Salzburg: Gedenkstätte für ehemaligen Bundeskanzler und Landeshauptmann Josef Klaus
Foto: Land Salzburg / Franz Neumayr
Feierliche Enthüllung am Kommunalfriedhof / Vordenker für den Tourismus in Salzburg
(LK) Der ehemalige Bundeskanzler Josef Klaus (1964 bis 1970) und Landeshauptmann von Salzburg (1949 bis 1961) erhielt in Memoriam ein Denkmal auf dem Kommunalfriedhof Salzburg. „Klaus war ein vorbildlicher Sachpolitiker und einer der ersten überzeugten, visionären österreichischen Europapolitiker der Zweiten Republik“, so Landeshauptmann Wilfried Haslauer.
„Neben seinen zahlreichen sachpolitischen Verdiensten und den bis heute erkennbaren Spuren in einem modernen Österreich, die er auf seinem Weg als führender Politiker hinterlassen hat, zählen unter anderem Geradlinigkeit und Treue zu soliden ethischen Grundwerten“, betonte Landeshauptmann Wilfried Haslauer anlässlich der feierlichen Enthüllung der Gedenkstätte für Josef Klaus.
Werteverbundene Persönlichkeit
„Er war und er bleibt in unserem Andenken einer der großen Baumeister Österreichs in der Zweiten Republik. Er hat als politischer Erneuerer und als zutiefst werteverbundener Mensch zeitlose Maßstäbe gesetzt“, betonte Bundesministerin Susanne Raab.
Visionär und Weichensteller für Tourismus
Josef Klaus wurde am 15. August 1910 in Kötschach-Mauthen in Kärnten geboren und verstarb am 25. Juli 2001 in Wien. Er war von 1949 bis 1961 Landeshauptmann von Salzburg, von 1961 bis 1963 Finanzminister in der Regierung Gorbach. Von 1964 bis 1970 war er österreichischer Bundeskanzler. In seiner Zeit als Landeshauptmann von Salzburg setzte sich Klaus vor allem für den Ausbau des Fremdenverkehrs ein, so wurden etwa die Seilbahnen auf den Stubnerkogel, das Zwölferhorn, zur Eisriesenwelt und Anlagen in Saalbach-Hinterglemm sowie Zell am See und die Untersbergseilbahn errichtet. In seiner Amtszeit wurde die Großglockner Hochalpenstraße und der Flughafen Salzburg ausgebaut und Obertauern als Skigebiet erschlossen.
Außenpolitik und internationale Beziehungen als Schwerpunkt
In seiner Zeit als Bundeskanzler trat das neue Rundfunkgesetz in Kraft, damit wurde die Forderung des Volksbegehrens nach Errichtung eines unabhängigen Rundfunks nach dem Vorbild der britischen BBC umgesetzt. Die Wohnbauförderung wurde neu strukturiert, es kam zu einem neuen Berufsförderungsgesetz, Grundlage für die heute so erfolgreiche duale Ausbildung. Ein wichtiger Schwerpunkt seiner Kanzlerschaft lag in den internationalen Beziehungen Österreichs: die Europapolitik, konkret die Regelung des Verhältnisses Österreichs zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG), der Abschluss des Südtirol-Pakets und die „Ostpolitik“, die Josef Klaus in einer besonderen Weise am Herzen lag.
Quelle: Land Salzburg