HTU Wien - Wer jetzt an den Unis spart, riskiert unser aller Zukunft!
Foto: HTU Wien
Als letztes verzweifelte Zeichen will die Hochschüler_innenschaft mit den Angestellten der Technischen Universität auf die finanzielle Notlage aufmerksam machen.
Als letztes verzweifelte Zeichen will die Hochschüler_innenschaft an der Technischen Universität (kurz HTU Wien) gemeinsam mit den Angestellten der TU Wien mit einem Aktionstag auf die finanzielle Notlage der Universität aufmerksam machen.
Durch steigende Inflation und Energiekosten wurde auch die Situation an den Hochschulen in den letzten Monaten immer prekärer - es fehlen bereits jetzt substanzielle finanzielle Mittel, und dies noch bevor die Kollektivverträge neu verhandelt wurden. An der TU Wien beläuft sich das Budgetdefizit auf 175 Mio. Euro für die nächsten beiden Jahre. Sollten diese Mehrkosten nur zu einem kleinen Teil vom Ministerium ausgeglichen werden, bereitet die TU vor, erneut in Fernbetrieb umzustellen - zum fünften Mal in den letzten zweieinhalb Jahren. Wobei die “eingesparten” Mehrkosten der TU dann indirekt von den Studierenden und Mitarbeiter_innen getragen werden müssten. “Das Ministerium friert durch seine Weigerung zu handeln, aktiv die für unsere Gesellschaft wichtige Forschung in den MINT-Fächern ein, da die Kosten für Forschung und Lehre für die Hochschulen bis auf Weiteres nicht mehr stemmbar sind!”, kritisiert Simon Los vom Vorsitzteam der TU Wien.
HTU Vorsitzende Ronja Lenger ergänzt: “Dass die Hochschulen für die Regierung und das BMBWF eine geringe Priorität haben und sie sich um Auswirkungen fehlender Ausfinanzierung keine Gedanken machen, wurde in den letzten Jahren bereits deutlich. Gerade wenn der Fachkräftemangel intensiver wird und die Klimakrise technologische Forschung umso signifikanter macht, ist es massiv fahrlässig, an der Bildung der Jugend zu sparen.” Sämtliche Kosten, die nicht durch Energie und Infrastruktur eingespart werden können, müssen bei Personalkosten gespart werden. Dies führt zu einer direkten Verschlechterung der Lehre, da somit unter anderem dringend gebrauchte Stellen nicht nachbesetzt werden können. Die negativen Auswirkungen betreffen somit nicht nur die kurzfristig verringerte Forschungsleistung, sondern durch schlechter ausgebildete Absolvent_innen auch langfristig Innovation, Fortschritt und Wirtschaft Österreichs.
Gegen dieses untragbare Vorgehen der Regierung sprechen sich die HTU Wien und die Angestellten der TU Wien aus. Gemeinsam werden am Montag, den 7.11.2022, mehr als 30 Lehrveranstaltungen mit über 1400 Lern- und Hörsaalplätzen in den Resselpark verlegt, um zu zeigen, welche Auswirkungen fehlende Hochschulfinanzierung hat. Danach versammeln sich die Angehörigen der größten österreichischen MINT-Forschungseinrichtung mit einigen weiteren Unterstützer_innen zu einem “Kompetenzmarsch” von der Technischen Universität über das Parlament in Richtung Minoritenplatz zum BMBWF. Dort soll Minister Polaschek eine überarbeitete Tagesordnung für die anstehenden Gespräche übergeben werden, die die Deckung des Budgetdefizits beinhaltet. Diese Tagesordnung schließt Energie, Mieten und Personal genauso wie einen Krisengipfel ein und kann in der OTS-Aussendung der TU Wien eingesehen werden. #ZukunftSichern #unifriert
Quelle: OTS