Österreich: Festnahme von 3 Schleppern - Innenminister Karl Nehammer gratuliert zum Erfolg

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Polizeiauto - Symbolbild

13 Aug 05:24 2020 von Redaktion Salzburg Print This Article

Das Landeskriminalamt Niederösterreich, Ermittlungsbereich Menschenhandel/Schlepperei, ermittelt seit mehreren Monaten gegen eine slowakisch/tschechische Schlepperorganisation, die im Rahmen einer kriminellen Vereinigung in mehreren Angriffen eine größere Anzahl von Fremden, die nicht zum Aufenthalt im Bundesgebiet berechtigt waren, gegen Bezahlung von Entgelt von Ungarn über die Slowakei nach Österreich beförderten.


Durch umfangreiche kriminalpolizeiliche Ermittlungen konnten drei slowakische Staatsangehörige im Alter von 38, 40 und 47 Jahren als dringend tatverdächtig ausgeforscht werden.
Den Beschuldigten wurden bislang zumindest nachweislich zwei Schleppungen mit insgesamt 25 afghanischen Flüchtlingen nachgewiesen. Diese wurden am 30. Jänner 2020 sowie am 19. Februar 2020 mit insgesamt drei Kraftfahrzeugen vom ungarisch/serbischen Grenzgebiet über die Slowakei illegal nach Österreich geschleust. Nach Überqueren der österreichisch/slowakischen Grenze, wurden die geschleppten Personen im Ortsgebiet von Dobermannsdorf, Bezirk Gänserndorf, von den Schleppern abgesetzt.


Zu den drei namentlich ausgeforschten Beschuldigten wurden bei der zuständigen Staatsanwaltschaft Korneuburg europäische Haftbefehle erwirkt. Zwei Beschuldigte wurden am 23. Juni 2020 in Tschechien festgenommen und zwischenzeitlich an die österreichischen Behörden ausgeliefert. Beide Festgenommenen wurden nach deren Auslieferung zum Sachverhalt vernommen, wobei sich diese nur teilweise zu den Tatvorwürfen geständig zeigten. Im Anschluss wurden beide in die Justizanstalt Korneuburg eingeliefert, wo sie sich derzeit in Untersuchungshaft befinden.


Der dritte Beschuldigte wurde am 2. Juli 2020 in der slowakischen Stadt Senica von slowakischen Polizeibeamten aufgrund des bestehenden EU-Haftbefehles festgenommen. Er wurde am 7. August 2020 an die österreichischen Behörden ausgeliefert. Er zeigte sich zu den bekannten Tatvorwürfen sowie weiteren Schleppungen aus dem Jahr 2019 umfassend geständig.


Durch weiterführende Ermittlungen konnte in Erfahrung gebracht werden, dass der 38-Jährige und der 40-Jährige bereits am 9. März 2020 bei einer Schleppung von 10 afghanischen Flüchtlingen von der ungarisch/serbischen Grenze in Richtung Österreich durch ungarische Polizeibehörden auf frischer Tat betreten und festgenommen wurden. Dort wurden die beiden Beschuldigten zu einer zweijährigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt und anschließend aus der Haft entlassen.


Aufgrund des gesammelten Erhebungsergebnisses sind die drei festgenommenen Beschuldigten sowie noch weitere auszuforschende Täter verdächtig, über einen Zeitraum von zumindest November 2019 bis März 2020, eine größere Anzahl von illegalen Personen (zumindest 50 Personen), in mehreren Angriffen in unterschiedlicher Zusammensetzung und durch Beförderung mit mehreren Fahrzeugen, vom ungarisch/serbischen Grenzgebiet über die Slowakei nach Österreich geschleppt zu haben. Durch die einzelnen Schlepperfahrten lukrierte die Tätergruppe nach derzeitigem Erhebungsstand einen Bargeldbetrag in der Höhe von zumindest 50.000 Euro (1.000 Euro pro geschleppte Person).


Gegen die noch auszuforschenden Personen der besagten Schlepperorganisation werden durch Beamte des Landeskriminalamtes Niederösterreich weitere Ermittlungen und Fahndungsmaßnahmen durchgeführt.


Innenminister Karl Nehammer gratulierte den Ermittlern des Landeskriminalamtes Niederösterreich, Ermittlungsbereich Menschenhandel/Schlepperei, zu dem Ermittlungserfolg.
"Schlepperei ist ein menschenverachtendes Verbrechen und Teil der organisierten Kriminalität. Österreich wird auch in Zukunft eine Vorreiterrolle bei der internationalen Zusammenarbeit im Kampf gegen diese Form der Schwerkriminalität einnehmen", so Karl Nehammer.



Quelle: LPD Niederösterreich



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