Wien: Hanke - Bund muss entschlossen gegen Teuerungen vorgehen und Versorgungssicherheit stärken
Hohe Großhandelspreise für Energie machen rasche bundeseinheitliche Lösungen umso dringlicher
Die nochmalige Reduktion der Liefermengen an Gas durch die Nord Stream 1 Pipeline haben Ende Juli zu einer weiteren Erhöhung der Großhandelspreise für Gas und Strom geführt. Während Wien Energie die Gasmengen wie bestellt geliefert bekommt – der Speicherstand des Landesenergieversorgers beträgt bereits über 85% - bleiben die Unsicherheiten eklatant und wirken sich auf die Preise aus.
Durch die Preissetzungsmechanismen des liberalisierten Strommarktes sind die Preise in der ganzen Republik eklatant gestiegen und mit weiteren Teuerungen ist dort, wo sie noch nicht umgesetzt wurden, früher oder später zu rechnen.
Bundeseinheitliche Lösung und Schulterschluss Bund-Länder umso dringlicher
Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke fordert daher zum wiederholten Male: „Die Preiserhöhungen am Energiemarkt in Österreich erfordern eine rasche, bundesweite und unbürokratische Entlastung. Nicht nur für Strom, wie von der Bundesregierung angekündigt, sondern auch für den Wärmebereich. Es ist höchste Zeit für das Anziehen einer Energiepreisbremse und finanzielle Entlastung in den Haushalten und Betrieben vom Bodensee bis zum Neusiedlersee. Dabei soll in einem ersten Schritt ein Beitrag von jedenfalls 200 bis 300 Euro pro Haushalt auf der Stromrechnung gutgeschrieben werden, weitere Unterstützungen für Heizen müssen folgen. Erst durch dieses Instrument kann gewährleistet werden, dass sowohl die WienerInnen eine spürbare Entlastung erfahren, als auch die angespannte wirtschaftliche Situation der meisten Energieversorger, die im liberalisierten Markt gezwungen werden die Energiepreise weiterzugeben, verbessert wird.“
Bundesweit heißt in diesem Fall aber nicht der Bund alleine, hält Hanke fest, denn die Bekämpfung der Teuerung sei ein Paarlauf, kein Solo. Auch die Länder können einen Beitrag zur Entlastung der Haushalte leisten. Wien hat hier mit der Energieunterstützung plus in Höhe von rund 250 Millionen Euro bereits vorgelegt, die bereits an rund 240.000 Haushalte ausbezahlt wurde. Weitere Maßnahmen, wie der Wiener Energiebonus 22, die weit in den Mittelstand hineinreichen, kommen im 4. Quartal zur Auszahlung. Davon profitieren rund 650.000 Haushalte oder rund eine Million WienerInnen, die nach Antrag 200 Euro aufs Konto erhalten.
Zudem fordert Hanke die Bundesregierung auf, sich endlich und vehement auf EU-Ebene für eine Entkopplung von Strom- und Gaspreise einzusetzen und Ergebnisse zu präsentieren. Durch die Deckelung der Preise aus Gaskraftwerken und deren separater Bezahlung würden die Strompreise in ganz Europa eine massive Bewegung nach unten erfahren.
„Aufgrund der aktuell angespannten Situation müssen die Energieversorgungsunternehmen in Österreich in die Lage versetzt werden die Versorgungssicherheit umfassend und über den Winter hinaus sicherzustellen und die Versorgung für die Bevölkerung und die Wirtschaft garantieren zu können“, unterstreicht der Stadtrat.
Jede nicht konsumierte Kilowattstunde hilft sicher durch den Winter zu kommen
Wien ist als „Klima-Musterstadt“ seit vielen Jahren darauf bedacht, Energie effizient einzusetzen. Dazu führt Hanke aus: „Der Energieverbrauch pro Kopf ist in Wien der geringste von ganz Österreich, gegenüber dem österreichischen Durchschnitt verbrauchen die WienerInnen 45% weniger Energie. Auf diesem Ergebnis rasten wir uns nicht aus. Im Gegenteil, die weltweit angespannte Energiesituation ist Grund genug bereits gestartete Programme und Initiativen wie „Raus aus Gas und Öl“ und die Photovoltaik-Offensive der Stadt Wien, noch rascher und entschiedener voranzutreiben.“
Quelle: Stadt Wien