Kärnten: Gelebte Inklusion in Klagenfurt - 20 Wohnungen für Menschen mit Mehrfachbehinderung und hohem Betreuungsbedarf
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LHStv.in Schaunig: Kärnten baut nicht nur laufend Angebot an leistbaren und gemeinnützigen Wohnungen aus – Auch inklusive Wohnbauprojekte werden konsequent umgesetzt – Raumangebot speziell an Bedürfnisse der Bewohnenden angepasst – Therapie- und Behandlungsräume inklusive
KLAGENFURT. 20 neue Wohnungen wurden heute, Mittwoch, symbolisch in Klagenfurt an den neuen Mieter pro mente Kärnten übergeben. Das Wohnbauprojekt hat Strahlkraft, denn das gesamte Wohnhaus steht im Zeichen des Inklusionsgedankens und bietet Menschen mit Mehrfachbehinderungen, psychischen Erkrankungen und massivem Unterstützungsbedarf ein neues Zuhause. Wohnbau- und Sozialreferentin LHStv.in Gaby Schaunig, auch stellvertretend für Landesrätin Beate Prettner als Referentin für Chancengleichheit, war vor Ort.
Schaunig unterstrich im Rahmen der Eröffnung: „Gelebte Inklusion beginnt inmitten der Gesellschaft, sie kann nur dort entstehen, wo sie aktiv gelebt und gepflegt wird. Das Projekt in der Ikarusgasse ist ein schönes Beispiel dafür. Menschen mit Mehrfachbehinderungen und hohem Betreuungsbedarf finden hier ein neues und modernes Zuhause. Mit viel Fingerspitzengefühl wurde bei Realisierung des Projektes vor allem darauf geachtet, welche Bedürfnisse und Rahmenbedingungen die Bewohnerinnen und Bewohner brauchen, um qualitätsvoll in ihrer neuen Umgebung leben zu können.“
Das Wohnhaus ist für insgesamt 20 Bewohnerinnen und Bewohner konzipiert, die in vier Wohngruppen zu je vier bis sechs Personen aufgeteilt sind. Einer der 20 verfügbaren Plätze ist als Kurzzeitbegleitungsplatz definiert. Die Bewohnerinnen und Bewohner haben die Möglichkeit, den Alltag so eigenständig – und wie individuell möglich – zu bewältigen und finden dennoch ein betreutes Setting vor. Die Betreuung und Begleitung erfolgt durch ein multiprofessionelles Team von pro mente Kärnten.
Georg Spiel, Geschäftsführer und ärztlicher Leiter von pro mente, unterstrich, dass bei Projekten wie diesen die Rahmenbedingungen besonders wichtig seien, es müsse die Wertelandschaft, Nachbarschaft und das Mitarbeitersetting stimmen und ineinandergreifen. Die komplexen Krankheitsbilder machen eine optimale Abstimmung aller handelnden Beteiligten notwendig und daher sei es umso erwähnenswerter, welcher Meilenstein mit der Umsetzung der 20 Plätze gelungen sei. Es wurde auf zusätzliche Räume für therapeutische Angebote sowie Behandlungsräume geachtet, der Baukörper wurde den Bedürfnissen entsprechend gestaltet und es wurden die vielfältigen Erfordernisse im täglichen Zusammenleben berücksichtigt sowie individuelle Rückzugsmöglichkeiten geschaffen.
Bauträger des inklusiven Wohnprojektes ist die Kärntner Heimstätte, Gemeinnützige Bau-, Wohnungs- und Siedlungsvereinigung Ges.m.b.H. Sie zeigt mit Realisierung des Projektes wie Inklusion baulich umgesetzt werden und funktionieren kann. Die Investitions- bzw. Projektkosten belaufen sich auf rund 5,7 Millionen Euro, die Bauzeit betrug knapp zwei Jahre. Für die Planung und Durchführung des Sozial- und Wohnprojektes zeichnet das Architekturbüro Kirchner ZT.
Harald Repar, Geschäftsführer der Landeswohnbau Kärnten, ergänzte: „Beim Bau wurde ein zentrales Augenmerk auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit gelegt. So erfolgt etwa die Wärmeversorgung mittels Photovoltaikanlage, es wurden Grünbereiche angelegt und ausreichend Freizeitflächen sowie Ruheinseln geschaffen. Ich bin zuversichtlich, dass sich nicht nur die Bewohnerinnen und Bewohner, sondern auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von pro mente hier gut aufgehoben fühlen.“
Quelle: Land Kärnten