Wien: Großer Andrang bei den Digital Days 2020
Foto: Urban Innovation Vienna / David Bohmann
Foto: Urban Innovation Vienna / David Bohmann
Die Digital Days fanden am 30. September und 1. Oktober 2020 erstmals auch als Onlinekonferenz statt. Über 1.000 Teilnehmende waren bei der digitalen Leistungsschau der Stadt Wien und der Wiener IKT-Wirtschaft mit dabei. Veranstalterin der Digital Days war auch in diesem Jahr Urban Innovation Vienna, ein Unternehmen der Wien Holding.
„Damit Wien zur Digitalisierungshauptstadt Europas wird, brauchen wir Veranstaltungen wie die Digital Days, die uns Wissen vermitteln, vor allem aber Kompetenzen zusammenbringen.“ Mit diesen Worten eröffnete Digitalisierungsstadtrat Peter Hanke am Mittwochvormittag die Digital Days 2020, die live vom Erste Campus gestreamt wurden. Städte seien immer Orte, an denen Neues zuerst ausprobiert werde.
„Was sich in der Industrie in Form von Maschinisierung und Automatisierung schon länger abzeichnet, entsteht jetzt auch im Bereich der Dienstleistungswirtschaft, wo die Digitalisierung eine enorme Wucht entfaltet“, sagte Peter Hanke weiter. Der technologische Wandel biete enorme Chancen, müsse aber aktiv gestaltet werden, um eine hohe Lebensqualität und gute Arbeit in der digitalen Welt zu halten. Der erste Tag der Digital Days 2020 stand somit ganz im Zeichen der gemeinsamen digitalen Anstrengungen und des Schulterschlusses von Stadt Wien und IKT-Wirtschaft.
Präsentation der digitalen Bildungsstrategie für Wien
Damit bereits Kinder und Jugendliche digitale Kompetenz erlernen, hat der Wiener Gemeinderat Ende September die digitale Bildungsstrategie für den Pflichtschulbereich beschlossen. Diese hat Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky bei den Digital Days 2020 erstmals präsentiert. „Eine umfassende digitale Bildung ist ein stetiger Lernprozess. Digitalisierung prägt alle Lebensbereiche“, sagte Czernohorszky. „Der Grundstein für eine kompetente und chancengerechte Nutzung von Informationstechnologie wird jedenfalls im Bildungssystem gelegt. Eine der wesentlichen Aufgaben des Bildungssystems ist es, einen Beitrag zur Chancengleichheit in der Gesellschaft zu leisten bzw. die unterschiedlichen Startbedingungen der Kinder und Jugendlichen größtmöglich auszugleichen – die Strategie Digitale Bildung gibt den Rahmen dafür vor“, betonte er weiter.
Wesentlich sei, dass diese Strategie „partizipativ, nämlich von SchülerInnen, PädgogInnen, SchulleiterInnen und BildungsexpertInnen gemeinsam mit der Stadtverwaltung und der Wissenschaft und lokalen Wirtschaft erstellt wurde“, so Czernohorszky. Folgend auf die Präsentation diskutierten Eltern, SchülerInnen, VertreterInnen aus dem Bildungsbereich und aus der Wirtschaft. So kamen unter anderem ExpertInnen von Unternehmen, die sich im Bildungsbereich engagieren – wie Microsoft, Samsung und Apple – zu Wort. Auch die InitiatorInnen von österreichischen Bildungsangeboten wie Schoolfox und Acodemy sowie das Future Learning Lab Wien stellten sich vor.
Abgerundet wurde der erste Tag durch den Slot zum digitalen Humanismus mit Wiener WissenschafterInnen und VertreterInnen der Stadt Wien. Der Wiener Weg der Digitalisierung verfolgt das Ziel, Menschen in den Mittelpunkt der Digitalisierung zu stellen und die Technologie nur als Mittel zum Zweck zu verwenden.
Lebenslange Gesundheit und Prävention
Tag zwei des Hybridevents eröffnete Gesundheitsstadtrat Peter Hacker. Moderator Prof. Siegfried Meryn führte zwei Stunden durch das Thema „Digitale Medizin und lebenslange Gesundheit“, bei dem es vorrangig darum ging, wie künstliche Intelligenz und biometrische Daten zur Gesundheit der Menschen beitragen können. Michael Binder vom Wiener Gesundheitsverbund sprach beispielsweise in seiner Keynote zu Telemedizin davon, dass künstliche Intelligenz in Zukunft ein wesentlicher Teil der digitalen Gesundheit sein werde – auch wenn jetzt noch viel Skepsis herrsche. Daher fordert er eine digitale Strategie in Österreichs Gesundheitswesen sowie intellektuelle wie finanzielle Investments.
In zwei weiteren Panels sprachen Expertinnen und Experten aus den Bereichen IT-Security und Daten über künstliche Intelligenz für den Wirtschaftsstandort Wien und wie diese dabei helfen, Wien als lebenswerteste Stadt zu erhalten.
Hedy Lamarr-Preis an Laura Nenzi
Zum Abschluss der Digital Days 2020 erhielt Laura Nenzi von der TU Wien den Hedy Lamarr Preis der Stadt Wien, der zum bereits dritten Mal an eine Frau für ihre Leistungen in der Informationstechnologie vergeben wurde. Nenzi forscht an neuen Methoden statistischer Lernverfahren. Das Preisgeld von 10.000 Euro stiftet Urban Innovation Vienna.
Großer Andrang für virtuellen Austausch
Neu bei den diesjährigen Digital Days war, dass diese als Hybridevent am Erste Campus stattfanden und live übertragen wurden. 1.100 NutzerInnen haben sich auf der Event-Plattform angemeldet und dort neben dem Livestream auch die Möglichkeit zum Netzwerken genutzt. Die Teilnehmenden haben darüber hinaus 180 Produkte und Dienstleistungen am virtuellen Marktplatz angeboten, 15 Partner-Workshops besucht und Kooperationsmöglichkeiten in 1:1-Meetings vereinbart. Mit über 4.000 Views hat das Onlineevent viele interessierte Menschen erreicht!
Urban Innovation Vienna, ein Unternehmen der Wien Holding und Koordinationsstelle der DigitalCity.Wien, hat die Digital Days 2020 veranstaltet. Die Aufzeichnungen der Keynotes, Pitches und Paneldiskussionen stehen demnächst auf https://didays.digitalcity.wien zur Verfügung.
Quelle: Stadt Wien