Salzburg: Gemeinden helfen bei Herkulesaufgabe Contact Tracing
Mehr als 5.000 aktiv infizierte Personen und zusätzliche 5.000 Kontakte / Testbetrieb in Tamsweg startet heute
(LK) Bei mehr als 5.000 aktiv infizierten Personen im Bundesland ist es eine Herkulesaufgabe die Kontaktpersonen zu ermitteln und zu informieren. Im Auftrag von Landeshauptmann Wilfried Haslauer werden die Salzburger Gemeinden die Gesundheitsbehörden dabei unterstützen. Bereits heute werden die technischen Grundlagen geschaffen, dass ab morgen Gemeindemitarbeiter in allen Bezirken Kontaktpersonen von Covid-19-Infizierten erheben, diese mündlich informieren, dass sie in häusliche Quarantäne müssen, und die entsprechenden Daten an die Gesundheitsämter der jeweiligen Bezirke übermitteln.
„Ich bin den Gemeinden sehr dankbar, dass sie in dieser brisanten Situation mithelfen, die Infektionsketten möglichst zu unterbrechen, das muss ja möglichst rasch geschehen. Nur so und Hand in Hand mit den Maßnahmen haben wir eine Chance, das Corona-Virus wieder in den Griff bekommen. Salzburg hält zusammen, das ist in dieser Phase besonders wichtig“, betont Landeshauptmann Wilfried Haslauer und er fügt hinzu: „Bei mehr als 5.000 aktiv infizierten Personen ist es Zeit, diesen nächsten Schritt im Stufenplan des Landes zu machen.“
Bezirkshauptmannschaften und Gemeinden Hand in Hand
In der Zusammenarbeit zwischen den Bezirkshauptmannschaften und den Gemeinden muss alles Hand in Hand gehen. In den Bezirksverwaltungsbehörden werden weiterhin die Laborergebnisse gesichtet und gesammelt. Dann wird festgelegt, welche an die Gemeinden als erweiterten Arm der Gesundheitsbehörden weitergegeben werden. Im Daten-Managementsystem des Landes zur Krisenbewältigung (KRIBE) teilen die Gesundheitsämter dann vorrangig jene Fälle den Gemeinden zu, bei denen zu erwarten ist, dass sie einen Großteil der Sozialkontakte in der betreffenden Gemeinde haben. Mit Hilfe einer neu programmierten digitalen Schnittstelle werden die Ergebnisse der Erhebungen dann wieder an die Gesundheitsbehörden gemeldet.
Bescheide wie gewohnt von den BHs
Mitarbeiter auf den Gemeindeämtern kontaktieren die positiv auf Covid-19 Getesteten, sondern dies mündlich ab und erheben die Kontaktpersonen 1. Erkrankte und Kontaktpersonen, die sich im Heimatbezirk der Gemeinde aufhalten, werden mündlich vom Gemeindepersonal abgesondert, jene von außerhalb vorgemerkt und an die Bezirkshauptmannschaft zur Absonderung gemeldet. Die schriftlichen Bescheide erstellen und versenden wie gewohnt die Bezirksverwaltungsbehörden auf Basis der Daten, die die Gemeinden übermitteln. Alle Eintragungen in das Elektronische Meldesystem des Bundes werden ebenfalls dort vorgenommen.
Vereinte Kräfte beim Contact Tracing
Derzeit werden alle Kräfte aufgeboten, um die Hunderten neuen Kontaktpersonen, die täglich dazu kommen, möglichst rasch zu informieren und isolieren. Beim Contact Tracing arbeiten derzeit zusammen:
- Gesundheitsbehörden der Bezirkshauptmannschaften
- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BHs aus anderen Gruppen
- Zentrales Contact Tracing Team des Landes (60 Personen)
- 39 Soldaten des Österreichischen Bundesheeres
- Zirka 30 vom Arbeitsmarktservice vermittelte Personen
- Stufenweise Mitarbeiter der 118 Gemeinden (außer Stadt Salzburg)
Rohrmoser: „Gemeinden wollen unterstützen.“
Bei der Zuteilung der Corona-Fälle an die Gemeinden wird auf das Leistungsvermögen und die personelle Ausstattung der Kommunen Rücksicht genommen. Die Übermittlung der Fälle erfolgt künftig zwei Mal pro Tag zu fixen Uhrzeiten. „Wir übernehmen die Vorauswahl und berücksichtigen, dass die Gemeinden nicht Hotelbetriebe, Kasernen und Landesschulen im eigenen Gemeindegebiet bearbeiten müssen. Jedenfalls werden unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die wirklich schon hart an der Grenze der Belastbarkeit arbeiten, entlastet“, so die Bezirkshauptfrau von Tamsweg, Michaela Rohrmoser und sie fügt hinzu: „Bereits jetzt übermitteln die Gemeinden laufend die Namen der neuen Contact-Tracer an uns. Der Wille zur Unterstützung ist offenbar sehr groß.“
Contact Tracer werden „angelobt“
Die neuen Contact-Tracer werden formalrechtlich für ihre neuen Aufgaben „angelobt“. Das ist notwendig, um mündliche die Absonderungsbescheide für Kontaktpersonen der ersten und zweiten Kategorie aussprechen zu können.
Gappmayer: „Tamsweg macht den Anfang.“
„Wie alle Gemeinden haben wir die Schulungsunterlagen sowie die standardisierten Formulare für das Contact-Tracing bereits erhalten. Bei uns werden vier Mitarbeiter diese verantwortungsvolle Aufgabe übernehmen“, sagt der Tamsweger Bürgermeister Georg Gappmayer. „Kurz nach dem Amtshilfe-Ansuchen des Landes haben meine Mitarbeiter sofort gesagt, da machen wir mit, das ist wichtig“, so der Bürgermeister.
Quelle: Land Salzburg