Wien: Geklickt, geliefert, gestorben - So stoppt Österreich den organisierten Welpenhandel

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Wien

12 Dez 12:00 2021 von Redaktion International Print This Article

Online-Diskussion der Tierschutzombudsstelle Wien am 14. Dezember um 10 Uhr

Ausländische Hundehändler*innen gehören zu den Gewinner*innen der Corona-Pandemie. Besonders vor Weihnachten haben sie Hochkonjunktur. Zum Wunschdatum liefern sie den Wunschwelpen nach Hause. Das Problem: Viele der Tiere sind schwer krank, kommen aus tierquälerischen „Hinterhofzuchten“. Nicht selten sterben die Hunde kurz nach der Ankunft in Österreich. Mit der Online-Veranstaltung „Geklickt, geliefert, gestorben: Das organisierte Geschäft mit kranken Hundewelpen“ geht die Tierschutzombudsstelle Wien der Frage auf den Grund, wie solche Tierhändler*innen gestoppt werden können.

In der Diskussionsrunde werden neben der Wiener Tierschutzombudsfrau Eva Persy die Schweizer Journalistin Karin Bauer sowie der ehemalige Amtstierarzt und Kleintiermediziner Rudolf Winkelmayer zu Gast sein. Bauer hat kürzlich für den Dokumentarfilm „Auf der Spur der Hundedealer“ im Schweizer Fernsehen (SRF) eindrucksvoll aufgezeigt, mit welchen Mitteln und Methoden organisierte Welpenhändler*innen arbeiten. Tierschutzwidrige „Zuchtstätten“, überschriebene Impfpässe, falsche Daten – bei 350 von 500 gemeldeten Lieferungen eines Großhändlers, der regelmäßig auch Welpen nach Österreich verbringt, konnten die Schweizer Behörden Unregelmäßigkeiten feststellen.

„Die Unverfrorenheit, mit der das Geschäft mit der Ware Welpe zum Teil ganz offiziell abläuft, ist kaum auszuhalten“, sagt Tierschutzombudsfrau Eva Persy. „Nach den Erkenntnissen aus der Dokumentation des Schweizer Fernsehens ist es umso unverständlicher, warum nicht längst von oberster Stelle gegen diese Welpendealer vorgegangen wird.“ Ein erster einfacher Schritt wäre, die Einfuhr von Hunden nur mit wirksamen Tollwutschutz zu gestatten, wie es in Deutschland und anderen EU-Ländern die Regel ist. Die Tiere sind dann mindestens 15 Wochen alt, was die Dynamiken im Geschäft mit den Hundebabys entscheidend verändern würde. Persy: „Diese Änderung wurde vom zuständigen Gesundheitsministerium bereits angekündigt, bislang aber nicht umgesetzt. Der Stellenwert, den der Tier- und Konsument*innenschutz in dieser Angelegenheit hat, ist ein Armutszeugnis für ein Land wie Österreich, das sich selbst gerne als Vorreiter im Tierschutz sieht.“

Mit deutlichen Worten und klaren Vorschlägen sollen in dem Online-Event Perspektiven für einen Stopp, in jedem Fall aber massive Einschränkung des organisierten Welpenhandels aufgezeigt werden. Melden Sie sich jetzt hier kostenlos an!

Geklickt, geliefert, gestorben: Das organisierte Geschäft mit kranken Hundewelpen Online-Gesprächsrunde der Tierschutzombudsstelle Wien mit Karin Bauer, Journalistin und Autorin der SRF-Dokumentation „Auf der Spur der Hundedealer“, Rudolf Winkelmayer, Kleintiermediziner und Amtstierarzt i.R., sowie der Wiener Tierschutzombudsfrau Eva Persy. Am Dienstag, 14. Dezember 2021, 10.00 – 11.30 Uhr


Die Tierschutzombudsstelle Wien (TOW) ist eine Einrichtung des Landes Wien, die sich für ein harmonisches und respektvolles Miteinander von Mensch und Tier in der Großstadt einsetzt. Als Anwältin der Tiere vertritt sie die Interessen des Tierschutzes auch in Verwaltungs- und Verwaltungsstrafverfahren. Die Tierschutzombudsstelle agiert unabhängig und weisungsungebunden.

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Quelle: Stadt Wien



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