Wien: Großeinsatz - Polizisten mit Schusswaffe bedroht

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Messer - Symbolbild

20 Jun 16:56 2024 von Redaktion Salzburg Print This Article

Vorfallszeit: 19.06.2024, 21:40 Uhr / Vorfallsort: 20., Kapaunplatz

Diverse Einsatzkräfte wurden aufgrund eines Mannes mit einem mutmaßlichen Messer auf der Straße/ im Innenhof alarmiert. Hierbei gingen mehrere Anrufe in der Landesleitzentrale der Wiener Polizei ein. Durch die alarmierten Kräfte konnte der Aufenthaltsort des Mannes, an welchem sich der Mann zurückgezogen hatte, eruiert werden. Aufgrund der Einsatzlage "Mann mit Messer" wurden weitere Einsatzkräfte, u.a. die WEGA, an die Örtlichkeit in einer Wohnung im Bereich des Kapaunplatzes beordert.

Im Innenhof konnte ein Beamter den Mann auf einem Balkon im dritten Stock mit einer augenscheinlichen Langwaffe wahrnehmen. Dieser Umstand wurde den sich bereits vor der Wohnungstüre befindlichen Beamten der WEGA, welche bereits eine einsatztaktische Stellung vor dieser eingenommen hatten, umgehend mitgeteilt.
Währenddessen öffnete der Mann die Wohnungstüre plötzlich und richtete die Langwaffe gezielt auf die Beamten. Da sich für die Beamten die Situation vor Ort als lebensbedrohend darstellte, wurde ein Schuss durch einen Beamten abgegeben, der den Mann offenbar verfehlte. Daraufhin zog sich der Mann in seine Wohnung zurück und verschloss die Wohnungstüre. Durch weitere Einsatzkräfte wurde eine umgehende Räumung des Innenhofs veranlasst, um eine Gefährdung für Unbeteiligte zu verhindern.

Aufgrund des neuerlich geänderten Umstandes und einer neu auftretenden Einsatzlage ("Mann mit Langwaffe/Verschanzung in der Wohnung") wurden weiters Einsatzkräfte der EKO Cobra hinzugezogen sowie eine Außensicherung rund um die Einsatzörtlichkeit errichtet. Hierbei wurden einsatztaktische Punkte, wie der weite Innenhof, durch zusätzliche Beamte gesichert. Dabei konnte wahrgenommen werden, wie der Mann abermals seinen Balkon mit einer Langwaffe aufsuchte und auf die im Innenhof positionierten Beamten zielte.
Da sich für die Beamten, die besonders Unbeteiligte am Betreten des Innenhofes abhalten und zugleich eine weitere Gefährdung durch den Mann verhindern sollten, eine unmittelbare Gefahr darstelle, kam es zu einer weiteren Schussabgabe durch einen Beamten. Dabei dürfte zumindest ein Schuss den Mann getroffen haben. Folglich zog sich der Mann wieder in die Wohnung zurück. Nach einer gewaltsamen Öffnung der Wohnungstüre durch Beamte der EKO Cobra konnte der Mann leblos aufgefunden werden. Als die Bedrohungssituation gebannt war, wurden umgehend Erste Hilfe Maßnahmen eingeleitet. In weiterer Folge konnte nur mehr der Tod des Mannes festgestellt werden. Die legal besessene Schusswaffe, ein mutmaßlicher Nachbau einer AK47, konnte vor Ort aufgefunden und sichergestellt werden.
Im Zuge dessen konnten Gegenstände in der Wohnung wahrgenommen werden, die auf mutmaßlichen Sprengstoff hindeuteten. Aufgrund dieser neuerlichen Sachlage ("mutmaßlicher Sprengstoff") war es aus offensichtlichen Sicherheitsgründen und aufgrund der Expertise durch ein sprengstoffkundiges Organ (SKO) notwendig, die benachbarten Wohnungen und deren Bewohner zu evakuieren. Die evakuierten Personen wurden der Berufsrettung Wien, die mit mehreren Teams sowie einer Sondereinsatzgruppe vor Ort war, übergeben.
Jene Wohnungen, an welchen nach mehrmaligen Klopfen nicht geöffnet wurde, wurden durch die Berufsfeuerwehr Wien geöffnet. Hierbei konnten keine Personen angetroffen werden.
Nach eingehender Abklärung konnte eine Gefährdungslage durch Sprengstoff ausgeschlossen werden.

Das Landeskriminalamt Wien, Ermittlungsdienst, hat die Ermittlungen übernommen. Ein Motiv ist bislang unklar. Die Identität des Mannes steht derzeit nicht zweifelsfrei fest. Es ist jedoch davon auszugehen, dass es sich um einen 39-jährigen österreichischen Staatsbürger handelt.
Ermittlungen zum Schusswaffengebrauch werden von der Ermittlungs- und Beschwerdestelle Misshandlungsvorwürfe des Bundesamts zur Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung (BAK EBM) in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Wien geführt.


Quelle: LPD Wien



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