Kärnten: Geriatriekongress in Pörtschach
LH Kaiser: Das Altern unserer Gesellschaft ist ein Thema, mit dem wir uns ganz offen und auf breitester Ebene befassen müssen
Klagenfurt (LPD). Es gibt eine lange Tradition von Geriatriekongressen in Kärnten. Die ersten fanden in den 90ger Jahren am Hafnersee statt, 2019 war erstmals Pörtschach Austragungsort und nach einer covidbedingten Pause nun zum zweiten Mal. Veranstaltet vom Verein Geriatrienetzwerk Kärnten, der seit 2008 besteht und dessen Mitglieder aus den Bereichen Medizin, Pflege, Psychologie, medizinisch-technischen Dienst und Wirtschaft kommen, in Kooperation mit der Ärztekammer für Kärnten. Ziel ist es, intensiv an der Weiterentwicklung der Geriatrie in Kärnten zu arbeiten. Heute, Freitag besuchte Landeshauptmann Peter Kaiser den Kongress.
„Sie alle arbeiten in einem medizinischen Bereich, der auch gesellschaftspolitisch von hoher Relevanz ist bzw. immer wichtiger wird“, sagte der Landeshauptmann. Die Bevölkerung werde tendenziell immer älter, was sowohl medizinischen als auch sozialstaatlichen Aspekten geschuldet sei. Im Österreichvergleich habe Kärnten den höchsten Anteil an älteren Bevölkerungsschichten. „Das Altern unserer Gesellschaft ist jedenfalls ein Thema, mit dem wir uns ganz offen und auf breitester Ebene befassen müssen, daher werden Ihre Ergebnisse ganz sicher in unsere Rahmenbedingungen einfließen“, so der Landeshauptmann.
In Kärnten gebe es viele Weichenstellungen das Älterwerden betreffend. Hauptaugenmerk werde auf die Prävention gelegt, das bedeute aktives Älterwerden mit Projekten wie beispielsweise die „Gesunde Gemeinde“. Kaiser verwies aber auch auf die Wichtigkeit von altersadäquaten Barriereabbau, der nicht nur bauliche Maßnahmen, sondern auch die Einschränkung von Sinnesorganen oder die Mobilität betreffe. „Auch müssen Diskriminierungen im Bereich der Digitalisierung oder der Banken beseitigt werden, damit diese verdienstvolle Bevölkerungsgruppe nicht an den Rand gedrängt wird.“
Der Landeshauptmann bezog sich auch auf den Personalmangel, der nicht nur im Bereich der Pflege immer deutlicher werde. „Wir haben vermehrt mit Arbeitskräftemangel, aber wachsenden Bedürfnissen zu kämpfen und müssen alle Bereiche attraktivieren, beispielsweise mit entsprechender Bezahlung.“ Kaiser dankte allen Kongressteilnehmenden, „dass Sie sich laufend fortbilden und für neue, wichtige Impulse in Ihrem Fachgebiet sorgen“.
Quelle: Land Kärnten