Graz: Grazer Mobilität wird aktiver

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Foto: Stadt Graz/Fischer
12 Mai 12:00 2022 von Redaktion International Print This Article

Das aktuelle Mobilitätsverhalten der Grazer Wohnbevölkerung

Vizebürgermeisterin Judith Schwentner stellte gemeinsam mit der Abteilung für Verkehrsplanung und Dr. Gerald Röschel, ZIS+P Verkehrsplanung, die Ergebnisse der Untersuchung zum Mobilitätsverhalten der Grazer Wohnbevölkerung 2021vor.

3.311 zufällig ausgewählte Personen wurden nach ihrem Mobilitätsverhalten gefragt und die Entwicklungen seit der letzten Befragung 2018 sind durchaus erfreulich, auch unter Einrechnung des Einflusses der Pandemie-Maßnahmen:

  • So liegt der Anteil des MIV (Motorisierter Individualverkehr) bei 33 % – der niedrigste Wert seit 40 Jahren.
  • Fuß- und Radverkehr sind von einem bereits hohen Stand auf 21 % (Fuß) bzw. 20 % (Rad) gestiegen.
  • Der ÖV-Anteil ist weniger als erwartet von 20 % auf 18 % Pandemie-bedingt gesunken - erfreulicherweise aber war eine starke Verlagerung zum Fuß- und Radverkehr zu beobachten.

Einige der daraus resultierenden Empfehlungen:

  • Die „Stadt der kurzen Wege" soll weiterhin forciert werden
  • Der Fuß- und Radverkehr soll - insbesondere bei Schüler*innen und Jugendlichen - stark gefördert werden
  • Maßnahmen zur Verringerung des MIV-Anteils - insbesondere im Berufspendel- und Personenwirtschaftsverkehr (v.a. in der Altersgruppe 35 - 65 Jahre) - sollen ergriffen werden.
  • Maßnahmen zur Erhöhung des ÖV-Anteils im Sinne einer ÖV-Offensive sollen ergriffen werden.
  • 29 % der als MIV-Lenker zurückgelegten Wege liegen unter 3,3 km, was der mittleren Weglänge der Fahrradwege entspricht. Hier besteht noch großes Potenzial, diese Wege in Richtung Fuß- und insbesondere Radverkehr zu verlagern.

Wachstum für die aktive Mobilität

Vizebürgermeisterin Judith Schwentner: „Das Ergebnis der Erhebung ist durchaus erfreulich und bestärkt mich in meinem politischen Verkehrskurs für Graz. Der Trend, dass aktive Mobilität zunimmt, zeigt sich ganz klar. Mit gezielten Projekten und baulichen Verbesserungen sowohl für Fußgänger:innen als auch für Radfahrer:innen werde ich die Basis für weiteres Wachstum schaffen. Auch die Ergebnisse im Bereich des ÖV zeigen, dass trotz der Einschränkungen durch die Pandemie, Busse und Straßenbahnen genützt wurden. Hier liegt ein großes Potenzial für die Zukunft, das wir mit einem klimafreundlichen Ausbau der Infrastruktur und Flotte aktiv nützen werden."

DI Wolfgang Feigl, Leiter der Abteilung für Verkehrsplanung: „Die vorliegenden Befragungsergebnisse sind für uns die wichtigste Datengrundlage für die Erfolgskontrolle der umgesetzten Verkehrsprojekte und stellen auch die Weichen für nächste, strategische Entscheidungen im Mobilitätsbereich."

Dipl.-Ing. Barbara Urban; Abteilung für Verkehrsplanung: „Die Entwicklung des Mobilitätsverhaltens der Grazerinnen und Grazer kann seit 1982, dem Jahr der ersten vergleichbaren Befragung, verfolgt und verglichen werden."

Dr. Gerald Röschel, ZIS+P Verkehrsplanung Graz: „83% der Wege der Grazer:innen haben ihren Ausgangspunkt oder ihr Ziel am Wohnort. Das unterstreicht die enge Wechselwirkung zwischen Raumordnung und Verkehrsplanung. Die Wahl des Wohnstandortes hat eine große Bedeutung für die Weglängen und damit die Verkehrsmittelwahl."


Quelle: Stadt Graz



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