Wien: Für Städtebund ist mehr Geld für Elementarpädagogik essentiell
„Kindergärten sind die erste Bildungseinrichtung für Kinder, sie spielen, lernen und erleben im Kindergarten und gerade deshalb sind mehr finanzielle Mittel die Grundvoraussetzung, um eine qualitätsvolle Elementarpädagogik auf allen Ebenen zu gewährleisten“, betont Städtebund-Generalsekretär Thomas Weninger am Tag der Elementarpädagogik.
Der Österreichische Städtebund hat dabei mehrere Forderungen an die Politik, die bereits am vergangenen Städtetag, der Generalversammlung der Städte, im November 2021 in St. Pölten - parteiübergreifend - beschlossen wurden.
Die Forderungen betreffen sowohl die Ausbildung und mehr Lohn für Elementarpädagog*innen als auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, wie etwa längere Öffnungszeiten der Kindergärten oder mehr Kindergartenplätze für die unter Dreijährigen, aber auch die sprachliche Frühförderung.
Die Forderungen des Österreichischen Städtebundes im Detail:
Der Österreichische Städtebund fordert ein Bundesrahmengesetz für die Kinderbetreuung sowie bundesweit einheitliche Qualitätsmindeststandards in elementaren Bildungseinrichtungen. Der Österreichische Städtebund fordert einheitliche Qualitätsstandards im Bereich der Personalentwicklung sowie bei der Aus-, Fort- und Weiterbildung von pädagogischem und Assistenzpersonal sowie einen Ausbau der Ausbildungsplätze an den Bildungsanstalten für Elementarpädagogik (BAfEP). Im Bereich des Ausbaus der Kinderbildungs- und -betreuungsangebote braucht es eine Verlängerung und Flexibilisierung der Öffnungszeiten. Zudem sind Plätze für unter Dreijährige in elementaren Bildungseinrichtungen zu schaffen. Die Gruppengrößen sind nach Möglichkeit zu reduzieren und der Betreuungsschlüssel anzupassen. Darüber hinaus fordert der Österreichische Städtebund ein einheitliches Förderkonzept für frühe sprachliche Förderung. Der Österreichische Städtebund fordert die stärkere Bewerbung, Aufwertung und Sichtbarmachung des Berufs durch mehr Wertschätzung gegenüber dem Personal und bessere Entlohnung. Für eine größere Balance der Geschlechter müssen mehr Männer für den Beruf begeistert werden. Der Österreichische Städtebund unterstützt die Initiative "Gemeinsam für bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie" der Sozialpartnerinnen und der Industriellenvereinigung. Als langfristiges Ziel ist eine Sicherstellung eines hochwertigen Angebotes in der Elementarpädagogik ab dem ersten Lebensjahr anzudenken. Für die Umsetzung muss jedoch rechtzeitig sichergestellt werden, dass die dafür notwendigen Betreuungsplätze vorhanden sind und deren Finanzierung langfristig gesichert ist. Der Österreichische Städtebund stellt daher klar, dass die Kosten des Rechtsanspruchs nicht von den Kommunen getragen werden können. Es braucht eine langfristig gesicherte Finanzierung zum Ausbau der Kinderbetreuungsplätze; die Finanzierung neuer Plätze in der Elementarpädagogik kann nur mit neuen Mitteln erfolgen. Diesbezüglich unterstützt der Österreichische Städtebund daher auch die Forderung der Sozialpartner sowie der IV nach einer Budgetaufstockung im Bereich der Elementarpädagogik auf mindestens 1 Prozent des BIPs (bisher 0,64 Prozent).
Abschließend ist Thomas Weninger, Generalsekretär des Österreichischen Städtebundes wichtig: “Bildung muss auch unabhängig vom Geldbörsel der Eltern möglich“ sein. „Denn jedes Kind ist gleich viel wert und soll all jene Chancen bekommen, die es sich wünscht“, so Weninger.
Über den Österreichischen Städtebund
Der Österreichische Städtebund ist die Interessenvertretung und eine starke Stimme für Städte und Gemeinden in Österreich. Aktuell sind es 259 Mitgliedsgemeinden. 5, 5 Millionen Menschen leben in Österreich in Städten und 71 Prozent der Arbeitsplätze befinden sich in Städten.
Quelle: Stadt Wien