Niederösterreich: Grafenegg wieder Schauplatz der Verleihung des Österreichischen Filmpreises
LH Mikl-Leitner: „Ein einzigartiger Ort“
Der niederösterreichische Festival-Standort Grafenegg war am gestrigen Donnerstagabend erneut Schauplatz der Verleihung des Österreichischen Filmpreises. Der Preis wurde in mehreren Kategorien vergeben, die von Michael Ostrowski und Julia Edtmeier moderierte Gala im Grafenegger Auditorium stand dabei unter dem Motto „All Together Now!“.
Der Kulturstandort Grafenegg sei „ein Symbol für unsere Kulturpolitik in Niederösterreich“ sowie „ein Ort, wo Kultur auf höchstem Niveau geboten werde“, und damit auch „ein einzigartiger Ort für die Filmpreisverleihung“, meinte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner im Zuge der Gala. Vor kurzem habe hier auch die Konferenz der Landeskulturreferentinnen und Landeskulturreferenten stattgefunden, so die Landeshauptfrau. Dabei sei man zum einen übereingekommen, „den Fairness-Prozess weiter voranzutreiben“, zum anderen wolle man auch neue finanzielle Modelle für die Filmwirtschaft in Österreich schaffen und verstärkt internationale Projekte nach Österreich holen.
Vor der Verleihung der Preise fand die offizielle Übergabe der Präsidentschaft der Akademie des Österreichischen Films statt: Verena Altenberger und Arash T. Riahi haben die Präsidentschaft von Ursula Strauss und Stefan Ruzowitzky übernommen. In ihrem Eingangsstatement nahmen sie Bezug auf den Krieg in der Ukraine, aber auch auf die aktuelle Metoo-Debatte: „Sexualisierter Machtmissbrauch ist ein Problem unserer Branche und unserer Gesellschaft“. Man müsse sensibler mit diesem Thema umgehen, den Betroffenen müsse zugehört und geglaubt werden, forderten sie. Danach folgte ein Statement von Alik Shpilyuk, Artistic Director der ukrainischen Filmakademie.
Der Preis für den besten Spielfilm ging an die Produktion „Große Freiheit“ von Sabine Moser, Oliver Neumann und Benny Drechsel, Regie Sebastian Meise. Als bester Dokumentarfilm wurde „Aufzeichnungen aus der Unterwelt“ (Produktion und Regie: Tizza Covi, Rainer Frimmel) ausgezeichnet. Den Preis für den besten Kurzfilm erhielt Olga Kosanovic für „Genosse Tito, ich erbe“. Der publikumsstärkste Kinofilm des Jahres war „Rotzbub – Willkommen in Siegheilkirchen“.
Für die beste weibliche Hauptrolle wurde Maria Hofstätter („Fuchs im Bau“) der Filmpreis verliehen, für die beste männliche Hauptrolle Georg Friedrich („Große Freiheit“), für die beste weibliche Nebenrolle Luna Jordan („Fuchs im Bau“), für die beste männliche Nebenrolle Thomas Prenn („Große Freiheit“).
Der Preisträger für die beste Regie war Sebastian Meise („Große Freiheit“). Weitere Auszeichnungen gingen an Sebastian Meise und Thomas Reider („Große Freiheit“) für das beste Drehbuch, an Crystel Fournier („Große Freiheit“) für die beste Kamera, an Joana Scrinzi („Große Freiheit“) für den besten Schnitt, an Tanja Hauser („Schachnovelle“) für das beste Kostümbild, an Heiko Schmidt, Roman Braunhofer und Kerstin Gaecklein („Große Freiheit“) für die beste Maske und an Oleg Prodeus, Andreas Sobotka und Martin Reiter („Hinterland“) für das beste Szenenbild. Die beste Musik kam von Karwan Marouf in „Fuchs im Bau“, die beste Tongestaltung von Atanas Tcholakov und Manuel Meichsner, ebenfalls in „Fuchs im Bau“.
Als Regisseurin der diesjährigen Filmpreis-Gala fungierte die Filmemacherin Clara Stern.
Die Akademie des Österreichischen Films wurde 2009 gegründet und hat es sich zur Aufgabe gemacht, die heimische Filmbranche zu fördern und deren Leistungen mit der Verleihung des Österreichischen Filmpreises zu würdigen. Die Akademie besteht aus über 550 renommierten Persönlichkeiten des österreichischen Films und versteht sich als Plattform von Filmschaffenden für Filmschaffende. Der von der Akademie ins Leben gerufene Österreichische Filmpreis wird jährlich verliehen und soll das Bewusstsein für den österreichischen Film in der Öffentlichkeit und den Zusammenhalt in der Filmbranche stärken.
Quelle: Land Niederösterreich