Niederösterreich: Fördervolumen für betriebliche Öko-Beratungen wird auf eine Million Euro erhöht
LH-Stv. Pernkopf, LR Danninger und WKNÖ-Präsident Ecker: Betriebe erhalten durch Aufstockung des gemeinsamen Budgets verstärkte Beratungsleistungen
Durch steigende Energiekosten steht Niederösterreichs Wirtschaft vor enormen Herausforderungen. Aus diesem Grund wird beim Land Niederösterreich und der Wirtschaftskammer Niederösterreich bereits seit vielen Jahren das Thema Ökomanagement forciert. Diese Beratungsleistungen – besonders in den Bereichen Energiesparen und Erneuerbare Energien - sollen jetzt ausgebaut und das Budget dafür aufgestockt werden.
„Die Senkung des Energieverbrauchs stellt viele Betriebe vor entsprechende Herausforderungen. Durch zielgerichtete Ökomanagement-Beratungen seitens des Landes und der Wirtschaftskammer wollen wir unseren Unternehmerinnen und Unternehmern zur Seite stehen. Das Förderbudget wird aus diesem Grund auf eine Mio. Euro aufgestockt“, erklären LH-Stv. Stephan Pernkopf, Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger und Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich.
LH-Stv. Stephan Pernkopf unterstreicht: „Wir verbinden Ökologie und Ökonomie im besten ökosozialen Sinn. Gerade die aktuelle Lage zeigt, wie wichtig und richtig das ist!“
„Wir stellen somit gemeinsam mit der Wirtschaftskammer seitens des Landes Niederösterreich eine Million Euro für diese ökologischen Betriebsberatungen zur Verfügung. Damit leisten wir einen kleinen aber wichtigen Beitrag, damit sich unsere Betriebe für den herausfordernden Winter energieeffizienter aufstellen können. Während sich die Energiepreise in Österreich weiterhin auf Rekord-Niveau befinden, sind sie in vielen Teilen der Welt wieder am Niveau vor dem Ukraine-Krieg angelangt. Dieser Wettbewerbsnachteil ist für unsere Betriebe eine große Herausforderung. Schließlich erwirtschaftet Niederösterreich seinen Wohlstand zum überwiegenden Teil im Ausland, jeder zweite Euro und jeder vierte Arbeitsplatz steht mit dem Export in Verbindung. Jede Kilowattstunde, die unsere Wirtschaft einspart oder mittels einer Photovoltaik-Anlage selbst erzeugt, stärkt unsere Wettbewerbsfähigkeit“, betont Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger.
„Der überwiegende Teil von Neuinvestitionen niederösterreichischer Betriebe ist schon mit dem Thema Ökologie und Nachhaltigkeit verbunden. Das sehen wir auch bei der ökologischen Betriebsberatung. Diese wird bereits seit einigen Jahren erfolgreich von der Wirtschaftskammer Niederösterreich und dem Land NÖ angeboten und mit EU-Mitteln kofinanziert. Denn wir wissen, dass sich jeder Euro, der hier in eine Energieberatung investiert wird, sich im Schnitt mit Einsparungen von 20 Euro rentiert. Die Unternehmerinnen und Unternehmer sind derzeit besonders an der Heizungsumstellung interessiert“, erklärt Wirtschaftskammer NÖ-Präsident Wolfgang Ecker.
Die Nachfrage nach der ökologischen Betriebsberatung ist ungebrochen hoch. Wurden 2021 662 Beratungen durchgeführt, sind es heuer bereits über 460. Dabei finden 86 Prozent aller Beratungen zu den Themen Betriebliche Energieeffizienz und Erneuerbare Energie statt. Weitere Beratungsthemen sind Abfallvermeidung, Mobilität und klimafitte Betriebe sowie zukünftig das Thema Kreislaufwirtschaft. Im Rahmen der ökologischen Betriebsberatung werden Beratungsleistungen von Expertinnen und Experten für Unternehmen gefördert. Antragsberechtigt sind Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft sowie der Tourismus- und Freizeitwirtschaft. Voraussetzung für die Teilnahme ist die Bereitschaft zur Umsetzung von messbaren Maßnahmen im Bereich Umwelt-und Klimaschutz, welche über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinausgehen.
Kurzberatungen werden in einem Ausmaß von acht Stunden zu 100 Prozent unterstützt Schwerpunktberatungen werden bis zu 20 Stunden mit jeweils 55 Euro pro Stunde gefördert. Die Bandbreite der Förderung alleine für die Beratungen reicht von 360,- bis 7.200,- Euro.
Beispielsweise wurde ein Anlagenbauer aus dem Industrieviertel bei der Errichtung einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach seines Betriebsgebäudes beraten, ein Unternehmen aus dem Zentralraum bei der Einsparung von Aluminiumabfall, ein Einkaufszentrum im Mostviertel beim Einsatz von energieeffizienterer Gebäudetechnik, ein Hotel-Betrieb im Waldviertel, der durch eine thermische Sanierung seinen Heizbedarf deutlich senken konnte und ein Weingut im Weinviertel, das 20 Prozent seines Stromverbrauchs durch das Ausschalten von „Stromfressern“ einsparen konnte.
Weiterführende Informationen: https://wko.at/noe/oeko
Quelle: Land Niederösterreich