Graz: Graz ehrt Inge Arzon mit dem Goldenen Ehrenzeichen

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Foto: Stadt Graz/Fischer
25 Jän 07:00 2024 von Redaktion International Print This Article

Der 24. Jänner 2024 war ein ganz besonderer Tag für Inge Arzon. Sie wurde von Bürgermeisterin Elke Kahr im Rathaus mit dem Goldenen Ehrenzeichen der Stadt Graz ausgezeichnet. Arzon, die sich ihr ganzes Leben für Frauenanliegen einsetzt, war zu Tränen gerührt, als ihre langjährige Wegbegleiterin Elke Kahr ihr das Ehrenzeichen überreichte.

Auch für Kahr war dieses Ereignis einzigartig, wie sie berichtete: „Wir kennen uns seit den 80er-Jahren. Inge Arzon ist eine Frau, die mich persönlich sehr für Frauenanliegen sensibilisiert hat. Inge, du hast mit großer Hartnäckigkeit die Themen, für die sie brennt mit Leben erfüllt. Du bist immer bedingungslos loyal und setzt dich für die Menschen ein, die gerade harte Zeiten durchmachen. Auf die Gemeinschaft zu schauen ist nicht selbstverständlich. Diese Werte hast nicht nur du in dir, sondern du hast sie auch an die nächsten Generationen weitergegeben."

Einblicke in ein bewegtes Leben

Arzon gab anschließend einen kurzen Einblick in ihr bewegtes Leben und in die Werte, die sie bis heute vertritt: „Ich habe mich mein ganzes Leben für Menschen eingesetzt und ich habe es gern gemacht. Schon als ich jung war, konnte ich beim Aufbau des Kinderlands in Kärnten helfen, die Kindern nach dem Krieg ermöglichten, Urlaub zu genießen und ihre Sorgen zu vergessen. Generell habe ich immer Friedensbewegungen begleitet und unterstützt. Mir war außerdem damals sehr wichtig, dass auch Frauen die Lehrverträge ihrer Kinder unterschreiben konnten. Und den gleichen Lohn für Frauen haben wir schon in den 50er-Jahren gefordert. Bis heute kämpfen wir dafür, was eigentlich wirklich traurig ist."

„Graz braucht Klo"Zahlreiche Gratulant:innen - Freunde und Familie - freuten sich mit Inge Arzon© Stadt Graz/Fischer

Inge Arzon war eine der ersten Bezirksrätinnen der KPÖ. Besonders stark war ihr Band mit der im Vorjahr verstorbenen Gerti Schloffer: „Gerti und ich waren immer eine Einheit und sind an Dingen drangeblieben, bis sie umgesetzt waren. Uns war kein Anliegen zu gering. Wir haben jahrelang für WC-Anlagen in Parks gekämpft, bis sie endlich sukzessive installiert wurden. Im Kulturjahr 2003 bin ich bei den Verantwortlichen gesessen und meinte ‚Kultur braucht Klo‘. Die Forderung danach hat es sogar auf die Seite 1 in der Wiener Zeitung geschafft. ‚KPÖ verlangt Designerklo‘ hat Ernest Kaltenegger damals nicht so gerne gelesen", erinnert sich Arzon mit einem Lachen zurück, dass ihre Forderungen auch dort und da falsch aufgenommen und weitergegeben wurden.

Einen Rat hatte sie auch für alle Anwesenden: „Man darf nie lockerlassen, bis man seine Ziele erreicht. Vielen fehlt die Ausdauer, um Dinge umzusetzen", meint Arzon, die ihre Einstellung auch noch heute offensiv vertritt: „Ich versuche auch heute noch, Menschen von meinen Anliegen zu überzeugen. Mein Leben war turbulent, aber ich bin immer noch aktiv und so froh darüber, dass ich noch immer so gute Freunde habe, die mich auf meinem Weg unterstützen. Meine Familie ist meine größte Kraftquelle. Sie gibt mir bis heute Energie."

Der gerade Weg

Die gebürtige Fohnsdorferin verschlug es ursprünglich nach Graz, weil ihr Mann, ein Bergarbeiter, hier in Graz einen Job bekam. Kahr fand für Arzons Lebenswerk bewundernde Worte: „Du warst dir niemals für etwas zu fein und lebst uns bis heute vor, was man mit so einer Einstellung erreichen kann. Du bist eine mutige Frau und hast im Leben nie Angst gehabt. Du bist immer den geraden Weg gegangen, hast aber auch immer deine Forderungen so formulieren können, dass man sie gut nehmen konnte. Es war dir immer möglich, einen besonderen Zugang zu den Menschen zu finden. Damit hast du unzählige kleine Dinge im Leben auf Schiene gebracht."

Für eines dieser Dinge setzt sich Arzon noch bis heute ein: ein Baum auf ihrem Nachbargrundstück, der unbedingt gerettet werden muss. Und wenn uns die Vergangenheit eines gezeigt hat, dann können wir davon ausgehen, dass Inge Arzon auch dieses Anliegen umsetzen wird.


Quelle: Stadt Graz



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