Wien: Grüne Kühlung - Wien Energie schließt Fernkältering ein Jahr früher als geplant

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Wien

11 Jun 06:00 2024 von Redaktion Salzburg Print This Article

Leitungsnetz versorgt Ringstraßen-Gebäude von der Wiener Staatsoper bis zum Rathaus sicher mit umweltfreundlicher Fernkälte – 70 Prozent mehr Fernkälte-Leistung bis 2030 geplant

Wien Energie baut die klimafreundliche Kälteversorgung der Bundeshauptstadt weiter aus und hat einen wichtigen Meilenstein erreicht. Der Energiedienstleister schließt den sogenannten "Fernkältering" unterhalb der Wiener Ringstraße und schafft damit die Grundlage für eine zukünftige flächendeckende Versorgung der Wiener Innenstadt. Damit kann Wien Energie dem stark steigenden Bedarf an klimafreundlicher Kühlung begegnen: 2023 war das heißeste Jahr seit Messbeginn – auch in Österreich. Hitzetage und Tropennächte haben die Wiener*innen schwitzen lassen und auch dieser Sommer verspricht ein heißer zu werden. Da kommt die Fertigstellung des Fernkälterings genau zur richtigen Zeit. „Die heißen Sommer der letzten Jahre unterstreichen die wachsende Bedeutung nachhaltiger Kühlsysteme wie Fernkälte in einer Großstadt. Mit steigenden Temperaturen wächst der Bedarf an effizienten und umweltfreundlichen Kühlsystemen, um die Lebensqualität der Wiener*innen zu sichern. Wien Energie stellt jetzt den Wiener Fernkältering fertig und setzt damit einen wichtigen Schritt für die Versorgungssicherheit Wiens und dahin Fernkältehauptstadt Europas zu werden“, sagt Peter Hanke, Stadtrat für Finanzen, Wirtschaft, Internationales und Wiener Stadtwerke.

Fernkältering spart Energie und sichert Versorgung

Der Zusammenschluss der Fernkältezentralen am Schottenring und am Stubenring über ein 4,7 Kilometer langes Leitungsnetz hat neben Versorgungssicherheit den Vorteil, dass sehr effizient, also energiesparend gekühlt werden kann. „Versorgungssicherheit und Klimaschutz haben für uns oberste Priorität. Mit dem Fernkältering gelingt es Wien Energie, die Versorgung mit Kühlung zahlreicher öffentlicher Gebäude am Ring und in der Innenstadt sicherzustellen und gleichzeitig die Umweltbelastung durch herkömmliche Klimageräte wesentlich zu minimieren – denn Fernkälte spart rund die Hälfte an CO2-Emissionen im Vergleich zu Klimageräten“, so Peter Weinelt, Generaldirektor der Wiener Stadtwerke. Um klimafreundliche Abkühlung zu gewährleisten, erweitert Wien Energie gemeinsam mit den Wiener Netzen stetig das Fernkältenetz und versorgt neben der Innenstadt beispielsweise auch mehrere hundert Neubau-Wohnungen im Nordbahnviertel und am Hauptbahnhof mit Fernkälte.

Meilenstein für Fernkälteversorgung der Innenstadt

Mit der Fertigstellung des Fernkälterings erreicht Wien Energie ein Jahr früher als geplant einen bedeutenden Meilenstein. Vor allem im dichtbebauten ersten Bezirk in Wien ist Fernkälte gefragt: „Viele Gebäude sind denkmalgeschützt und oft fehlt der Platz für einen Rückkühler eines klassischen Klimagerätes. Außerdem schaden diese dem Mikroklima vor Ort. Mit Fernkälte schafft Wien Energie hier Abhilfe und beugt gleichzeitig der Bildung von Hitzeinseln vor, was entscheidend ist, um die städtische Überhitzung zu reduzieren und das Wohlbefinden der Bewohner*innen zu verbessern. Bis 2027 investieren wir rund 90 Millionen Euro in die umweltfreundliche Kühltechnologie“, erläutert Michael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung. Zu den bereits mit Fernkälte versorgten Gebäuden am Ring zählen unter anderem die Universität Wien, das Rathaus, das Parlament, die Wiener Staatsoper, das Museum für angewandte Kunst (MAK) sowie zahlreiche Hotels. „Dank der engen Zusammenarbeit zwischen Wien Energie und den Wiener Netzen wird das Fernkältenetz in Wien kontinuierlich erweitert und wir garantieren mit unserem Know-how für eine zuverlässige und effiziente Versorgung mit umweltfreundlicher Fernkälte“, so Gerhard Fida, Geschäftsführer der Wiener Netze abschließend.

Wien Energie will Fernkälte-Kapazität beinahe verdoppeln

Mit 30 Kilometer Fernkälteleitungen kühlt Wien Energie derzeit rund 200 Gebäude klimafreundlich und es werden laufend mehr. Bis 2030 soll sich die Kapazität der Fernkälte von rund 220 Megawatt Kühlleistung auf 370 Megawatt fast verdoppeln. Damit kann Wien Energie dann eine Fläche von 7,3 Millionen Quadratmetern kühlen, was größer als die Fläche des Wiener Praters ist.

So funktioniert Fernkälte

Fernkälte wird in eigenen Zentralen mit hocheffizienten Kältemaschinen, in Form von kaltem Wasser erzeugt. Als Antriebsenergie dient neben Strom auch im Sommer überschüssige Wärme aus der Müllverbrennung. Über ein eigenes Fernkältenetz wird das auf etwa 5-6 Grad Celsius abgekühlte Wasser direkt zu den Kund*innen transportiert und dort über die hauseigenen Kühlsysteme in den Gebäuden verteilt. Das Wasser nimmt dort die Wärme aus dem Gebäude auf und transportiert diese ab. Die Rückkühlung erfolgt ebenfalls zentral, etwa über Flusswasser. Das ist auch gut für die Umwelt: Im Vergleich zu herkömmlichen Klimageräten spart Fernkälte rund 50 Prozent CO2. Fernkälte wird mit 100% erneuerbaren Strom betrieben.

Eckdaten: Fernkälte Wien Energie

Kälteanschlussleistung gesamt: 220 Megawatt Netzlänge: rd. 30 Kilometer Versorgte Gebäude: 200 Aktuelle Anzahl Kältestandorte: 7 Fernkältezentralen mit Netz-Anschluss, 16 dezentrale Lösungen


Quelle: Stadt Wien



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