Kärnten: Für mehr Fairness im Kulturbereich
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LH Kaiser: Die Menschen, die für unser vielfältiges kulturelles Angebot sorgen, „verdienen“ nicht nur Respekt und Anerkennung, sondern vor allem auch faire Arbeitsbedingungen inklusive faire Entlohnung
Klagenfurt (LPD). Kunst und Kultur fairer gestalten – das ist das Ziel des Fairness-Prozesses von Bund und Bundesländern, darunter auch Kärnten. In einer gemeinsamen Vorgehensweise wurde beginnend im Herbst 2020 und fortgeführt im Jahr 2021 erstmalig gemeinsame Positionen für bessere Arbeitsbedingungen im Kulturbereich erarbeitet. Darin bekennen sich Bund und Länder nicht nur zur kulturellen Vielfalt, sondern insbesondere dazu, die wertvolle kulturelle Arbeit von im Kulturbereich beschäftigten Menschen in den Fokus zu rücken. Heute, Donnerstag, findet dazu ein von Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer organisiertes Symposium in Wien statt. Dazu Kärntens Kulturreferent Landeshauptmann Peter Kaiser, der aus terminlichen Gründen nicht persönlich am Symposium teilnehmen kann: „Diese Initiative ist ein richtiger Schritt hin zu mehr Gerechtigkeit im Sinne der betroffenen Menschen, denn unser großer Kulturreichtum ist für jene, die ihn sicherstellen, nur in den wenigstens Fällen mit einer ausreichenden Existenzsicherung verbunden.“ Er verstehe den Fairness-Prozess als Startschuss für länger andauernde Aktivitäten hin zu besseren Arbeitsbedingungen in der freien Szene. Kärnten wird bei dem in Wien stattfindenden Symposium durch den Leiter der Abteilung 14 – Kunst und Kultur, Igor Pucker, vertreten und hat insbesondere an dem seit dem Vorjahr laufenden Arbeitsprozess intensiv mitgearbeitet.
Gemeinsam wurde im Rahmen der eigens dafür gegründeten Arbeitsgruppe Fairness an einem Fairness Codex für Österreich gearbeitet. Dieses Grundsatzpapier bildet die Leitlinie des Prozesses, mit dem faire Arbeitsbedingungen innerhalb der Kunst- und Kulturbranche formuliert werden. Es soll damit ein Dialog hergestellt werden, um Fairness voranzutreiben und konkrete Handlungen anzustoßen. „In diesem sehr komplexen Prozess sind auch Vertreterinnen und Vertreter der Interessensgemeinschaften der freien Szene involviert“, nennt Kaiser die Einbindung der Betroffenen und ihrer Perspektive als wichtigen Aspekt in der transparent gestalteten gemeinsamen Vorgehensweise.
Mit diesem Fairness Codex sollte einerseits die Gesamtheit kulturellen Wirkens zum Ausdruck kommen hinsichtlich kultureller Vielfalt und Nachhaltigkeit, andererseits aber auch die Transparenz erhöht werden, insbesondere im Förderungsbereich. Kernthema ist dabei die Herstellung gerechter Arbeitsbedingungen, wobei naturgemäß in der Neubewertung der Honorarsituation ein stufenweise erhöhter Bedarf an Fördermitteln verbunden ist.
Parallel zu diesem oben beschriebenen österreichweiten Fairnessprozess wurde in Kärnten in Kooperation und mit Federführung der Interessensgemeinschaft Theater Tanz Performance Kärnten/Koroška (IG TTPKK) ein eigenständiger Fairnessprozess gestartet. Unter dem Arbeitstitel „Fairp(l)ay“ wird in engem Zusammenwirken von Abteilung 14 - Kunst und Kultur sowie der IG TTPKK daran gearbeitet, Honoraruntergrenzen für Kulturschaffende zu ermitteln.
Die Ergebnisse des Kärnten-Prozesses werden mit dem österreichweiten Fairnessprozess verbunden bzw. bieten die Möglichkeit, die anstehenden Fragen in zwei Szenarien zu erarbeitet und zu betrachten.
Quelle: Land Kärnten