drogenpaketen. Daraufhin wurde der 25-Jährige zunehmend aggressiver, wobei er versuchte die Beamten auch durch körperliche Widerstandshandlungen an der Sicherstellung der Drogen zu hindern. Aufgrund der drohenden Festnahme flüchtete er vom Bahnhof und rannte in Richtung eines Wohngebietes. Die Polizisten folgten ihm und konnten ihn schließlich unweit des Bahnhofes Braunau stellen. Auch bei der Festnahme wehrte er sich massiv. Bei den Ermittlungen stellte sich heraus, dass der Beschuldigte unmittelbar vor seiner Anhaltung im Begriff war, diverse Drogenpakete an Abnehmer in Österreich zu verschicken. Durch die Auswertung von sichergestellten Datenträgern und Versandmaterialen wurde bekannt, dass der Festgenommene bereits seit mehreren Monaten als Darknet-Vendor aktiv war. Er versendete so mehr als ein halbes Kilogramm synthetischer Drogen in Form von Amphetamin, aber auch Kokain, Marihuana und Cannabisharz, an deutsche Paketshops, die er unter falschen Namen angemietet hatte. Die Drogen führte er via Zug in das österreichische Bundesgebiet ein, wo er sie zum Versand verpackte. Zu diesem Zweck benutzte er unter dem Vorwand Lebensläufe zu schreiben, Drucker eines Dienstleistungsunternehmens, um die notwendigen Versandetiketten zu erstellen und die private Internetnutzung zu minimieren. Sowohl bei der Durchsuchung am Bahnhof als auch in einem Zimmer in Braunau, konnten noch weitere für den Verkauf bestimmte 124 Gramm Amphetamin und 64 Gramm Marihuana sichergestellt werden. Zudem wurden Versandvermerke, Verkaufslisten und Verpackungsmaterialen gesichert. So konnten diverse Abnehmer in verschiedenen Städten in Österreich ermittelt werden. Der Festgenommene wurde über Anordnung der Staatsanwaltschaft wegen des Verdachtes des Suchtgifthandels und versuchten Widerstandes gegen die Staatsgewalt in die Justizanstalt Ried im Innkreis eingeliefert.
Quelle: LPD Oberösterreich