Tirol: Gedenken an Opfer des Terroranschlags in Wien
Foto: Land Tirol/G. Berger
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LH Platter: „Terroranschlag macht tief betroffen. Wir werden dem Terror nicht nachgeben“
In Gedanken bei den Opfern des gestrigen Terroranschlags in Wien und den im Einsatz stehenden Kräften, die ihr Leben für die Sicherheit der Bevölkerung riskierten: Die Sitzung der Tiroler Landesregierung am heutigen Dienstag stand im Zeichen der aktuellen Ereignisse in der Bundeshauptstadt. Im Rahmen der bundesweiten Gedenkminute gedachten Regierungsmitglieder in der Georgskapelle beim Innsbrucker Landhaus den Betroffenen. „Der gestrige Terroranschlag in der Wiener Innenstadt macht tief betroffen. Unsere Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen. Angesichts dieser schrecklichen Tat und als Zeichen der Anteilnahme und Solidarität habe ich heute angeordnet, die Fahnen am Landhausplatz auf halbmast zu setzen. Dieser Angriff hat bewusst auf Menschen abgezielt, aber auch auf unsere Werte und unsere Demokratie. Islamistische Terroristen wollen mit solchen Taten unsere Gesellschaft spalten und die Menschen entzweien. Es sind unsere Freiheit und unser Zusammenhalt, die ihnen am meisten Angst machen. Niemals darf und niemals werden Österreich und Europa diesem Terror nachgeben. Wir werden uns unsere Art zu leben nicht verbieten lassen, wir lassen uns nicht einschüchtern und werden auch in Zukunft jede Art von Extremismus entschieden bekämpfen. Wer unsere Werte missachtet, hat in unserer Gesellschaft keinen Platz. Mein besonderer Dank gilt den Einsatzkräften, die Herausragendes geleistet haben“, sagt LH Günther Platter. „Dieses unfassbare Verbrechen in Wien in dieser ohnehin schon sehr belastenden Zeit trifft unsere gesamte Gesellschaft. Unsere Gedanken sind in dieser schweren Zeit ganz besonders bei den Verletzten und den Angehörigen. Mein Dank gilt allen Rettungseinheiten und den mutigen Sicherheitskräften für ihren Einsatz. Es ist in diesen Tagen kaum möglich, ruhig, gefasst und offen zu bleiben und dennoch wichtiger denn je. Unsere Antwort auf Hass, Gewalt und Terror ist unsere starke Gemeinschaft, unsere gemeinsamen Werte und der Zusammenhalt der Menschen in ganz Österreich“, sagt LHStvinIngrid Felipe.
Zudem wird heute, Dienstag, ab Einbruch der Dunkelheit das Befreiungsdenkmal am Landhausplatz in Innsbruck in Rot-Weiß-Rot, den Farben der Österreichflagge, beleuchtet werden. Hinweis: Fotos vom beleuchteten Befreiungsdenkmal folgen am Abend.
Aktuelles aus der Regierungssitzung600.000 Antigentests für Tirol
Bei Antigentests – sogenannten Schnelltests – wird kein Labor zur Auswertung benötigt und ein erstes Ergebnis steht innerhalb von circa 20 Minuten zur Verfügung. Damit vor allem im Bereich der niedergelassenen Ärzteschaft, den Wohn- und Pflegeheimen und der mobilen Pflegedienste auf möglichst schneller und breiter Basis ein erstes Coronavirus-Testergebnis vorliegt, wird das Land Tirol in einem ersten Schritt 600.000 Antigentests für die nächsten vier Monate beschaffen. Auf aktuellen Bedarfsrechnungen basierend beschloss die Tiroler Landesregierung auf Antrag von LH Günther Platter und Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg insgesamt vier Millionen Euro für diese erste Beschaffungsphase bereitzustellen. Im Rahmen des bundesweiten Pilotprojektes sollen Antigentests auch auf Antrag von Bildungslandesrätin Beate Palfrader an Tiroler Schulen zum Einsatz kommen.
„Antigen- gelten neben PCR-Tests mittlerweile als wesentliche Ergänzung für einen ersten und schnellen Erregernachweis. Gerade in sensiblen Einrichtungen ist es wichtig, zeitnahe und rasche Ergebnisse zu erhalten. Daher unterstützen wir den Einsatz der Antigentests im Gesundheits-, Pflege- und Bildungsbereich. Es ist uns wichtig, dass Betroffenen – insbesondere MitarbeiterInnen, PatientInnen, BewohnerInnen und zu Pflegenden – keine Kosten für die Durchführung dieser Schnelltestung entstehen. Außerdem werden wir erneut aktiv, sollten über die erste Beschaffungsphase hinaus Antigentests benötigt werden“, sagt LH Platter. Die Beschaffung der Antigentests erfolgt durch die Bundesbeschaffung GmbH (BBG). Neben dem Land Tirol – konkret die Landessanitätsdirektion und die Gesundheitsämter – organisiert die Tirol Kliniken GmbH den Beschaffungsprozess für Tirols Krankenanstalten. Die GemNova Dienstleistungs GmbH tut dies eigenverantwortlich für die Wohn- und Pflegeheime, die mobilen Pflegedienste sowie die niedergelassenen ÄrztInnen. Die Kosten werden jeweils vonseiten des Landes refundiert.
„Im Vergleich zu den PCR-Tests sind Antigentests ebenso eine Momentaufnahme, jedoch weniger zuverlässig. Sie eignen sich allerdings als effiziente erste und sehr rasche Überprüfung, ob eine Coronavirus-Infektion vorliegen kann. Positive Antigentests werden jedenfalls mit einem PCR-Test zusätzlich validiert“, sagt LR Tilg. Eingesetzt werden die Antigentests entsprechend der Vorgaben des Bundes vor allem für symptomatische Personen im niedergelassenen Ärztebereich, in Spitalambulanzen sowie in Schulen und Wohn- und Pflegeheimen. Bei asymptomatischen Personen sollen Antigentests beispielsweise bei Testungen von engen Kontaktpersonen und im Rahmen von Screeningprogrammen für Personal im Gesundheits- und Pflegebereich verwendet werden.
Antigentests an Tiroler Schulen
Wenn ganze Klassen in Quarantäne müssen, haben Corona-Verdachtsfälle vor allem im Bildungsbereich massive Auswirkungen. Damit in solchen Fällen der Abwicklungsprozess zukünftig beschleunigt wird, sollen auch Antigentests an Tiroler Schulen durchgeführt werden. „Damit wollen wir verhindern, dass ganze Klassen unmittelbar geschlossen werden müssen. Für die Kinder und Jugendlichen ist die aktuelle Zeit eine besonders schwere. Umso wichtiger ist es uns, dass wir ihnen zumindest im Bereich der Bildung eine möglichst umfassende Kontinuität und Stabilität vermitteln und aufrechterhalten“, betont LRin Palfrader. Konkret sollen SchülerInnen, die Symptome aufweisen, von einem mobilen Screening-Team vor Ort getestet werden. Ist der Antigentest negativ, kann die/der betroffene SchülerIn – sofern es der Gesundheitszustand zulässt – regulär am Unterricht teilnehmen. „Vonseiten der Bildungsdirektion werden wir eine eigene Hotline einrichten, an die sich die Schulleitung wenden kann. In einer ersten Phase werden im Zentralraum Innsbruck bis zu zwei mobile Teams eingesetzt – im Endausbau sollen dann pro Bezirk mindestens zwei mobile Teams für solche Testungen zum Einsatz kommen. Wir werden in den kommenden Wochen Erfahrungen aus diesem Konzept sammeln, damit dieses schnellstmöglich landesweit ausgerollt werden kann“, sagt LRin Palfrader.
Quelle: Land Tirol