Salzburg: Glöckler und Fackeltänzer auf Wilder Jagd in der Residenz
Brauchtumsgruppe Jung Alpenland feiert 75. Jubiläum / Interview mit Obmann Alexander Wieland
(LK) Rund 300 Mitglieder und Gäste werden morgen im Carabinierisaal der Residenz gemeinsam das 75-jährige Bestehen der Brauchtumsgruppe Jung Alpenland feiern. Der Verein begeistert vor allem mit der traditionellen Aufführung des Fackeltanzes zur Festspieleröffnung, dem Glöcklerlauf am 5. Jänner und der „Wilden Jagd“ vom Untersberg.
Tanz, Musik, Chorgesang und Bräuche in ihrer Form zu erhalten und zu beleben, das hat sich die Brauchtumsgruppe „Jung Alpenland“ zur Aufgabe gemacht. Beim großen Jubiläumsfest im Herzen der Landeshauptstadt wird morgen zum 75. eine Schleife von der Gründung des Vereins im Jahr 1947 bis heute gezogen.
Pallauf: „Magische Momente.“
„Die Brauchtumsgruppe Jung Alpenland hat die Salzburgerinnen und Salzburger in der Vergangenheit schon so oft aus ihrem Alltag geholt und uns schöne, besondere und zum Teil durch ihr abendliches Treiben mit Fackeln und Masken sogar magische Momente geschenkt“, so Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf, die dem Verein für die Verdienste, das Engagement, die Zeit und das Herzblut für die Salzburger Traditionspflege dankte.
Schellhorn: „Perle der Volkskultur.“
„Ohne die Jung Alpenländer wäre die Salzburger Volkskultur nicht dieselbe. Mit ihren weit über die Landesgrenzen beliebten Veranstaltungen erfreuen sie Jung und Alt gleichermaßen und sind so eine der Perlen der Volkskultur, die Salzburg so einzigartig machen. Seit 75 Jahren steht sie für gelebtes Brauchtum und Miteinander. Ich wünsche dem Vorstand und allen aktiven Mitgliedern für das nächste Dreivierteljahrhundert alles Gute“, sagt Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn.
Obmann Alexander Wieland im Interview
Das Landes-Medienzentrum (LMZ) hat im Vorfeld der Feierlichkeiten mit dem Obmann des Vereins, Alexander Wieland, gesprochen. Er ist bereits seit 15 Jahren der „Chef“ der Brauchtumsgruppe „Jung Alpenland“.
LMZ: Was wartet auf die Gäste zum 75. am Samstag?
Wieland: Ein stimmungsvoller und abwechslungsreicher musikalischer Brauchtumsabend in einem würdigen Rahmen. Ich freue mich, dass wir ihn im für mich schönsten Saal des Landes, dem Carabinierisaal, begehen können. Wenn das Wetter passt, werden wir zu Beginn um 16 Uhr den Bindertanz im Hof der Residenz zum Besten geben, um möglichst viele Menschen in den Genuss der Aufführung kommen zu lassen, drinnen sind wir nämlich bereits komplett ausgebucht. Wir werden auch unsere Festschrift vorstellen, ein sehr wertvolles Stück mit einem genau recherchierten Rückblick von damals bis heute.
LMZ: Sie sind seit 15 Jahren Obmann, was ist in dieser Zeit der schönste Moment gewesen?
Wieland: Da gibt es viele, von den gemeinsamen Reisen bis zu ganz speziellen Augenblicken. Ein Fotograf, der weltweit tätig ist und auch für National Geographic fotografiert, war einmal bei der „Wilden Jagd“ dabei. Er meinte, dass „er so etwas wie hier, mit diesen Masken, noch nie erlebt habe“. Das erfüllte unseren ganzen Verein mit Stolz.
LMZ: Was bedeutet für Sie Brauchtum?
Wieland: Dass man sein Hobby erleben, dabei abschalten, im Tanz die Gefühle spielen lassen kann und das alles in einer aufgeschlossenen Gemeinschaft. Das klingt etwas romantisch, so empfinde ich es aber. In unserem Verein sind alle Generationen zwischen 16 und 80 Jahren vertreten, jeder respektiert den anderen und so definiere ich persönlich auch Tradition: Sie ist die Weitergabe der Flamme.
Quelle: Land Salzburg