Innsbruck: Gemeinsame Abstimmung und Kommunikation im Fokus
Foto: M. Freinhofer
Baustellenprogramm für 2021 präsentiert
Auch im neuen Jahr wird in Innsbruck wieder gebaut und investiert. Neben der Fortsetzung der Baustelle in der Altstadt stehen im Jahr 2021 weitere notwendige Bauvorhaben an. Die Verantwortlichen von Stadt Innsbruck, Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB), Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH (IVB) sowie TIGAS-Erdgas Tirol GmbH gaben am Donnerstagvormittag, 4. Februar, bei einem virtuellen Pressegespräch einen Einblick in den diesjährigen Baustellen-Fahrplan.
Durch die kontinuierlichen Bauarbeiten im Stadtgebiet wird eine funktionierende und sichere öffentliche Infrastruktur aufrechterhalten und optimiert. Dazu zählt auch die Instandhaltung des (öffentlichen) Verkehrsnetzes. Der Stadtmagistrat stellt gemeinsam mit den ausführenden Unternehmen sicher, dass durch die laufenden Investitionen in den Erhalt und die Sanierung der Versorgungsleitungen und Infrastrukturanlagen auch zukünftig ein hoher Qualitätsstandard gewährleistet wird.
Koordination und Information
Vor dem Start und der Umsetzung der jeweiligen Projekte ist eine kooperative und professionelle Planungs- und Baustellenkoordination aller Beteiligten von zentraler Bedeutung. Durch diese Zusammenarbeit sorgen die Verantwortlichen dafür, dass Baustellen und der Verkehr reibungslos ablaufen. Ziel ist es, die negativen Auswirkungen und Unannehmlichkeiten der vielfältigen Baumaßnahmen auf die Mobilität und den Alltag der Betroffenen sowie Wirtschaftsbetriebe möglichst gering zu halten.
„Wir brauchen Baustellen für zwei wichtige städtische Anliegen: Einerseits für die Erhaltung der unterirdischen Infrastruktur, auf die die Innsbruckerinnen und Innsbrucker vertrauen. Und andererseits für die neue Ausrichtung der Oberflächen zur fußgängerInnen-, fahrrad- und öffifreundlichen Gestaltung der Stadt“, betont Stadträtin Mag.a Uschi Schwarzl.
Laufend im Austausch
In den vergangenen Jahren hat sich im Rathaus die Einrichtung einer städtischen Baustellenkoordination etabliert. Ein Team bestehend unter anderem aus der Straßenverkehrsbehörde, der Verkehrsplanung sowie den städtischen Ämtern für Tiefbau und Straßenbetrieb befindet sich beinahe im wöchentlichen Austausch mit allen Leitungsbetrieben, Polizei, IVB, Postbus und Wirtschaftskammer Tirol und behält somit den Überblick über die zeitliche Planung und Abwicklung der Großbaustellen. Neben der Koordination und Abstimmung von IKB, IVB, TIGAS und der Stadt Innsbruck steht auch die Kommunikation nach außen im Vordergrund. Gemeinsam werden BürgerInnen, Betriebe, und VerkehrsteilnehmerInnen über bevorstehende oder laufende Baustellen über verschiedene Kanäle auf dem Laufenden gehalten.
„Ebenso kleinere Bauvorhaben werfen bei betroffenen Bürgerinnen und Bürgern oft Fragen auf. Da ist es besonders wichtig, vor Baubeginn, zu informieren. Aus diesem Grund haben wir verstärkt in die Professionalisierung der Baustellenkommunikation investiert. Das bisher übliche Informationsschreiben bei städtischen Tiefbau-Projekten wurde überarbeitet und durch die Ergänzung eines Lageplans leichter verständlich gemacht“, erklärt die Baustellenkoordinatorin der Stadt Innsbruck, Dipl.-Ing. Martina Gura, BEd.
Die Baumaßnahmen bedeuten zwar vorübergehende Einschränkungen für die BürgerInnen, zeitgleich aber auch Bewahrung und Ausbau von Lebensqualität für die Bevölkerung. Davon sind auch die Verantwortlichen und Baubeteiligten überzeugt.
Investitionen in Infrastruktur
„Auch wenn sie oft unangenehm sind, müssen Baustellen gerade in schwierigen Zeiten sehr positiv gesehen werden. Diese wichtigen Investitionen in Millionenhöhe sind auch in Krisenzeiten ein wertvoller Garant für Arbeitsplätze. Die IKB investiert im Jahr 2021 knapp 48 Millionen Euro“, weiß IKB-Vorstandsvorsitzender DI Helmuth Müller.
„Die TIGAS verlegt und erneuert im Interesse ihrer Kundinnen und Kunden Versorgungsleitungen im Stadtgebiet Innsbruck, um auch weiterhin eine hohe Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Die aktuelle Investitionssumme der TIGAS für das Jahr 2021 in Innsbruck beträgt rund 7,3 Millionen Euro. Eine koordinierte und vorausschauende Projektplanung mit unseren Partnerinnen und Partnern stellt sicher, dass Belastungen im Zuge der Umsetzung der notwendigen Baumaßnahmen für betroffene Anrainerinnen und Anrainer auf das Minimum reduziert werden“, erläutert der technische Geschäftsführer der TIGAS, Dipl.-Ing. (FH) Georg Tollinger, MBA.
„In diesem Jahr werden wir mit den Gleisarbeiten in der Serlesstraße beginnen, um die Verbindung zur Hallerstraße herzustellen“, erklärt IVB-Geschäftsführer DI Martin Baltes. „Gleichzeitig werden wir, ab der Kreuzung Serlesstraße/Hallerstraße, den Anschluss an den Endbahnhof Rum durchführen, sodass wir im kommenden Jahr die Fertigstellung in diese Richtung gewährleisten können“ ergänzt Baltes.
Ausblick auf das Baustellenprogramm 2021
Dieses Jahr stehen, wie bereits in den vergangenen Jahren, rund 55 Baustellen im Stadtgebiet an. Ein Überblick verdeutlicht die Notwendigkeit der vorausschauenden Koordination aller Beteiligten.
Baustelle Altstadt:
Seit 1. Februar 2021 wird im historischen Zentrum Innsbrucks wieder gearbeitet. Nach dem Wiedereinrichten der Baustelle und Lagerflächen am Rennweg werden die ersten Vorarbeiten durchgeführt. Dazu zählen kleinere Grabungstätigkeiten wie Suchschlitze für archäologische Vorerkundungen sowie der Umbau eines Kanalschachtes im Bereich der Ottoburg. In der Riesengasse, der südlichen Herzog-Friedrich-Straße und der Schlossergasse starten die Arbeiten zur Anbindung der provisorischen Versorgungen (Strom, Wasser, Gas). Im gesamten Altstadtbereich werden auch die grabenlosen Sanierungen am Kanal abgearbeitet. In der Hofgasse sind die Vorbereitungsmaßnahmen für den Durchgang zum Rennweg am Laufen. Ab Ende Februar bzw. Anfang März ist mit dem vollen Umfang der Bauarbeiten zu rechnen.
Bis Ende April 2021 werden die Arbeiten in der Herzog-Friedrich-Straße im Bereich Eingang bei der Ottoburg und im südlichen Teil ab der Riesengasse fortgeführt. Ebenso wird in der Hofgasse beim Wappenturm und am Domplatz West weitergearbeitet. Aufgrund des Baufortschrittes können die Leitungserneuerungen im Bereich südlich vom Dom auch im Zuge der Bauarbeiten bereits mitabgewickelt werden. Zudem wird im östlichen Teil der Schlossergasse gebaut.
Burghard-Breitner-Straße: Leitungserneuerungen
Die IKB verlegt in der Burghard-Breitner-Straße und am Bertha-von-Suttner-Weg eine neue Wasserhauptleitung und saniert das Stromnetz in diesem Bereich. Gleichzeitig baut die TIGAS das Fernwärmenetz aus. Das Bauvorhaben erfolgt in zwei Phasen von 22. Februar bis Juli. Burghard-Breitner-Straße ist während der Bautätigkeiten weiter als Einbahn befahrbar, die Zufahrten zu den privaten Stellplätzen sind möglich. Der Bertha-von-Suttner-Weg wird für den Kfz-Verkehr gesperrt. FußgängerInnen und RadfahrerInnen kommen am Baufeld immer vorbei.
Voraussichtlich mit Juni werden die Arbeiten der IKB und TIGAS in der Radetzkystraße fortgeführt.
Kärntner Straße: gemeinsame Verlegungsarbeiten
Ab 22. Februar bis Juni verlegt die IKB in der Kärntner Straße zwischen der Fennerstraße und der Prinz-Eugen-Straße eine neue Wasserhauptleitung und saniert in diesem Bereich auch das Stromnetz. Zugleich baut die TIGAS das Fernwärmenetz aus und das Telekommunikationsunternehmen A1 führt Kabelverlegungsarbeiten durch. Der Baustellenbereich ist während der Arbeiten nicht befahrbar. Der Gehsteig im Straßenbereich muss gesperrt werden. FußgängerInnen können über die Sillpromenade ausweichen. Der Individualverkehr über die General-Eccher-Straße.
RAIQA Adamgasse: Strom- und Fernwärmenetz
Im Bereich des neuen Gebäudekomplexes RAIQA in der Adamgasse werden ab 8. März die Leitungsverlegungen der IKB fortgeführt. Anschließend erfolgen weitere Anschlussarbeiten südlich der Salurner Straße bis zur Michael-Gaismair-Straße. Auch die TIGAS arbeitet in diesem Abschnitt am Ausbau des Fernwärmenetzes.
Bachlechnerstraße bis Ampfererstraße: Ausbau Fernwärmenetz
Im Zuge des Ausbaus der Fernwärmetransportschiene in Innsbruck durch die TIGAS werden über die Freiburger Brücke (Bachlechnerstraße), die Fischnalerstraße und Unterbergerstraße bis zur Ampfererstraße Fernwärmeleitungen verlegt. Die Bauarbeiten dazu starten voraussichtlich im Frühling. Für die Zukunft ist eine Verlängerung der Fernwärmetransportschiene nach Völs sowie die Anbindung des Völser Wärmenetzes an die Transportschiene geplant.
Fürstenweg: Leitungssanierungen
Am Fürstenweg führt die IKB gemeinsam mit der TIGAS Leitungserneuerungen durch (Wasser, Gas und Fernwärme). Die Arbeiten starten am Südring von Westen Richtung Osten. Geplanter Baubeginn ist voraussichtlich kommenden Mai/Juni.
Maximilianstraße: neue Versorgungsleitungen
Auch in der Maximilianstraße wird planmäßig ab Mai/Juni gearbeitet. IKB und TIGAS verlegen dort neue Leitungen für Wasser, Strom, Gas und Fernwärme.
Südbahnstraße – Olympiastraße: Lückenschluss
Ein weiteres Projekt der IKB ist ab Mai/Juni der Lückenschluss des Sammelkanals im Bereich der Karmelitergasse bis zur Leopoldstraße mit dem Ziel, dieses Vorhaben bis April 2022 abzuschließen.
Brennerstraße: Stützmauer
Im Anschluss an die Fertigstellung des Radweges wird der finale Bauabschnitt mit der Sanierung der Stützmauer entlang der Brennerbundesstraße umgesetzt. Dabei wird der Radweg temporär genutzt, sodass die Straße während der Sanierung der Stützmauer für den Verkehr in beide Fahrtrichtungen geöffnet bleibt.
Schützen- und Serlesstraße: Gleis- und Straßenbauarbeiten
Ab Mitte Februar führt die IKB die Arbeiten im Bereich Kugelfangweg bis Innstraße fort. Im Anschluss daran wird die IVB mit Mai/Juni die Gleis- und Straßenbauarbeiten ab der Col-di-Lana-Straße in Richtung Osten beginnen.
Ab dem Kugelfangweg nach Osten wird die Serlesstraße dann in Abschnitten zwischen den Querstraßen umgebaut. Dabei wird versucht, die Bauabschnitte so zu legen, dass die Geschäfte bedient werden können und dass die AnrainerInnen zu ihren Stellplätzen zufahren können. Die Arbeiten werden voraussichtlich bis Ende 2021 bis zur Roßschwemme fertiggestellt werden. Der restliche Abschnitt zwischen Roßschwemme und der Hallerstraße wird zwischen Frühjahr und Herbst 2022 fertiggestellt.
Endbahnhof Rum: Tram-Ausbau
Im Bereich der Kreuzung Serlesstraße/Hallerstraße und Siemensstraße/Hallerstraße werden die Gleis- und Straßenbauarbeiten bereits ab April 2021 begonnen und in Richtung Osten (Endbahnhof Rum) bis Ende 2021 umgesetzt. Der Gesamtausbau des Bahnhofs Rum wird planmäßig Ende 2022 fertiggestellt und nach einem kurzen Probebetrieb im Frühjahr 2023 in Betrieb genommen.
Innbrücke: Sanierung
Ab September 2021 bis Sommer 2022 erfolgt die grundlegende Sanierung der Innbrücke. Zu Beginn der Baumaßnahmen werden die Fahrbahnoberfläche und Randbalken samt den Gehsteigen und Geländern abgetragen. Anschließend erhält die Brücke eine neue Isolierung gegen Feuchtigkeit. Zudem wird das Aufbringen eines dichten Fahrbahnbelages in Angriff genommen. Die Brücke wird während den Arbeiten halbseitig gesperrt. Für FußgängerInnen, RadfahrerInnen und den öffentlichen Verkehr ist die Innbrücke voraussichtlich immer passierbar.
S-Bahnhaltestelle Messe: Straßenraumumgestaltung
Im Saggen errichtet die ÖBB eine neue S-Bahn Haltestelle Messe. Im Zuge dieser Arbeiten wird durch das städtische Tiefbauamt die Ing.-Etzel-Straße für die Erschließung der Haltstelle umgebaut und insgesamt dieser Bereich attraktiver gestaltet. Im Vordergrund der Baumaßnahmen steht die Errichtung einer Begegnungszone sowie die Umgestaltung und Vergrößerung des Parks. Im Detail bedeutet dies die Verbreiterung der Gehflächen, Anbringung von Fahrradabstellplätzen sowie die Neupflanzung von Bäumen durch das Grünanlagenamt. Geplanter Baubeginn ist Mitte Juni 2021. Die Fertigstellung soll vor der Eröffnung der neuen S-Bahnhaltestelle im Dezember 2021 erfolgen.
Johann-Strauß-Straße: Straßenausbau
In der Johann-Strauß-Straße wird der Ausbau der Straße mit einseitigem Gehsteig (Westseite) vorgenommen. Die Straße ist hinsichtlich der Nivellette (Höhenlage) und Entwässerung in schlechtem Zustand und wird im Zuge der geplanten Erweiterung des Friedhofs Pradl mit Urnenwand erneuert. Baubeginn ist der Sommer/Herbst 2021.
Michael-Gaismair-Straße: Umgestaltung für RadfahrerInnen
Der Schulcampus Wilten wurde kürzlich vollständig saniert und neugestaltet. Ab Sommer 2021 (innerhalb der Schulferien) wird die Michael-Gaismair-Straße für das Radfahren gegen die Einbahn und im Schulumfeld zur Verbesserung des subjektiven Sicherheitsgefühls umgestaltet.
Mögliche Anregungen können BürgerInnen im Stadtmagistrat telefonisch mitteilen oder diese an 24 Stunden, 365 Tage im Jahr unter www.buergermeldungen.com anbringen. Unter www.innsbruck.gv.at ? Baustellen steht außerdem ein Baustellenplan, der kontinuierlich aktualisiert wird, zum Abrufen bereit. (MF)
Quelle: Stadt Innsbruck