Kärnten: Gefährliche Zecke! Land Kärnten startet FSME-Impfaktion
LR.in Beate Prettner: Zeckenbiss kann zu schweren neurologischen Erkrankungen führen – im Vorjahr wurden 104 Betroffene hospitalisiert – Land ruft zu kostengünstiger Impfung in den Gesundheitsämtern auf und erinnert an „Auffrischungen“
KLAGENFURT. Mit dem Erwachen des Frühlings werden auch die Zecken munter: Das Risiko, eine Zecke „einzufangen“, ist in Österreich besonders groß. Nicht nur Menschen, die sich berufsbedingt oder als Sportler in der freien Natur bewegen, sind gefährdet: Zecken sind genauso in der Stadt zu finden. In Kärnten ist die gefährliche Frühsommer-Meningoenzephalitis FSME, die bleibende Schäden hinterlassen und auch tödlich enden kann, weit verbreitet.
„Bricht nach einem Zeckenbiss FSME aus, kann diese selbst nicht behandelt werden. Nur die Symptome lassen sich lindern. FSME greift die Gehirnsubstanz an und kann auch Lähmungen hervorrufen. Der einzige zuverlässige Schutz ist die Impfung. Nur so konnten in den vergangenen Jahren Tausende Erkrankungen und viele Todesfälle vermieden werden“, informiert Kärntens Gesundheitsreferentin Beate Prettner. Im Vorjahr wurden österreichweit 104 Patienten wegen FSME hospitalisiert, bei mehr als 60 Prozent kam es zu einer schweren neurologischen Erkrankung. Betroffen waren Patienten im Alter von 3 Jahren bis 84 Jahre. Übrigens: Der erste FSME-Fall trat im April auf, der letzte im November, wobei der Erkrankungsgipfel in den warmen Sommermonaten (Juni bis August) lag.
„Der einzige zuverlässige Schutz ist die Impfung“, sagt Gesundheitsreferentin Prettner. Das Land Kärnten bietet daher auch heuer eine FSME-Impfaktion an: Um 32 Euro für Erwachsene und 27 Euro für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre kann sich die Bevölkerung kostengünstig in allen Gesundheitsämtern impfen lassen. „Der Impfstoff ist in den Gesundheitsämtern (in den Bezirkshauptmannschaften bzw. Magistraten der Städte Klagenfurt und Villach) vorhanden. Er muss also nicht im Vorfeld in einer Apotheke besorgt werden“, erklärt Prettner. Die Impfung wird dann auch gleich in den Impfpass eingetragen. Zudem wird eine Impfbestätigung für die jeweilige Sozialversicherung/Krankenkasse ausgestellt, damit auch ein Kostenzuschuss beantragt werden kann. Im Vorjahr wurden auf den Kärntner Gesundheitsämtern knapp 10.400 FSME-Impfungen vorgenommen.
LR.in Prettner weist auf folgendes Phänomen hin: Bereits 85 Prozent der Bevölkerung seien „irgendwann einmal“ gegen FSME geimpft worden. „Doch das bedeutet nicht, dass sich diese 85 Prozent wirklich im Impfschutz befinden. Im Gegenteil: Im wissenschaftlich abgesicherten, korrekten Impfschema sind mittlerweile nur mehr 46 Prozent aller Österreicher. Viele Menschen ‚vergessen‘ auf die notwendige Auffrischungsimpfung“, warnt die Referentin. Wie Karin Schorna-Drescher vom Sanitätswesen in der Gesundheitsabteilung des Landes informiert, sollte die erste Impfung idealerweise im Alter von einem Jahr erfolgen (2+1-Schema zur Grundimmunisierung). „Nach der Grundimmunisierung soll die Impfung nach drei Jahren, danach alle fünf Jahre aufgefrischt werden; ab dem vollendeten 60. Lebensjahr ist die Auffrischungsimpfung alle drei Jahre empfohlen“, so Schorna-Drescher.
Info: Die Impfzeiten der Gesundheitsämter sind online auf der Homepage des Landes Kärnten abrufbar: www.ktn.gv.at/Themen-AZ/Details?thema=32&detail=491
Quelle: Land Kärnten