Salzburg: Gesamtverkehrskonzept soll Salzburgs gordischen Stauknoten auflösen

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Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll mit Stadträtin Anna Schiester, Johannes Gfrerer (GF Salzburg Verkehr) und Stefan Knittel (Projektgesellschaft S-LINK). Salzburg,
Foto: Salzburger Verkehrsverbund/ Neumayr/Christian Leopold
10 Aug 04:00 2024 von Redaktion Salzburg Print This Article

Starke Nord-Süd-Achse mit S-LINK als Herzstück / Zusätzlich: West-Ost-Achse plus Messebahn und Mikro-Öffis

(HP) „Bei der Mobilitätswende geht es um die Zukunft des Landes. Wir brauchen eine Gesamtverkehrslösung, um den Zentralraum vom Stau zu entlasten. Der Verkehr beschäftigt jeden Menschen und deshalb arbeiten wir Schritt für Schritt daran, die Mobilitätswende voranzutreiben“, betont Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll heute bei der Präsentation der Salzburger Mobilitätslösung von Salzburg Verkehr.

Der Salzburger Verkehrsverbund legte bei einer heutigen Pressekonferenz gemeinsam mit Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll und Verkehrsstadträtin Anna Schiester ein umfassendes Mobilitätskonzept für den Zentralraum vor. Herzstück ist dabei die Verlängerung der Lokalbahn (S-LINK) – als zentrale Nord-Süd-Achse, die den Flachgau, die Landeshauptstadt und den Tennengau verbindet. Das Gesamtpaket an Öffi-Maßnahmen im Überblick:

  • Nord-Süd-Achse als Hauptschlagader mit S-LINK
  • Starke Ost-West-Achse und Schienenanbindung an Messe
  • Umsetzung der Stieglbahn
  • Mikro-Öffi-Konzepte für Gemeinden
  • Vernetzung der Regionalbusse
  • S-Bike Projekt in der Landeshauptstadt

Schnöll: „Gesamtprojekt für Salzburg.“

Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll betonte beim heutigen Pressegespräch: „Laut Zahlen der Statistik Austria hat die Stadt Salzburg 60.000 Einpendler. 18.600 Auspendler sowie 61.400, die sich tagtäglich in der Stadt bewegen. Das zeigt, dass wir ein Gesamtverkehrskonzept benötigen, bei dem alle miteingebunden sind. Die Grundlage dieser Mobilitätslösung ist der S-LINK mit allen umsetzbaren Nebenbahnen sowie der Nahverkehrsplan, der über die Stadtgrenzen hinweg weitergedacht wird. Es ist nur seriös dieses Gesamtprojekt den Bürgerinnen und Bürgern zu präsentieren und die Menschen vor der Befragung am 10. November zu informieren“, so Schnöll.

Schiester: „Weiter wurschteln oder Gesamtkonzept.“

Stadträtin Anna Schiester outete sich bei der Pressekonferenz als ehemalige Skeptikerin des S-LINK, doch sie sei mittlerweile eine starke Befürworterin. „Ich sehe eine sehr große Chance darin. Denn die Autos und Busse stehen in der Stadt im Stau und es gibt zu wenig Platz für Rad- und Fußverkehr. Wir wollen daher die Öffis attraktiveren, ausbauen und leistbarer machen. Die Bürgerinnen und Bürger sollen wieder gerne mit Bus und Bahn fahren. Und bei der Salzburger Mobilitätslösung geht es nicht nur um den Verkehr. Es geht um mehr Lebensqualität in der Stadt und es ist ein Klimaschutz-Projekt“. Und Schiester brachte es auf den Punkt: „Wir können mit vielen kleinen Maßnahmen weiter wurschteln oder das Gesamtkonzept umsetzen.“

Gfrerer: „Nord-Süd-Achse als Basis.“

Johannes Gfrerer, Geschäftsführer von Salzburger Verkehr, skizziert das Gesamtverkehrskonzept der Salzburger Mobilitätslösung. „Konkret geht es um eine ganz starke Nord-Süd-Achse mit dem S-LINK als Stadtquerung und Verbindung nach Hallein sowie einer Ost-West-Achse. Hier wollen wir Regionalbusse einbinden, die durch die Landeshauptstadt geführt werden, und die Messebahn forcieren. Diese kann weiterentwickelt und bis zum Flughafen sowie nach Wals geführt werden. In den Gemeinden setzen wir ganz stark auf die Mikro-Öffis, wo man mittels App ein Fahrzeug rufen kann. In der Stadt soll ein S-Bike Angebot kommen“, so Gfrerer.

Knittel: „Trasse wird präzisiert.“

In den vergangenen Monaten hat die S-LINK Planungsgesellschaft mit dem Geschäftsführer Stefan Knittel intensiv an der Trasse für das Herzstück der Salzburger Mobilitätslösung gearbeitet. „Die unterirdische Stadtquerung ist der erste und wesentliche Schritt, um die Verkehrsmengen abwickeln zu können. Das Projekt jetzt ist eine große Chance, die wir nützen können. Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern haben wir in Dialogforen die Trasse verfeinert und optimiert. Bei rund fünf Prozent der Strecke gab es konkrete Wünsche“, informiert Knittel und er betont: „Wir wollen noch vor der Bürgerbefragung am 10. November die Trasse soweit wie nur möglich präzisieren.“

Eckpunkte zum S-LINK

  • 14 Varianten geprüft, davon sechs an der Oberfläche
  • Beste Lösung laut S-LINK Projektgesellschaft – unterirdische Streckenführung bis mindestens zur Akademiestraße.
  • Anschließend entlang von Schulzentren im Süden der Landeshauptstadt bis Hellbrunn, Anif, Rif, Rehhof, Neualm zum Bahnhof Hallein.
  • Baustart - abhängig von behördlichen Genehmigungsverfahren – bereits 2025 möglich.
  • Kostenpunkt bis Hallein (nach derzeitigem Stand): Rund 2,2 Milliarden Euro. Dabei finanziert der Bund 50 Prozent.

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Quelle: Land Salzburg



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