Kärnten: Girls‘ Day 2022 - Berufsorientierung für weibliche Fachkräfte von morgen
LR.in Schaar und Frauenbeauftragte Gabriel eröffnen Kärntner Girls‘ Day bei Flex Althofen – Start der ganzjährigen Aktionen für Volksschülerinnen – Fokus auf praktisches Erleben von Berufen abseits traditioneller Rollenbilder
Klagenfurt (LPD). „Nach zwei Jahren, in denen sehr erfolgreich und flexibel sowohl Online- als auch Offline-Aktionen im Rahmen des Girls‘ Day angeboten wurden, sind wir sehr froh, dass die Aktionstage heuer wieder verstärkt in Präsenz stattfinden können. Die Volksschülerinnen können so Technik, Handwerk und Naturwissenschaft wieder vor Ort in Unternehmen und Institutionen mit allen Sinnen erleben“, freut sich Jugend- und Frauen-Landesrätin Sara Schaar.
Zum mittlerweile neunten Mal findet in diesem Jahr der Girls‘ Day in Form von ganzjährigen Aktionen in Kärnten statt. Im Fokus der Initiative, die gemeinsam mit EqualiZ (ehemaliges Mädchenzentrum Klagenfurt) umgesetzt wird, steht die Förderung frühzeitiger Berufsorientierung abseits von Rollenklischees für Volksschülerinnen der dritten und vierten Klassen. Bei der Auftakt-Veranstaltung bei Flex Althofen bekamen rund 20 Volksschülerinnen der Volksschule Althofen eine Einführung in die Strom- und Lichterzeugung, lernten, eigene Taschenlampen zu löten und Schlüsselanhänger anzufertigen.
„Als Technologie-Unternehmen bieten wir insbesondere im technischen Bereich eine große Vielfalt an spannenden Berufsbildern. Unser Ziel ist es, das Interesse bei unseren Fachkräften von morgen zu wecken und vor allem auch Frauen für die Technik zu begeistern“, erklärt Martin Reiner, Geschäftsführer von Flex Althofen. Die Firma verzeichnet einen stetig wachsenden Frauenanteil. Der Anteil an weiblichen Lehrlingen ist in den vergangenen Jahren sogar auf über 25 Prozent gestiegen. Bei Flex Althofen kann zwischen neun unterschiedlichen Lehrberufen, unter anderem auch in Kombination mit Matura oder einem Studium, gewählt werden.
Weitere beteiligte Unternehmen beim Girls‘ Day 2022 sind: Treibacher Industrie AG, Infineon AG, Fundermax & Wood k plus, KFZ Werkstätte Erlach, Griffner Fertighaus GmbH, Mahle Filtersysteme Austria GmbH, Hermes Schleifmittel, die Fachhochschule Kärnten mit dem Campus Villach und Spittal sowie das Bfi IT-L@b & Metallic in St. Stefan und Lakeside Labs.
„Die Unternehmen und Institutionen, die mit ihrer Beteiligung am Girls‘ Day einen wichtigen Beitrag zum Abbau von Rollenzuschreibungen bei der Berufswahl leisten, werden bei der Programmgestaltung von uns begleitet und unterstützt. Immer wieder bekommen wir dann auch Rückmeldungen von den Schülerinnen, wie viel Spaß es ihnen gemacht hat, in den Unternehmen oder bei Workshops der mobilen Girls‘-Day-Werkstätte in Schulen zu tüfteln“, so Christine Erlach, Geschäftsleiterin des EqualiZ. Mit dem Girls‘ Day digital können außerdem Experimente, Übungen, spannende Videos oder Do-It-Yourself-Anleitungen auch nach Hause oder in die Schule geholt werden.
Die Relevanz der Maßnahmen zeigt sich auch bei einem Blick auf die Statistik: „Bei über 200 Lehrberufen, die zur Auswahl stehen, sind nach wie vor Einzelhandel, Bürokauffrau und Friseurin die gefragtesten bei weiblichen Lehrlingen in Kärnten – fast 40 Prozent machten 2021 ihre Ausbildung in einem dieser Berufe. Doch Initiativen wie der Girls‘ Day zeigen Wirkung: 2015 betrug der Anteil noch fast die Hälfte. Auch der im Vergleichszeitraum gestiegene Frauenanteil – etwa bei Lehrlingen in den Bereichen Elektrotechnik, Metalltechnik und KFZ-Technik – spiegelt zwar einen ersten Erfolg der Maßnahmen wider, jedoch sind Frauen hier immer noch stark unterrepräsentiert“, zeigt Landesrätin Schaar auf.
Die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte des Landes Kärnten, Martina Gabriel, macht ebenfalls Mut für eine Berufswahl abseits von stereotypen Berufsbildern: „Wir wollen den Mädchen im Rahmen der Aktionen technische, handwerkliche und naturwissenschaftliche Berufe näherbringen, von denen sie vielleicht nur eine vage Vorstellung hatten. Dabei steht das praktische Erleben gemeinsam mit Vorbildfrauen im Mittelpunkt, um Interesse zu wecken, Talente sichtbar zu machen und zu fördern. So wird früh die Basis für eine finanziell unabhängige Zukunft geschaffen.“
Johanna Prodinger machte von 2014 bis 2018 ihre Lehre als Mechatronik- und Elektrotechnikerin mit Schwerpunkt Anlagen- und Betriebstechnik bei Flex Althofen und ist seitdem am Standort beschäftigt, derzeit in der Position Supplier Quality Assurance. Sie ist überzeugt: „Wichtig ist, dass einem die Arbeit Spaß macht – in der Ausbildung und im Arbeitsalltag ist es völlig egal, ob Frau oder Mann. Bei einem Schnuppertag hatte ich die Möglichkeit, die Firma Flex und damit Berufe kennenzulernen, an die ich sonst wahrscheinlich gar nicht gedacht hätte. Die Lehre bei Flex war eine der besten Entscheidungen in meinem Leben.“
Maßnahmen wie der Girls‘ Day unterstützen junge Frauen dabei, eine informierte und an ihren Interessen, Fähigkeiten und Stärken orientierte Berufswahl zu treffen: „Auch im Hinblick auf die am Arbeitsmarkt dringend benötigten Fachkräfte von morgen ist es wichtig, hier die Arbeit fortzusetzen und den Girls‘ Day auch weiterhin in die Kärntner Regionen zu bringen. Es sollte keine Grenzen bei der Ausbildungs- und Berufswahl für junge Menschen geben, schon gar keine geschlechtsspezifischen“, so Schaar.
Alle Informationen zum Girls‘ Day in der Pressemappe anbei, auf der Website frauen.ktn.gv.at/girlsday oder auf der Facebook- oder Instagram-Seite von EqualiZ bzw. direkt telefonisch bei EqualiZ in Klagenfurt unter Tel. 0463/50 88 21.
Quelle: Land Kärnten