Salzburg: Geteilter Strom ist umweltfreundlicher Strom

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Foto: Land Salzburg / Camera Suspicta - Susi Berger
27 Feb 15:00 2022 von Redaktion International Print This Article

Die vielen Vorteile der neuen Energiegemeinschaften

(LK) Mit den Nachbarn gemeinsam Strom erzeugen, nutzen, speichern und auch verkaufen – das ist mit Jahresbeginn 2022 möglich und wird verstärkt gefördert. Sogenannte Energiegemeinschaften sind ein wichtiger Baustein des Landes Salzburg bei der Erreichung der Klimaziele.

Bereits 2017 wurde mit der „kleinen Ökostrom-Novelle“ in Österreich die Möglichkeit geschaffen, dass mehrere Personen auf einem Grundstück gemeinschaftlich Strom produzieren und verwerten. „Das Modell der erneuerbaren Energiegemeinschaften reicht deutlich weiter. Mit den neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen wird es erstmals möglich, dass sich Personen zusammenschließen und über Grundstücksgrenzen hinweg Energie produzieren, speichern, verbrauchen und verkaufen“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn.

„Energetisch“ miteinander verbunden

Die vom eigenen Gebäude erzeugte Energie anderen privaten Personen, Gebietskörperschaften, kleinen Betrieben in der Region oder weiteren Interessenten zur Verfügung zu stellen – das ist ab sofort über die Energiegemeinschaften möglich. „Das bringt uns wieder ein paar Schritte weiter in Richtung unserer Klimaziele, weil wir durch dieses Modell den Anteil an lokal erzeugten und genutzten Strom steigern können“, betont Schellhorn.

Zwei Voraussetzungen

Für den Aufbau einer Erneuerbaren-Energie-Gemeinschaft sind zwei Voraussetzungen zu erfüllen: Alle Teilnehmenden hängen an einem gemeinsamen Transformator, und sie sind über eine Organisationsform vertraglich miteinander verbunden.

Strom erzeugen mit Bürgerbeteiligung

Eine weitere Ausbaustufe ermöglicht seit Jahresbeginn auch Bürger-Energiegemeinschaften. Bürgerinnen und Bürger können sich dabei unabhängig von ihrem Wohnort an der Errichtung und dem Betrieb einer Großanlage, wie zum Beispiel Windkraft oder Photovoltaik, beteiligen und den von diesen Anlagen erzeugten Strom direkt selber nutzen.

Zahlreiche Vorteile

Neben wirtschaftlichen Vorteilen sprechen auch ökologische und sozialgemeinschaftliche dafür. Ebenso ist mit einer Energiegemeinschaft eine unabhängige Stromversorgung im Falle eines Blackouts garantiert. „In der eigenen Wohnumgebung erzeugte Energie aus erneuerbaren Quellen spart lange Übertragungswege. Der CO2-Fußabdruck verringert sich dadurch“, fasst Schellhorn den ökologischen Vorteil zusammen

Finanzielle Anreize

Auch wirtschaftlich gibt es Vorteile: „Gemeinschaften können die selber erzeugte Energie verkaufen“, erklärt Schellhorn. „Für den daraus bezogenen Strom gibt es außerdem finanzielle Anreize wie etwa den Entfall des Erneuerbaren-Förderbeitrags, die Befreiung von der Elektrizitäts-Abgabe für Strom aus Photovoltaik und eine Reduktion der Netzentgelte.“ Auch soziale Vorteile sind vorhanden: Neben der Stärkung des nachbarschaftlichen Zusammenhalts können über die Erzeugung hinaus leichter weitere Gemeinschaftsaktivitäten ins Leben gerufen werden, wie etwa verschiedene Sharing-Konzepte.

Immer aktuell informiert

Für regelmäßige aktuelle Informationen zum Thema gibt es den Newsletter Energiegemeinschaften. Hier erfährt man alles über die wichtigsten Schritte von der Gründung bis zum Betrieb, aber auch aktuelle Entwicklungen wie beispielsweise zur Entwicklung der Strompreise. Der nächste Newsletter erscheint bereits im März und richtet sich an Private, an Gemeinden und öffentliche Einrichtungen sowie an Betriebe. Die Anmeldung erfolgt über die Webseite des Landes. Das Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen – SIR steht für Fragen rund um das Thema zur Verfügung. Kontakt: Markus Schwarz, +43 662 623455-38, [email protected].


Quelle: Land Salzburg



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