Wien: Gemeinderat beschließt Gründung einer anerkannten Europäischen Schule in Wien
Heute Mittwoch beschließt der Wiener Gemeinderat in seiner Sitzung mit den Stimmen von SPÖ, NEOS, ÖVP und Grünen die Etablierung einer anerkannten Europäischen Schule (AES) in Wien.
„Wien, als Standort zahlreicher internationaler Organisationen und Unternehmen, ist prädestiniert für eine anerkannte Europäische Schule (AES), die unsere Stadt nicht nur für europäische Organisationen attraktiv macht, sondern auch zusätzlich internationale Fachkräfte und Unternehmen anzieht“, so Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). „Dass dieser Beschluss von einer so breiten Mehrheit unterstützt wird, sehe ich auch als wichtiges Signal für ein gemeinsames Europa. Gleichzeitig können wir damit bei der Realisierung der ersten Europäischen Schule in Wien auf einem starken Fundament aufbauen.“
Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS): „Wien im Herzen Europas ist ein idealer Standort für eine anerkannte Europäische Schule: weltoffen, vielfältig und international! Für Schülerinnen und Schüler wäre es eine große Chance mehr Europa durch internationale Bildungsstandards, innovative europäische Lehrmethoden und pädagogisches Know-How zu erleben. Zusätzlich würde eine anerkannte Europäische Schule Lehrkräfte aus verschiedenen europäischen Ländern nach Wien bringen und Wien als Hauptstadt der Bildungsinnovationen stärken.“
Nicht amtsführender Stadtrat Karl Mahrer (ÖVP): „Die heutige 4-Parteien-Einigung, eine anerkannte Europäische Schule in Wien zu schaffen, ist ein ganz entscheidender Schritt für die weitere Stärkung des Wirtschaftsstandortes Wien und ein ganz klares Zeichen für mehr Europa in unserer Stadt. Bei der Auswahl eines Standorts ist für europäische Institutionen und internationale Unternehmen die Verfügbarkeit geeigneter Schulplätze für die Kinder international agierender Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von ganz zentraler Bedeutung.“
Nicht amtsführende Stadträtin Judith Pühringer (GRÜNE): „Anerkannte Europäische Schulen sind ein wichtiger Puzzlestein, der Wien noch enger mit der Europäischen Union verknüpft. Dadurch können Eltern, die aus beruflichen Gründen in Wien sind, ihren Kindern garantieren, dass bei einem weiteren Umzug in ein anderes EU-Land die Ausbildungssysteme ineinandergreifen. Das Bestreben, eine solche Schule in Wien zu etablieren, ist insbesondere im EU-Wahljahr ein richtiges Zeichen für den gemeinsamen, europäischen Geist, das wir sehr gerne unterstützen.“
Über Europäische Schulen
Ursprünglich wurden Europäische Schulen 1953 gegründet, um die Kinder der Beschäftigten in den europäischen Institutionen eine entsprechende Ausbildung anbieten zu können – vom Kindergarten bis zur Sekundarstufe 2. Den Abschluss bildet das Europäische Abitur, das in allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union gleich ist und darüber hinaus als Qualifikation für ein Hochschulstudium anerkannt ist. Die Europäischen Schulen bieten jedem Kind die Chance auf muttersprachlichen Unterricht und sind zugleich mehrsprachig angelegt.
2005 haben die Europäischen Schulen auf Empfehlung des Europäischen Parlaments ihre Lehrpläne und das Europäische Bakkalaureat für alle europäischen Schülerinnen und Schüler geöffnet und schufen die anerkannten Europäischen Schulen (AES). Diese Schulen bieten das gleiche europäische Unterrichts- und Erziehungsmodell wie die Europäischen Schulen an, die Lehrpläne sind ident, finanziert werden sie von der öffentlichen Hand des jeweiligen Staates bzw. von Privaten. Mittlerweile gibt es in Europa 13 Europäische Schulen (ES) und 24 anerkannte Europäische Schulen (AES). Im Herbst 2023 öffnete in Innsbruck die erste anerkannte Europäische Schule in Österreich ihre Pforten.
Quelle: Stadt Wien