Wien: Hacker und Kölldorfer-Leitgeb eröffnen Neurologie in der Klinik Floridsdorf
Foto: David Bohmann/PID
Erweitertes neurologisches Angebot für Wien – Kurze Wege garantieren schnelle Behandlung von Schlaganfall-Patient*innen
„Neurologische Erkrankungen sind auf dem Vormarsch. Etwa 5000 Menschen erleiden in Wien jährlich einen Schlaganfall. Der Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache. Deshalb haben wir uns entschieden, die neurologische Versorgung in Wien auszubauen“, so Gesundheitsstadtrat Peter Hacker bei der Eröffnung der Neurologie in der Klinik Floridsdorf. Das Angebot deckt das gesamte Leistungsspektrum der Neurologie ab. Ein großer Schwerpunkt liegt auf der Akutversorgung, zum Beispiel von Schlaganfällen. Aber auch die Diagnose und Therapie anderer neurologischer Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Epilepsie oder Kopfschmerzen gehören zum Leistungsportfolio.
6 zusätzliche Schlaganfallbetten im Wiener Gesundheitsverbund
Seit dem 5. Juli werden neurologische Patient*innen in der Klinik Floridsdorf behandelt und die neu geschaffene Abteilung wurde langsam hochgefahren. Nach letzten Adaptierungsarbeiten im Sommer kann jetzt der Vollbetrieb starten.
In Betrieb gehen 24 stationäre Norm-Betten, sowie 6 Schlaganfallbetten, so genannte Stroke-Unit-Betten, und 4 Betten zur neurologischen Akutnachsorge. Das erfahrene Personal unter der Leitung des medizinischen Abteilungsvorstandes Peter Lackner, den Pflegebereichsleitungen Petra Wagner und Eva Maria Mersich sowie der Leitung für Diagnostik (Brigitte Piff) und Therapie (Ingrid Schmidt) kommt zum Teil aus der Klinik Penzing. Im Zuge der geplanten Absiedelung und der damit verbundenen Leistungsverlagerung wird der Schwerpunkt in der Klinik Penzing künftig noch mehr auf der neurologischen Frührehabilitation liegen.
„Für die Klinik Floridsdorf bedeutet dieses zusätzliche Angebot eine sinnvolle Ergänzung des Leistungsportfolios. Enge Zusammenarbeit gibt es vor allem mit der Herz- und Gefäßchirurgie, der Kardiologie, der Radiologie und der Zentralen Notaufnahme“, so die Generaldirektorin des Wiener Gesundheitsverbundes, Evelyn Kölldorfer-Leitgeb. „Im Wiener Gesundheitsverbund gibt es nun in jeder Region zwei Schlaganfalleinrichtungen. Die Schlaganfall-Betten wurden von 34 auf 40 Betten aufgestockt“, so Kölldorfer-Leitgeb.
Beim Schlaganfall heißt es: time is brain
„Bei der Schlaganfallversorgung zählt jede Minute“, erklärt Neurologie-Vorstand Lackner und spricht auch von der so genannten door-to-needle-time: „Je schneller ein/e Patient*in behandelt wird, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, den Schlafanfall ohne bleibende Schäden zu überstehen.“ Der Vorteil in der Klinik Floridsdorf liegt ganz klar daran, dass derartige Prozesse bereits bei der Planung mitgedacht wurden. So kann die Rettung etwa mit der Rettungsliege direkt in den Schockraum fahren, ohne den/die Patient*in umlagern zu müssen. Nach einer medizinischen Ersteinschätzung erfolgt per Computertomographie die Diagnose. Sollte ein Schlaganfall diagnostiziert werden, kann die Therapie noch im Schockraum eingeleitet werden. Nach einer ersten Stabilisierung und Medikation geht es vom Schockraum über einen Lift direkt auf die hochspezialisierte Stroke Unit. In Wien gibt es rund um die Uhr eine flächendeckende Versorgung von Schlaganfallpatient*innen. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass per Rettung jede/r Schlaganfallpatient*in in kürzest möglicher Zeit zum nächsten freien Stroke-Unit-Bett gebracht wird.
Quelle: Stadt Wien