Oberösterreich: Gesunde Gemeinden mit Schwerpunkt „gesund betreuen.gesund bleiben“
LH-Stellvertreterin Haberlander: „Pflegende und betreuende Angehörige stehen 2022 im Mittelpunkt von ‚Gesund leben in Oberösterreich‘“
Die betreuenden und pflegenden Angehörigen stehen 2022 im Fokus der Gesundheitsförderung und Prävention. In Oberösterreich werden rund 80.000 Personen zuhause betreut und gepflegt. Die Mehrheit der Angehörigen fühlt sich überlastet und hat mit stressbedingten, körperlichen Beschwerden, psychischen Problemen, Erschöpfung und Isolation zu kämpfen. Gerade auch in der Pandemie hat sich eine Zunahme an psychosozialen Belastungen gezeigt.
„Die meisten betreuenden und pflegenden Angehörigen sind mit Mehrfachbelastungen konfrontiert, sie organisieren den eigenen Haushalt, den beruflichen und familiären Alltag und managen den Alltag der Pflegebedürftigen. Sehr viele übersehen dabei jedoch die Wichtigkeit ihrer eigenen Gesundheit. Man kann jedoch nur langfristig gut für andere sorgen, wenn man auch auf sich schaut. Darauf wollen wir in den Gesunden Gemeinden dieses Jahr besonderes Augenmerk richten und stellen die pflegenden und betreuenden Angehörigen in den Mittelpunkt des Schwerpunktjahres ‚Gesund leben in Oberösterreich‘. Sie wollen wir mit kompakten Informationen, Gesundheitstipps und hilfreichen Materialien besonders unterstützen. Vor allem aber wollen wir den Betreuenden und Pflegenden signalisieren: Es ist wichtig, auch für sich zu sorgen“, sagt Gesundheitsreferentin LH-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander.
Maßgeschneiderte PräventionspaketeKonkret haben Gesunde Gemeinden die Möglichkeit, aus einem Angebotskatalog ein maßgeschneidertes Präventionspaket zum Schwerpunkt „gesund betreuen.gesund bleiben“ für ihre eigene Gemeinde zu schnüren. Die Angebote in diesem zweijährigen Präventionspaket richten sich speziell an all jene, die in ihrem unmittelbaren oder näheren Umfeld jemanden pflegen und betreuen, die sich um Kinder, chronisch kranke, ältere Menschen, Personen mit psychischen Erkrankungen und/oder Personen mit Beeinträchtigung kümmern. Das Paket bietet kompakte Informationen und praktische Impulse zur Entlastung und Selbstfürsorge und soll Alt wie Jung ansprechen.
Angebote zu den vier GesundheitssäulenDie Angebote sind nach den Gesundheitssäulen Bewegung, Ernährung, Psychosoziale Gesundheit und Medizinische Themen aufgebaut. Zu diesen Bereichen werden unter anderem Sprechstunden mit Expertinnen und Experten im kleinen Kreis angeboten, in denen nach einem Theorie-Input auch individuelle Fragen gestellt werden können. Darüber hinaus gibt es Angebote zur Sensibilisierung und Information zu verschiedenen Themenschwerpunkten, die umgesetzt werden können, wenn es pandemiebedingt nicht möglich sein sollte, Veranstaltungen in den Gemeinden zu organisieren.
• Die Bewegung als Ressource für Körper und Psyche wird verstärkt in den Fokus gerückt. Dazu gibt es z.B. Anregungen für einen ergonomisch gesunden Alltag, wie die Natur als Ressource für Körper, Geist und Seele dienen kann und wie Möglichkeiten für Bewegung im Alltag geschaffen werden können, auch wenn wenig Zeit ist.• Um gesund zu bleiben, ist es wesentlich, sich ausgewogen und genussreich zu ernähren. Im Bereich Ernährung werden etwa Tipps gegeben, wie man mit einer klugen Speiseplangestaltung im stressigen Pflegealltag Zeit sparen kann.• Die Angebote im Bereich psychosoziale Gesundheit beschäftigen sich mit Themen wie Burnout oder Entspannung im Alltag.• Im Bereich Medizinische Themen werden kompakte Informationen über medizinische oder pflegerische Themen angeboten, z.B. zur Entlastung bei Demenz.• Viele Unterstützungsmöglichkeiten sind ohne digitale Kompetenzen schwer zugänglich. Auch darauf wird mit einem entsprechenden Angebot reagiert.
„Corona mag vieles verändert haben – unser Ziel nicht: Dass die Menschen in Oberösterreich gesund und gut leben können bis ins hohe Alter. Besonders in dieser fordernden Zeit ist es wichtiger als je zuvor, die Gesundheit in den einzelnen Gemeinden zu thematisieren und Schwerpunkte zu setzen. Ich danke allen, die sich in den Gesunden Gemeinden für Gesundheitsförderung und Prävention engagieren und mit ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag für ein gesundes Oberösterreich leisten. Denn mit dem Thema Gesundheit und Vorsorge erreichen wir die Menschen am besten dort, wo sie aufwachsen, leben und alt werden, wo sie ihren Alltag verbringen, wo sie rasch und unkompliziert informiert werden können“, so Haberlander.
Quelle: Land Oberösterreich