Festnahmen nach Einbruchsserie in Baumaschinenfirmen in Niederösterreich und Wien
Bereits seit April 2024 führt das Landeskriminalamt Niederösterreich, Ermittlungsbereich Diebstahl, Erhebungen gegen eine damals noch unbekannte Tätergruppierung. Diese verübte am 22. April 2024, in der Zeit von 02.30 Uhr bis 03.45 Uhr, einen Einbruchsdiebstahl in einen Gewerbebetrieb im Gemeindegebiet von Himberg. Der dabei entstandene Schaden beläuft sich auf einen niedrigen sechsstelligen Eurobetrag.
Im Zuge der Ermittlungen konnte als Täterfahrzeug ein Kastenwagen ausgeforscht werden.
Am 05. Mai 2024, um 03.00 Uhr, konnten vier rumänische Staatsbürger im Alter von 22 bis 35 Jahren nach einem Einbruchsdiebstahl in einen weiteren Gewerbebetrieb im Gemeindegebiet von Wiener Neudorf von Bediensteten des Einsatzkommandos Cobra im Ortsgebiet von Laxenburg festgenommen werden. Zuvor versuchten die Täter mit dem Kastenwagen zu flüchten und verursachten dabei einen Verkehrsunfall, bei dem mehrere Eisenpoller angefahren und beschädigt wurden.
Bei den durchgeführten Vernehmungen zeigten sich die Beschuldigten geständig, im Zeitraum von Mitte April bis Anfang Mai 2024 vier Einbruchsdiebstähle in Gewerbebetriebe in Wien, Himberg, Brunn am Gebirge (Versuch) und Wiener Neudorf begangen zu haben. Bei diesen Straftaten entstand ein Gesamtschaden von über 250.000 Euro.
Intensive Ermittlungen, unter anderem Beschuldigteneinvernahmen und Spurenauswertungen, führten zur Ausforschung des Auftraggebers. Als Käufer der gestohlenen Gegenstände konnte ein 46-jähriger rumänischer Staatsbürger ausgeforscht werden.
Über Anordnung der Staatsanwaltschaft Korneuburg führten rumänische Polizistinnen und Polizisten, unterstützt von Bediensteten des Landeskriminalamtes Niederösterreich, drei Hausdurchsuchungen in Rumänien durch. Der rumänische Hehler konnte an einer der Adressen angetroffen und aufgrund eines europäischen Haftbefehls festgenommen werden.
Die Hausdurchsuchungen und Beweismittelauswertungen brachten eine weitere Straftat Mitte April 2024 in 1230 Wien ans Licht, bei der der 46-Jährige zumindest als Hehler fungierte. Der durch diese Straftat entstandene Schaden beläuft sich auf 35.000 Euro. Somit ergibt sich ein Gesamtschadenssumme von derzeit 290.000 Euro.
Der 46-jährige Beschuldigte wurde am 9. Oktober 2024 nach Österreich ausgeliefert. Bei den durchgeführten Einvernahmen verweigerte er die Aussage. Er wurde über Anordnung der Staatsanwaltschaft Korneuburg in die dortige Justizanstalt eingeliefert.
Bei den Hausdurchsuchungen in Rumänien wurden mehrere tausend Gegenstände (Werkzeuge, Baumaschinen, Baggeranbaugeräte, Rüttelplatten, Asphaltschneider, Stromaggregate, Minibagger, Straßenwalzen, Schneemobile, Jetskis usw.) im Wert von über einer Million Euro sichergestellt. Diese dürften in verschiedenen EU-Ländern gestohlen worden sein. Darunter befanden sich auch ein Großteil der in Österreich gestohlenen Gegenstände.
Die Ermittlungen deuten darauf hin, dass der 46-Jährige für international agierende Tätergruppen tätig gewesen sein und seit Jahren gestohlene Werkzeuge und Baumaschinen angekauft haben soll.
Quelle: LPD Niederösterreich