GO-ON Suizidprävention startet in Graz
"217 Menschen haben sich in der Steiermark 2018 das Leben genommen. Das sind etwa dreimal so viele wie im Straßenverkehr sterben. Unser Bundesland ist damit trauriger Spitzenreiter in Österreich", erklärt der Grazer Gesundheitsstadtrat Robert Krotzer, warum das kompetente und vielfältige Angebot von GO-ON so wichtig ist.
"80 Prozent der Menschen, die durch Suizid sterben, kündigen diesen davor an. Suizidprävention wird neben der gesundheitlichen Komponente daher maßgeblich von der sozialen Komponente getragen", betont Gemeinderätin Anna Hopper, Vorsitzende des Sozialausschusses des Gemeinderats.
"Zu den Kernaufgaben zählen die Enttabuisierung und die Entstigmatisierung des Themas", so Projektleiterin Mag.a Sigrid Krisper. Dabei stehen Seminare und Weiterbildungen für die Bevölkerung im Allgemeinen und die Einsatzkräfte im Besonderen im Fokus.
"Vielfach herrscht leider noch die Meinung vor, dass man das Thema Suizid nicht ansprechen darf", weiß PDoz Dr. Günter Klug, Geschäftsführer der Gesellschaft zu Förderung seelischer Gesundheit (GFSG): "Darum richtet sich das Angebot auch an Angehörige, die sich oft hilflos fühlen."
Darüber, dass der Ausbau abgeschlossen ist und GO-ON Suizidprävention nunmehr in allen steirischen Bezirken angeboten werden kann, freut sich Mag. Leo Payr, Geschäftsführer Rettet das Kind Steiermark GmbH und Obmann des Dachverbandes der Psychosozialen Dienste Steiermark: "Ein nächster wichtiger Schritt wäre die Installierung eines Krisentelefons und in weiterer Folge eines Krisendienstes", so Payr.
Denn, so sind sich alle einig, eine sich verschärfende soziale Situation verstärkt das Gefühl von Ausweglosigkeit.
Quelle: Stadt Graz