Frauenfußball- ein Randsport oder doch mittendrin?
Gerade läuft der internationale Fußball – WM der Frauen, oder auch einfach Frauenfußball - WM genannt. Und genauso wie diese Sportart genannt wird, genauso stiefmütterlich wird diese auch in der Gesellschaft gesehen, das möchte man zumindest meinen.
Es gibt viele Termini, die darauf schließen lassen, dass für Aktivitäten oder Attribute, die vorrangig das weibliche Geschlecht betreffen, eigenen Wortschöpfungen oder einfach das Wort Frau verwendet werden. Powerfrau, Frauenfußball, Frauenhockey und viele mehr, doch macht das Hervorheben der Frau in diesem Kontext den Sport nicht weniger interessant für die Bevölkerung? Zunächst lässt sich sagen, dass der Zuschauerzuwachs bei der Fußball-WM der Frauen in den letzten zwei Jahren zugenommen hat, denn dieser ist von 51 Prozent auf 67 Prozent angestiegen. Also kann man sagen, dass bereit mehr als die Hälfte der Fußballzuseher, auch die Frauenmannschaft in der Mitte der Gesellschaft ankommen lässt.
Zu einem größeren Zuschauerwachstum kommt es auch deshalb, weil der Zugang über öffentliche Übertragung oder Streaming vereinfacht wurde und die Barrieren nicht mehr so groß sind, sich die Spiele ansehen zu können. Es gibt jedoch auch zahlreiche Gründe, zumindest für Nichtzuschauer die Fußball-WM der Frauen nicht zu verfolgen. Einige sind wahrlich an den Haaren herbeigezogen, so zum Beispiel das niedrigere Spielniveau, welches als häufigster Grund für mangelndes Interessen am Fußball mit Frauen angegeben wird, wie ExpressVPN berichtet. Biologisch kann eine weibliche Fußballerin nicht exakt so viel leisten wie ein Mann, jedoch ändert dies am Spielniveau nichts. Besonders wenn man die Spielzeit an sich betrachtet, die den wesentlichsten Teil des Spielniveaus ausmacht, denn Statistiken (zusammenfasst im Spiegel), zeigen auf, dass Frauenmannschaften eher daran interessiert sind Fußball aktiv zu spielen und weniger Dramen auf dem Feld vollziehen. Bei Verletzungen zum Beispiel, brauchen Männer durchschnittlich 30 Sekunden länger als Frauen um wieder auf die Beine zu kommen, vom Fußballspieler Neymar noch gar nicht gesprochen.
Besonders spannend ist die Aussage der Forscher an der technischen Universität München, denn diese stellen fest: Frauen im Fußball halten sich deutliche weniger mit schauspielerischen Einlagen auf. Dies kann jedoch auch ein weiterer Grund für mangelndes Interesse am Fußball der Frauen sein, denn ein weiterer Grund nicht dem Fußballsport der Frauen zuzusehen ist, dass dieser Sport uninteressant oder sogar langweilig sei. Hierbei stellt sich die Frage, ob nicht die Zuschauer des Männerfußballs die eigentlichen Dramaliebhaber sind, denn wer sich qualitativ hochwertigen Fußball ansehen will, müsste nach Statistiken eigentlich die Fußball-WM der Frauen ansehen, da die wahre Spielzeit dort größer ist. Man könnte sich als darauf einigen, dass die harten Männer beim Fußball eher die Love Island und Bachelor Zuseher ansprechen.
Egal aus welchen gründe man nun die WM der Frauen schaut oder nicht, es sollte klar sein, dass jeder Leistungssportler und jede Leistungssportlerin Sichtbarkeit verdient und besonders die Fußball-WM der Frauen nicht mehr so stiefmütterlich behandelt werden darf, denn letztendlich geht es bei Sport um Zusammenhalt, Freude und Spaß und nicht um das Geschlecht. Als „Go for Gold, liebe Frauen!“