Wien: Fünf Jahre „Hunde-Kunde“ - Bereits 17.000 Sachkundenachweise ausgestellt
Czernohorszky/Persy: „Wiener Modell schreibt Erfolgsgeschichte(n)“ / Bundesweite Einführung ab 2026 geplant
17.000 Teilnehmer*innen, mehr als 50 Kursorte in Wien und Umgebung, unzählige Erfolgsgeschichten: Fünf Jahre nach dem Start der Hunde-Kunde, dem verpflichtenden Wiener Sachkundenachweis für künftige Hundehalter*innen, fällt die Bilanz positiv aus. Besonders erfreulich: Das Vorzeigeprojekt aus Wien dient als Vorbild für den bundesweit geplanten Sachkundenachweis. Ab Juli 2026 sollen Hundehalter*innen in ganz Österreich entsprechende Kurse besuchen.
„Mit der Hunde-Kunde haben wir ein Angebot geschaffen, das aktiv zu einem besseren Miteinander von Mensch und Hund in unserer Stadt beiträgt und dort ansetzt, wo sich unnötiges Leid bei Zwei- und Vierbeinern verhindern lässt – und zwar vor der Anschaffung des Tieres“, so Tierschutzstadtrat Jürgen Czernohorszky und die Wiener Tierschutzombudsfrau Eva Persy. „Es freut uns sehr, dass nicht nur die Wienerinnen und Wiener das so sehen, sondern auch der Bund das erkannt hat und den verpflichtenden Sachkundenachweis für Hundehalter*innen in ganz Österreich einführt.“
Seit 1. Juli 2019 müssen Menschen, die in Wien einen Hund halten möchten und in den zwei Jahren zuvor keinen Vierbeiner hatten, zunächst den Sachkundekurs besuchen. Dieser dauert vier Stunden, kostet 40 Euro und vermittelt Grundkenntnisse über die Anschaffung, Haltung, Pflege und Erziehung von Hunden sowie über die rechtlichen Bestimmungen. Die Anmeldung für den Kurs erfolgt direkt bei den autorisierten Anbieter*innen, deren Kursorte und Kontaktdaten im Sachkunde-Portal www.hunde-kunde.at aufgelistet sind.
„Fehlanschaffungen“ verhindern
Die Inhalte und Modalitäten des Wiener Sachkundekurses wurden von der Tierschutzombudsstelle Wien erarbeitet. Seit 2019 wird dieser regelmäßig evaluiert und – wo aufgrund neuer Erkenntnisse oder rechtlicher Änderungen nötig – aktualisiert. „Mich persönlich freut am meisten, dass wir mit der Hunde-Kunde täglich „Fehlanschaffungen“ verhindern, weil viele Teilnehmende sich in den Kursen erstmals mit grundlegenden Fragen zur Tierhaltung und den eigenen Möglichkeiten, den Anforderungen gerecht zu werden, auseinandersetzen. Oder weil sie Informationen, zum Beispiel über Qualzucht-Merkmale bekommen, die sie vorher nicht hatten“, betont Eva Persy, Leiterin der Tierschutzombudsstelle Wien. Dass mittlerweile nicht nur viele Tierheime, sondern auch Züchter*innen den Sachkundenachweis von Hunde-Interessent*innen verlangen, sei eine tolle Entwicklung und spreche für die Qualität des Programms.
Neuer Kursort im TierQuarTier Wien
Auch das TierQuarTier Wien, das Tierheim der Stadt Wien, bietet die Hunde-Kunde an. Ab Juli finden die Kurse im neu errichteten Schulungsraum statt. „Ich kann allen Hundefreund*innen, die mit dem Gedanken spielen, sich einen Hund anzuschaffen, den Weg ins Tierheim unbedingt empfehlen“, appelliert Tierschutzstadtrat Czernohorszky. „Für viele Menschen kann ein erwachsener Hund aus dem Heim der passendere Gefährte sein als ein junger Welpe – auch darüber erfahren Sie mehr im Sachkundekurs.“
Neben dem Sachkundekurs bietet die Tierschutzombudsstelle weitere kostenfreie Informationen rund um das Thema Hund an. So stehen diverse Folder und Broschüren auf der Website der TOW zum Download bereit. Ebenso ist das umfassende Handbuch zum Wiener Sachkundenachweis online erhältlich. Besonders beliebt sind auch die Wiener Wuffinare: Die Aufzeichnungen der kurzweiligen Vorträge der TOW-Expert*innen zu Themen wie Hundebegegnungen in der Stadt oder Qualzucht sind online verfügbar.
Alle Informationen zum Wiener Sachkundenachweis finden Sie auf www.hunde-kunde.at.
Quelle: Stadt Wien