Kärnten: Frantschach-St. Getraud ist nun hochwassersicher
LR Fellner: Fokus liegt auf Schutz der Bevölkerung – Gesamtinvestitionssumme beläuft sich auf 4,2 Millionen Euro.
Klagenfurt (LPD). Aufgabe der Schutzwasserwirtschaft in der Kärntner Landesregierung ist es, gemeinsam mit den Gemeinden Menschen, bestehende Gebäude und Infrastruktureinrichtungen vor Hochwassereinwirkungen zu schützen. Auch an der Lavant in Frantschach-St. Gertraud bestand Handlungsbedarf, da Ortsbereiche durch wiederkehrende Hochwasserereignisse einer ständigen Gefahr ausgesetzt waren.
Heute fand die Feier zur Fertigstellung des Hochwasserschutzes samt Erlebnisradweg „Lavantmeile“ im Ort im Beisein von Katastrophenschutzreferent Landesrat Daniel Fellner statt, der betonte: „Mir ist es ein Herzensanliegen Kärnten Stück für Stück sicherer zu machen. Im Projektgebiet von Frantschach-St. Gertraud waren durch Hochwässer der Lavant, die statistisch gesehen einmal in 100 Jahren auftreten (HQ100), bisher 577 Bürgerinnen, Bürger und Beschäftigte sowie 40 Gebäude gefährdet. Diese Gefahr ist nun nachhaltig abgewendet“.
Die Siedlungsgebiete sind bereits geschützt, derzeit werden noch Restarbeiten umgesetzt. Damit wird eine Hochwassersicherheit für die gefährdeten Siedlungsbereiche bis zu einem 100-jährlichen Ereignis (HQ100) erreicht, für den Sportplatz ist ein HQ30- Schutz vorgesehen.
Die umfangreichen Bauarbeiten wurden von Oktober 2018 bis September 2020 umgesetzt. Im Ortsgebiet von Frantschach-St. Gertraud wurden auf einer Länge von ca. 1,73 Kilometern lineare Schutzmaßnahmen umgesetzt. Im Bereich der Mündung des Prössingbaches wurde die Lavant auf einer Länge von zirka 150 Metern rechtsufrig aufgeweitet, parallel dazu wurde ein neuer Damm, beziehungsweise die Erhöhung des bestehenden Dammes beim Sportplatz realisiert. Der Lavant-Steg wurde abgetragen und durch einen neuen Steg weiter flussauf ersetzt. Linksufrig flussauf der Prössingbach-Mündung bis zur Fraßbach-Mündung wurden auf 500 Metern Hochwasserschutzmauern errichtet und bestehende Ufermauern erhöht. Flussauf der Schober-Brücke wurden abschnittsweise Hochwasserschutzmauern, Hochwasserschutzdämme und flächige Anschüttungen errichtet. Im nördlichen Projektabschnitt wurde das linksufrige Siedlungs- und Gewerbegebiet auf einer Länge von 500 Metern vorrangig durch eine Hochwasserschutzmauer geschützt.
Fellner: „Nur um eine Ahnung von der Dimension dieses Projektes zu bekommen: 10.000 Kubikmeter Erde wurden bewegt, davon rund 3.000 Kubikmeter weggeführt. Zur Ufersicherung wurden 5.000 Tonnen Wasserbausteine verwendet und 2.500 Kubikmeter Beton, Großteils für die Herstellung von neuen HWS-Mauern, wurden verbaut“.
Die Kosten für das Hochwasserschutzprojekt an der Lavant belaufen sich auf insgesamt 4,2 Millionen Euro und teilen sich, wie folgt, auf: 39,5 Prozent Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus, 39,5 Prozent Land Kärnten und 21,0 Prozent Marktgemeinde Frantschach-St. Gertraud.
Quelle: Land Kärnten