Salzburg: Fünf Sofortmaßnahmen für die Klimawende und mehr Unabhängigkeit
Foto: Land Salzburg / Neumayr / Leopold
Förderungen für Photovoltaik, Gasausstieg und Lastenräder werden in Salzburg ausgebaut
(LK) Das Land verstärkt seine Förderungen in Bezug auf die Klimawende und will die Unabhängigkeit von fossiler Energie noch mehr fördern. „Noch nie zuvor war die Bereitschaft zu Umstieg und Ausbau bei den erneuerbaren Energien so groß wie jetzt. Wir geben die nötige Unterstützung mit fünf Sofortmaßnahmen ab diesem Sommer. Das nutzt dem Klima und senkt die Kosten für die Bürgerinnen und Bürger“, stellt Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn die aktuellen Initiativen vor.
„Der Ukraine-Krieg und die rasant steigenden Preise zeigen uns, dass wir die Energiewende und den Ausstieg aus fossilen Quellen dringend brauchen. Wir sehen jetzt noch deutlicher, dass wir unsere Import-Abhängigkeit beenden und auf erneuerbare und regionale Energiequellen sowie Rohstoffe umsteigen müssen. Deswegen möchte das Land Salzburg mit diesen neuen Förderungen und Sofortmaßnahmen noch einmal Anreize und Motivation für den Umstieg bieten“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn.
Die Sofortmaßnahmen im Überblick
- Förderung Photovoltaik-Anlagen auf bereits versiegelten Flächen
- Förderung Photovoltaik und erneuerbare Energie für Private und Landwirte
- Mehr Photovoltaik auf Landesgebäuden
- Neuer Erdgas-Gebietsbonus - erneuerbare Wärmeversorgung für Private
- Spezielle Förderaktion für (E-)Transportfahrräder
Schellhorn: „Nachhaltige Investitionen.“
Landeshauptmann-Stellvertreter Schellhorn ist sich der schwierigen Lage in der Bevölkerung bewusst. „Das Gegensteuern gegen die Teuerungen und das Gegensteuern gegen die Klimakatastrophe gehen Hand in Hand. Diese Sofortmaßnahmen entlasten die Bevölkerung bei zukunftsorientierten sowie nachhaltigen Investitionen und sind ein wichtiger Beitrag gegen den Klimawandel“, betont Schellhorn.
Fünf Millionen Euro mehr für Sonnenenergie
Große Photovoltaikanlagen auf bereits versiegelten Flächen werden ab diesem Sommer in Salzburg besonders gefördert. Das kann auf Parkplatzüberdachungen bei Wohnbauten oder Firmen sein, ebenso bei bereits befestigten Betriebsflächen. „Damit erhöhen wir den klimafreundlichen Energieertrag. Die doppelte Nutzung ohnedies bebauter Flächen spart die wertvolle Ressource Boden“, begründet Schellhorn die Maßnahme. Gefördert werden Anlagen mit einer Leistung von mindestens 100 kWp, das sind zwischen 500 und 600 Quadratmeter Fläche. Ausgeschrieben wird zwischen 15. Juli und 30. September, fünf Millionen Euro nimmt das Land dafür in die Hand.
Förderung für größere Photovoltaikanlagen
Auch für Private gibt es mehr Geld. Die förderbare Größe von Photovoltaikanlagen wird ab 15. Juli von fünf auf 10 kWp verdoppelt, für Landwirte erhöht sie sich von 15 auf 20 kWp.
Sonnenstrom für Landes-Gebäude
Bis 2030 hat sich Salzburg in seinem Masterplan Klima+Energie zum Ziel gesetzt, Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen zu produzieren. Das erfordert einen Ausbau der bestehenden Photovoltaikleistung um 500 Gigawattstunden. „Das Land geht bei den Investitionen in die kostenlose Nutzung der Sonnenenergie bei seinen eigenen Gebäuden mit gutem Beispiel voran“, betont Schellhorn. 2021 wurden die Landwirtschaftsschulen Kleßheim, Winklhof, und Tamsweg - im Lungau auch die Landesberufsschule - sowie die Straßenmeisterei und das Tierheim in Bruck mit 341.570 gefördert. Dieses Jahr sind es für die Landwirtschaftsschulen in Bruck und Tamsweg 183.000 Euro. Die Leistung steigt somit auf insgesamt 358 kWp.
Extra-Förderung für Gasausstieg
Wer bereits liebäugelt, die eigene Gastherme gegen die Versorgung mit Nah- oder Fernwärme auszutauschen, der bekommt 2.000 Euro extra zu den schon bestehenden Förderungen. „Die Unterstützung startet Mitte Juli und bringt Private weg von der immer teurer werdenden Gasabhängigkeit hin zu einer nachhaltigen und unabhängigen Heizform“, informiert Schellhorn.
Transport per Rad wird unterstützt
Großen Anteil am Klimawandel hat die Mobilität. Hier gibt es eine neue Förderung für Lastenräder, egal ob für Private, Unternehmen und Vereine. 300 Euro sind es pro Transportfahrrad, für die elektrische Version das Doppelte. Anträge können ab September gestellt werden, Rechnungen ab dem 15. Juli werden akzeptiert. „Auch das ist ein Beitrag, der das Gesamtpaket ergänzt“, so Schellhorn.
Quelle: Land Salzburg